Bergmannsampel: Stadt will Sicherheitsgutachten

Sicher ist sicher - Empörung bei der Altenessener SPD

Schon seit Monaten ist eine Bergmannsampel - hier ist das bekannte Symbol durch einen Kumpel ersetzt - für Fußgänger in Duisburg in Betrieb. Von einer Häufung an Unfällen ist nichts bekannt. Die Fraktion der SPD in der Bezirksvertretung V hat nun für den Bereich vor der Zeche Carl ebenfalls eine solche Umrüstung beantragt. Die Antwort der Verwaltung sorgt bei den Sozialdemokraten für Empörung und Unverständnis.

Die Stadt Essen will nunmehr ein „Sicherheitsgutachten“ für die Umrüstung der Ampeln zu Bergmannsampeln beauftragen.

"Unsinniger kann man Steuergelder wohl kaum versenken! Es gibt bereits in Duisburg, Gladbeck, Bergkamen, Mülheim oder Gelsenkirchen Bergmannsampeln. Ein Anruf in der Nachbarkommune würde also reichen, um festzustellen, wie die Erfahrungen mit diesen Anlagen sind. Nein, ein externes Sicherheitsgutachten muss her, dass die Kosten für die Umrüstung der Ampeln wohl bei weitem übersteigen wird", ereifert sich Theo Jansen, Fraktionssprecher der SPD in der BV V, über das Vorhaben, zunächst ein Sicherheitsgutachten für die Umrüstung einzuholen. Nach Aussagen der Stadt könne eine Unfallgefahr bestehen, wenn Fußgänger das bergmännische Signal in grün oder rot falsch deuten.

"Köpfe sind wohl hitzebedingt ausgefallen"

"Man versteigt sich dann auch noch auf die Argumentation, dass die üblichen Signalzeichen an Ampeln in Essen gelernte Zeichen seien. Also unverwechselbar. Gleichzeitig verweist die Stadt auf die ´DDR-Ampelmännchen´die am Berliner Platz angebracht sind. Wir ´Wessis´haben diese ´Ost-Ampelmännchen´ nicht gelernt. Deuten wir sie deshalb falsch", fragt Jansen.

Wohl kaum, denn der Berliner Platz tauche in keinem Bericht der Verkehrsunfallkommission als Gefahrenstelle auf. Theo Jansen mit triefender Ironie: "Wir werden auch in dieser Sache, im Gegensatz zur Verwaltung deren Köpfe wohl hitzebedingt ausgefallen sind, klaren Kopf bewahren und weiterhin die Bergmannsampel als sichtbaren Dank an die Kumpel weitertreiben!"