Corona und seine Folgen (Bitte nehmt euch kurz die Zeit)
In der Krise ist nach der Krise - Brainstorming zur Rettung von Unternehmen und Gastronomie

Mittlerweile müssten auch die letzten Bürger/innen mitbekommen haben, dass mit dem Corona Virus eine Pandemie in Deutschland Einzug gehalten hat, die nicht eine Bedrohung unserer Gesundheit bedeutet, sondern gleichzeitig auch erheblich Folgen für unsere heimische Wirtschaft haben wird. Ich sage bewusst nicht "könnte", denn davon kann nicht mehr die Rede sein. Es wird so kommen, dass durch den mehr oder weniger fast vollständigen Stillstand des öffentlichen Lebens unternehmerische Köpfe rollen werden. Einzelhändler können ihre Produkte nicht mehr verkaufen, wenn ihre Läden aufgrund der Virengefahr geschlossen werden müssen. Die Gastronomie verliert enorm viel Geld, da ein nicht besetzter Tisch am Abend Einbußen bedeutet. Das Bierchen um die Ecke fällt genauso weg, in vielen Fällen wohl auch für immer.

Die Krise, wie wir sie zur Zeit erleben, erfordert drastische Maßnahmen, damit Infektionsketten unterbrochen und die Verbreitung verlangsamt wird. Soziale Kontakte zu vermeiden, ist hierbei die oberste Pflicht. Allerdings wird durch die Umsetzung dieser notwendigen Maßnahmen die Existenz vieler Gewerbetreibender so dermaßen bedroht, dass sie sich davon nicht mehr erholen werden.

Und genau darum kreisen meine Gedanken schon seit einigen Tagen. Nur um es mal konkret zu machen; Ich bin Grafikdesigner und Marketingberater, habe also Erfahrung im Umgang mit Gewerbetreibenden und deren Sorgen und Nöten. Außerdem habe ich in meiner Laufbahn schon zahlreiche Start-Ups auf ihrem Weg in ihr Business begleitet und kenne all die Sorgen, die einen dabei umtreiben. Genau diese Sorgen werden in etwas abgewandelter Form auch auf zahlreiche Gewerbe in ganz Deutschland zukommen. Schade ist hierbei besonders, dass wir eigentlich eine starke Wirtschaft haben und mit einem richtigen Konzept wahre Erfolgsgeschichten geschrieben werden können. Diesen Nährboden für innovative Business-Ideen dürfen wir nicht verlieren. Wir dürfen unsere wirtschaftliche Infrastruktur nicht verlieren. 

Ich möchte weder auf die gute Auswahl an mit Liebe eingerichteten Restaurants, Bars und Kneipen hier im Essener Süden verzichten, noch auf die charmanten Cafes und Bistrobetriebe , von denen wir jede Menge haben. Die kleinen Läden zum Stöbern, shoppen, flanieren und plauschen prägen den Charakter in Essen-Steele, Freisenbruch, Horst und vielen anderen Bereichen der Stadt. Das muss erhalten bleiben. 

Aber wie können all diese Betriebe und Unternehmungen gerettet werden? Fakt ist, in vielen Fällen werden die Staatshilfen zwar ein wenig helfen, aber ausreichen werden sie nicht. Im Gastronomie Bereich beispielsweise werden so genannte Niederzinskredite nicht lange ein Rettungsanker sein. Deshalb gilt es schon jetzt, während uns Corona in Atem hält, Pläne für die Zukunft zu machen, vielleicht sogar noch für die Gegenwart.

Deshalb möchte ich mich gerne einmal wie bei einem klassischen Brainstorming damit auseinandersetzen und vielleicht finden wir alle gemeinsam ja Lösungen, die wir den Leuten näher bringen können. Vielleicht kann man sich auch entsprechend vernetzen, beispielsweise mit den Händlern, Gastronomen, aber auch Werbegemeinschaften und Initiativkreisen.

Ich mache einfach mal den Anfang und werfe ein paar Gedanken in den Raum.

