Glosse: Geteilter Raum - doppeltes Leid

Sprechen Sie neudeutsch? Prima, dann wissen Sie ja, was ein „Shared Space“ ist. Ganz genau: geteilter Raum, quasi. Was im Straßenverkehr bedeutet: Alle Teilnehmer – ob mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß – sind in dieser Zone gleichberechtigt, und Motorisierte haben sich den Schwächsten anzupassen: durch Schrittgeschwindigkeit. Über fünf solcher Flächen verfügt die Stadt Duisburg, die wohl bekannteste ist die vor dem Stadttheater. Nun hat das NRW-Verkehrsministerium per Erlass angeordnet, dass diese Zonen nicht mehr als Spielstraßen ausgewiesen werden dürfen, weshalb die entsprechenden Schilder zu entfernen und durch Tempo-10-Schilder zu ersetzen sind. Was bedeutet: Autos haben wieder Vorrang. „What?“, werden Sie jetzt zu Recht fragen. Da wird erst jede Menge Geld in Umbaumaßnahmen und Informationsbroschüren gesteckt, um dann, wenn sich die Bürger halbwegs an die neuen Verkehrsregeln gewöhnt haben, wieder alles über den Haufen zu werfen? Yes! Begründung: Ein „Shared Space“ darf nur dann als Spielstraße deklariert werden, wenn die Bodenfläche einheitlich ist. Mal ehrlich: Waterfront, Living Bridge, Eurogate und nun Shared Space– viele Projekte mit klangvollem englischen Namen erweisen sich schluss­endlich als – Bullshit!

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Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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