Videobeweis im Fußball! Ja oder Nein?

In der Vergangenheit gab es immer wieder knifflige Situationen im Fußball, die vom Schiedsrichtergespann falsch gedeutet wurden. Dadurch wurden viele Spiele entschieden. Um weiteren Fehlern auszuweichen diskutieren Fußballligen aus aller Welt darüber, ob technische Mittel als Hilfe für die Referees sinnvoll wären. In anderen Sportarten wie Hockey oder Tennis ist dies bereits vorhanden. Das OK von der FIFA ist bereits gekommen, jedoch eingeführt worden ist es noch nicht. Da dies seit geraumer Zeit ein umstrittenes Thema ist, möchte ich in diesem Text Stellung beziehen.

Was in dem Falle der Einführung für Spieler als auch Fans einfach nerven würde ist die Tatsache, dass das Spiel permanent durch das Einfordern unterbrochen werden könnte, sodass die Spieler pro Halbzeit nicht 45 Minuten, sondern 60 Minuten auf dem Platz stehen könnten. Das ist verschwendete Zeit! Bei Derbys könnten einige pingelige Spieler mehr stehen und warten als zu spielen. Das zerstört das ganze Spiel und die unterbrochenen Euphorien kommen bei Fans sicher auch nicht gut an. Zudem kommt, dass viele Vereine in gewaltigen Geldnöten schwimmen und eine solche Finanzierung nicht im Interesse der Manager steht. Beispielsweise ein Verein wie Jahn Regensburg hat sich mit Mühe und Not in die zweite Liga zurückkgekämpft. Erst zweit Tage vor der Heimpremiere gegen den MSV Duisburg wurde das neue Jahnstadion überhaupt erstmal für Zweitligatauglich erklärt. Für solche Vereine wäre die Finanzierung gerade zu unmöglich. Da das Geld nicht auf Bäumen wächst, müsste man im Falle einer solchen Anschaffung den Vereinen unter die Arme greifen. Außerdem kann man in verschiedenen Situationen trotz Kameras nicht immer deutlich erkennen, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht. Wenn beispielsweise ein Spieler bei einer Ecke die Sicht versperrt, bringen Kameras den Schiedsrichtern keine Erkenntnis. Er muss sich wieder auf sein bloßes Auge verlassen, womit man beim anfänglichen Problem wieder angekommen wäre. Dieses Format bezeichnet man als "Toten Winkel".

Neben der nicht immer 100%igen- Sicherheit kommt dazu, dass die Tradition der Fans gebrochen wäre. Die soogenannten "sanften Emotionen" der Fans, wie die ganze Aufstöhnerei, würde über Minuten gehen. UM dieses Argument wirklich zu verstehen, muss man ein regelmäßiger Stadiongänger sein. Geht die Torjubelmusik an? Wohin zeigt der Schiedsrichter? Das sind alles Fragen, die unnötiger Weise in die länge gestreckt werden.

Leider gibt es natürlich auch die "unsanften Emotionen", wenn manche Ultras endlich einen Grund gefunden haben, um aggressiv zu werden. Die Stimmung würde ohne deutlichen Beweis sehr rau werden, sodass es nach dem Spiel eher zu Fanauschreitungen kommen kann oder es wird auf dme Platz wird mehr gefoult. Die Emotionen die Fußballfans so lieben, werden kontraproduktiv, was dem Fußball eine negative Note verleiht. Dazu kommt die deutlich steigende Sicherheit für Schiedsrichter. Leider ist es in der Vergangenheit ein paar mal passiert, dass Fans ihre Wut über längere Zeiträume an Schiedsrichtern auslassen. Bestes Beispiel ist der Schweizer Schiedsrichter Urs Meier. Im Halbfinale 2004 Portugal- England köpfte der Engländer Sol Campbell den Ball zum 1:0 Ins Netz. Meier erkannte den Treffer nicht an, allerdings aufgrund eines vorher begangenem Foulspiels, welches keines war. Später gewann Portugal das Spiel im Elfmeterschiesseb und zog damit ins Finale ein, welches später mit 0:1 verloren ging. an einen Familienurlaub von Urs Meier in England, war danach nicht mehr zu denken. Er ist völlig untergetaucht und kehrte erst zwei Jahre später als ZDF- Experte zur WM in Deutschland zurück. Dort moderierte er bis 2008 Spiele gemeinsam mit BvB- Coach Jürgen Klopp und Johannes B. Kerner. Ein anderes Beispiel für den Hass an Schiedsrichtern kommt aus dem Herner Nachbarort Gelsenkirchen. Wir schreiben das Jahr 2001. Schalke 04 war im Prinzip schon deutscher Meister, als Markus Merk im fernen Hamburg aufgrund eines Rückpasses Freistoss für Bayern MÜnchen entschied. Patrick Anderson donnerte den Ball zum 1:1 ins Netz, sodass Schalke die Schale wieder nach MÜnchen abgeben musste. Dabei muss man sagen, dass die Entscheidung durchaus Vertretbar war. Merk konnte seine Karriere fortsetzen, pfiff allerdings nie mehr ein Spiel mit Schalker Beteiligung. Als er als Experte für den Pay- TV - Sender Sky in die Schalker Veltins- Arena zurückkam, wurde er immernoch masiiv beschimpft. Weitere Fälle sollen und würden mit dem Videobeweiss verhindert werden.

Das entscheidenste Argument allerdings ist, dass neun von zehn Fällen immer die sportlich korrekte Lösung gefunden wird. Diskussionen über das legendäre Wembley- Tor von Geoff Hurst 1966 würden nie mehr geführt werden. Diese Art von Toren gab es die Jahre über immer wieder. Frank Lampard schoss bei der WM 2010 in Südafrika ein Wembley- Tor, doch der Schiedsrichter ließ es nicht gelten. Bei der EM 2012 hätte die Ukraine gegen England vielleicht noch etwas reißen können, hätte der Schiedsrichter gesehen, dass John Terry den Ball erst geklärt hatte, als der Ball schon hinter der Linie war. Die von der UEFA eingesetzen Torrichter sind in der vergangenen Saison mehrmals gefloppt.

Anschließend glaub ich also, dass die Videotechnik in Stadien eingeführt werden sollte. Man müsste zwar Formailitäten klären wie beispielsweise die Kosten, doch insgesamt betrachtet dient es der Fehlerverhinderung und ist in meinen Augen die sinnvollste Art, die Probleme zu vermeiden und später zu lösen.

Wie stehen sie zu dieser Frage. Sollte der Videobeweis eingeführt werden? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.

Autor:

Nils Vorholt aus Duisburg

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