1. Die Gastronomiebetriebe haben derzeit aufgrund der Krise das Problem, dass sie relativ früh schliessen müssen (Aktueller Stand 18 Uhr). Das komplette Abendgeschäft fällt dadurch weg und die Tische bleiben alle leer. Aber selbst bei geöffnetem Ladenlokal darf aktuell nur noch jeder 2. Tisch besetzt werden. Außerdem gehen weniger Leute raus, um Essen zu gehen. Diese Massnahme ist natürlich richtig und wichtig, um die Pandemie zu bremsen, aber für die Betriebe ist sie ein Supergau. Vielleicht wäre es an der Stelle ein Ansatz, ein Konzept der Essensabholung ins Leben zu rufen. Nennen wir es einfach mal "Gastro2go". Idee dahinter ist vielleicht eine Homepage oder eine Facebook- Gruppe/Seite, auf der alle Gastrobetrriebe veröffentlicht werden, die an dem Projekt teilnehmen wollen. Dort werden die Telefonnummern und die Speisekarten der Restaurants veröffentlicht und es kann online oder per Telefon Essen geordert werden, das man sonst vielleicht vor Ort zu sich genommen hätte. Das Essen wird nach der Order zubereitet und zu einem festen Zeitpunkt an den Abholer übergeben. Natürlich alles unter Berücksichtigung der jeweiligen Hygieneregeln.

2. Für Bars und Kneipen ist die oben genannte Lösung allerdings nicht oder nur bedingt anwendbar. Vielleicht können wir aber an der Stelle anders helfen, beispielsweise mit einer Art "Pandemiezuschlag" von 0,50 € - 1 €, natürlich immer in Relation zum bestellten Artikel. Unter Umständen könnte das helfen. Für weitere Impulse bin ich da jederzeit offen.

3. Im Einzelhandel können manche Händler nur überleben, wenn sie weiterhin Produkte verkaufen können, allerdings ohne direkten Kontakt zum Kunden. Aber nicht jeder Händler kann sein Geschäft auf einen Online Shop umstellen. Vielleicht hilft hier eine solidarische "Händlergemeinschaft". Das bedeutet, dass sich mehrere Händler zusammentun und quasi diejenigen mit einem Online Shop System die Artikel der benachbarten Läden mit anbieten. So können geschlossene Läden weiterhin Waren verkaufen, ohne einen eigenen Shop zu haben. Natürlich bedarf das viel Solidarität, aber in diesen Zeiten brauchen wir genau das! Und von einer belebten Einkaufszone profitieren ja alle.

4. Für die Zeit nach der Krise gilt, das zahlreiche Unternehmen wirtschaftlich wieder auf die Füße kommen müssen. Das ist nicht so einfach, obwohl die Kaufkraft ja eigentlich noch gegeben sein müsste. Hier würde ich dann meine Hilfe und Fähigkeiten anbieten und vielleicht tun es mir andere ja gleich und bieten ebenfalls ihr Know-How und ihren Support an, sei es mit Tipps oder günstigeren Konditionen ihrer Dienstleistungen. Ein Grafikdesigner kann zum Beispiel Werbegrafiken gestalten und sie günstiger anbieten. Kostenlose Beratung zur Existenzsicherung wäre auch ein Modell. Auch Beratung zur eventuellen Neuausrichtung wären denkbar.

Aber das ist erstmal alles Brainstorming und einfach Gedanken zu einem wichtigen Thema, damit wir unsere Stadt und ihre Gewerbe so erhalten können, wie sie sind. Ich freue mich auf einen regen Austausch, eure Meinungen, Ideen, Fragen, Angebote, Hilfen und vieles mehr. Ich hoffe, wir bekommen viele Menschen zusammen, die ihren Teil dazu beitragen wollen, dass die Unternehmer/innen diesen Kampf nicht allein führen müssen. 

Bitte teilt diesen Beitrag, damit er möglichst viele Menschen erreicht...vielleicht nicht nur in Essen-Steele, sondern auch überall dort, wo es noch Krisenhilfe braucht.

Das "Wir" bewegt immer am meisten!

Viele Grüße und bleibt gesund!

Euer

Andreas Breimeyer

Autor:

Andreas Breimeyer aus Essen-Steele

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