RWE: Pokalfight als Motivationsschub für die Liga?

Raus nach großem Kampf: Lange war gegen Berlin nichts von einem Klassenunterschied zu sehen, die 0:3-Niederlage fiel am Ende zu deutlich aus. Mannschaft und Fans zollten sich nach dem Abpfiff gegenseitigen Respekt. „Von der Atmosphäre an der Hafenstraße kann sich so mancher Bundesligist etwas abschneiden“, lobte Gäste-Trainer Markus Babbel. Fotos: Gohl
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  • Raus nach großem Kampf: Lange war gegen Berlin nichts von einem Klassenunterschied zu sehen, die 0:3-Niederlage fiel am Ende zu deutlich aus. Mannschaft und Fans zollten sich nach dem Abpfiff gegenseitigen Respekt. „Von der Atmosphäre an der Hafenstraße kann sich so mancher Bundesligist etwas abschneiden“, lobte Gäste-Trainer Markus Babbel. Fotos: Gohl
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Sie waren angefressen, die Rot-Weissen. Lange wahrten sie in der zweiten Runde des DFB-Pokals ihre kleine Chance auf ein Weiterkommen gegen Berlin. Doch wieder gerieten sie durch Fehler bei Standards auf die Verliererstraße. Den Mut haben die Essener aber noch längst nicht verloren.

Es gab Zeiten, da schrillten an der Hafenstraße nach sieben sieglosen Spielen, darunter sechs Niederlagen, die Alarmglocken. In Saison zwei nach der Insolvenz verfällt hier aber keiner mehr dem blinden Aktionismus. Waldemar Wrobel wähnt seine Mannschaft auf den richtigen Weg, schon nach der Heimniederlage gegen Lotte (0:2) stellte er unmissverständlich klar: „Wir werden unser Ding gnadenlos durchziehen.“ Dabei genießt er die volle Rückendeckung des Geschäftsführers Michael Welling - und auch die Fans sind bereit, diesen Weg mitzugehen.

Gewiss: Man merkt dem jungen Kader eine Grundverunsicherung an, Auflösungserscheinungen sehen aber anders aus. Die Moral - die Spiele gegen die favorisierten Sportfreunde und Herthaner bewiesen es - stimmt, die Mannschaft betreibt einen großen Aufwand, um die Ausfälle in der Hintermannschaft gemeinschaftlich zu kompensieren. Die Offensive leidet darunter zwangsläufig: die Außen Lemke und Enzmann/Koep gehen weite Wege zurück zum eigenen Strafraum, Sturmspitze Lukas Lenz ist häufig auf sich allein gestellt. Und wenn die Essener doch mal die Lücke finden, dann fehlt einfach das letzte Quentchen Glück im Abschluss. „Wir werden wieder Spiele gewinnen“, ist sich Wrobel sicher - wenn es nach Kapitän Timo Brauer geht, schon am Samstag im Moselstadion (Anpfiff 14 Uhr).

Doch der Tabellenzweite aus Trier ist ein unbequemer Gegner, der vielleicht zu einer ungünstigen Zeit kommt. Und das nicht nur, weil die Mannschaft von Roland Seitz bei vielen Experten als stärkstes Team der Regionalliga West gilt. „Trier wird das schwierigere Spiel“, kündigte der Coach kurz nach dem Abpfiff der Pokalpartie an. Zuhause, vor 14.000 Zuschauern, gegen einen Bundesligisten anzutreten - unter diesen Voraussetzungen muss ein Trainer keine großen Motivationsreden mehr schwingen. Nun kehrt aber der Liga-Alltag ein, und das inmitten der tiefsten Pfalz. „Man hat gegen Berlin gesehen, was für eine Qualität wir haben. Die müssen wir nun in der Liga abrufen“, fordert Torwart Dennis Lamczyk. Die Einsicht ist also schon mal vorhanden.

Wagner und Jansen vor Comeback?
Es besteht die Hoffnung, dass sich das Lazarett in absehbarer Zeit lichtet. Nachdem für Vincent Wagner nach seiner Schulter-OP die Hinrunde für beendet erklärt worden war, könnte der Verteidiger, laut Wrobel, „ein Thema für Wiedenbrück“ (Freitag, 4. November) werden. Sebastian Jansen soll in „ein bis zwei Wochen“ ins Mannschaftstraining einsteigen.

Raus nach großem Kampf: Lange war gegen Berlin nichts von einem Klassenunterschied zu sehen, die 0:3-Niederlage fiel am Ende zu deutlich aus. Mannschaft und Fans zollten sich nach dem Abpfiff gegenseitigen Respekt. „Von der Atmosphäre an der Hafenstraße kann sich so mancher Bundesligist etwas abschneiden“, lobte Gäste-Trainer Markus Babbel. Fotos: Gohl
Bald wieder an Bord? Vincent Wagner - nach einer Benefizaktion des Sportmagazins Reviersport mit neu gestaltetem  Haupthaar - „könnte für Wiedenbrück ein Thema werden“.
Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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