Premiere von "Einkaufsstadt, 4300"
Eine Essener Zeitreise

Eine Essener Zeitreise in die "goldenen" 1950er und 60er Jahre unternehmen die Besucherinnen und Besucher von "Einkaufsstadt, 4300". | Foto: Fabian Stransky
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  • Eine Essener Zeitreise in die "goldenen" 1950er und 60er Jahre unternehmen die Besucherinnen und Besucher von "Einkaufsstadt, 4300".
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Mit der künstlerischen Illusion "Einkaufsstadt, 4300" wagt das Schauspiel Essen ein exklusives Experiment und lädt mal nicht ins Grillo Theater oder die Casa ein, sondern an den Kopstadtplatz. Morgen, 8. März, findet die Premiere statt. Doch schon die heutigen Previews haben gezeigt: Das müssen Sie erlebt haben!

Als Gast von "Einkaufsstadt, 4300" tauchen Sie tief ein in die "goldenen" 1950er und 60er Jahre, sind mittendrin in einer Mode-Boutique wie aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Im besten Fall erleben Sie als Paar die sehenswerte Performance und Installation des Trios ACE (Alia Luque, Christoph Rufer, Ellen Hofmann), die das rund einstündige Werk im Stadtraum entwickelt hat.
Während der einprägende Schriftzug "Essen die Einkaufsstadt" auf dem Dach des Essener Handelshofs 2022 abmontiert wurde und die einstige Einkaufsstadt Deutschlands mit seiner selbsternannten „ersten Fußgängerzone der Republik“ leider zunehmend den Glanz verliert, darf mit "Einkaufsstadt, 4300" in Erinnerungen an - vielleicht nur vermeintlich - bessere Zeiten geschwelgt werden.
Sie erinnern sich? 4300 - das war einmal die alte Essener Postleitzahl, bevor diese am 1. Juli 1993 mit großem Getöse "Fünf ist Trümpf" zu Grabe getragen wurde.
Eine luxuriöse Erfahrung, ein Erlebnis im Moment ist jedenfalls nun im März und April 2024 am Kopstadtplatz angesagt. Auch wenn man in dieser Zeit immer ein wenig den Eindruck hat, im "falschen Film" zu sein - eine Essener Zeitreise eben.
Ein Glas Sekt? Ein paar Macarons? Und hier sind sie auch schon, die Luxus-Waren aus edlem Zwirn, die von wechselnden Schauspielerinnen und Schauspielern als Models auf dem Laufsteg dargestellt werden. Sehr überzeugend am Preview-Tag: Mathias Znidarec als Ladenbesitzer, der keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass man sich im Jahr 1962 befindet, demnächst die Callas für den stolzen Preis von 40 Mark in Essen live zu erleben ist und der Baldeneysee doch ein Traum sei. Und die gebührende Damen- und Herrenmode gibt's natürlich hier am Kopstadtplatz - und nicht in einem dieser Kaufhäuser ohne Niveau.
Detailreich und stimmig ausgestaltet ist nicht nur die Boutique mit ihrem Mobiliar, sondern auch die Kleidung, die voller Begeisterung von ihrem Ladenbesitzer feilgeboten wird. Da muss man ganz einfach noch einmal wieder kommen, um in edlen Stoffen zu schwelgen und dem Kauf abzuschließen. Natürlich nicht, ohne vorher genauestens vermessen worden zu sein
Charmant: Passend zur Performance gibt's eine Playlist, mit der man sich auf dem Weg schon einmal musikalisch einstimmen kann.
Kleiner Tipp: Erscheinen Sie möglichst nicht in Freizeit-Kleidung. Sie werden das Gefühl nicht los, irgendwie doch ein wenig underdressed zu sein...
Mitzuerleben ist die Performance - alleine oder in Begleitung - an zahlreichen Terminen in den nächsten Wochen.
Hier ein Überblick der einzelnen Termine.
Doch es dürfte sich durchaus lohnen, das wundersame Geschehen auch mit etwas Abstand - durch das Schaufenster am Kopstadtplatz 12 - zu beobachten. Für die Passanten ist der Blick in die Welt des vergangenen Luxus sogar kostenlos. Wer mittendrin sein möchte - lohnt sich! - zahlt überschaubare 17 Euro für das besondere Erlebnis.
Die wechselnde Besetzung: Ladenbesitzer: Alexey Ekimov, Christopher Heisler, Mathias Znidarec; Models: Kyoko Oku, Marlene Raab, Joline Steinhauer, Isabell Weiss, Miles Black, Alexey Ekimov, Eren Kavukoğlu.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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