Was ist falsch an Fehlern?
Irren macht menschlich, Perfektionismus unauthentisch

Dieser Perfektionswahn – macht er euch nicht auch wahnsinnig? Man muss perfekt aussehen, das perfekte Auto fahren, die eignen vier Wände perfekt sauber halten, perfekt kochen, arbeiten ohne Fehler zu machen, Sport treiben, sein Pensum schaffen und bei allem noch ständig gut gelaunt sein. Und wehe es geht etwas schief, dann meldet sich sofort der innere Kritiker und sagt was hätte besser laufen müssen. Oft sind wir uns doch selbst die strengsten Lehrer und diese gemeinen Fragen im Kopf tauchen auf: Was denkt jetzt der XY wohl über mich?

Was führt zu diesen Annahmen? Zum einen sind es wohl Glaubenssätze, die uns in der Kindheit mitgegeben wurden und ständig unterbewusst in uns arbeiten um uns auf Bahnen zu halten die andere Generationen für uns als gut empfunden haben. Zum anderen ist es aber auch der Drang der Gesellschaft immer einen Schuldigen zu suchen, sobald etwas falsch läuft. Schuld ist ebenfalls ein sehr intensives Thema, worüber man ohne Probleme ganze Bücher schreiben könnte. Ich möchte es bei folgender, einleuchtender Aussage belassen: durch Schuldzuweisung löst man keine Probleme. Ganz im Gegenteil – sorgt sie dafür, dass sich jemand schlecht fühlt, schafft sie neue Probleme.

Gewinnt man einen gewissen Grad an Selbstbewusstsein und eine gesunde Einstellung zu sich selbst, stellt man fest: Irren macht menschlich. Und es ist gut, dass wir alle Menschen sind und Fehler machen dürfen. Wir sind keine Roboter und genau das macht uns doch liebenswert. Diese kleinen Macken, die uns einzigartig machen und zu etwas Besonderem. Ich möchte keinem Vorbild hinterherjagen und dabei meine eigene Persönlichkeit vergessen. Denn nur wenn ich ich sein darf, bleibe ich auch gesund. Dann ist es auch vollkommen egal, was andere über mich denken. Denn das sagt mehr über sie aus, als über mich.

Darüber hinaus bin ich inzwischen der festen Überzeugung, dass jeder Mensch gut ist, ganz genauso wie er ist. Du bist gut, so wie du bist! Ich bin gut, so wie ich bin! Ich muss mich nicht verstellen, um einen Job zu bekommen, der nicht zu mir passt. Oder um Freunde zu gewinnen, die nicht für mich da sind, wenn ich sie brauche. Ich baue keine Scheinwelt um mich herum auf – ich hätte auch keine Kraft sie ständig vor dem Einstürzen zu bewahren.

Die Auseinandersetzung mit sich selbst, mit den eigenen Stärken und Schwächen, ist Grundlage für diese Lebenseinstellung. Man benötigt eine stabile Definition von sich selbst, die einem das feste Fundament für den eigenen Lebensweg ebnet. Zu wissen wo die eigenen Prioritäten liegen, hilft klare Ziele zu setzen. Was ist wirklich wichtig im Leben und was hat nur den Anschein wichtig zu sein? Was ist einzigartig und besonders im Leben und was ist austauschbar? Kannst du diese Fragen für dich beantworten?

Zum guten Schluss möchte ich ein Beispiel anbringen: Mir wurde immer eingebläut wie wichtig die Rechtschreibung ist. Ich habe diese Einstellung übernommen und es zum Teil sogar persönlich genommen, wenn Menschen sich mir gegenüber nicht die Mühe machten fehlerfrei zu schreiben. Dieses Thema sehe ich inzwischen anders. Es gibt zum Beispiel Menschen mit Lese-Rechtschreibschwäche. Trotzdem ist das, was sie zu sagen haben ja nicht weniger Wert, als die Aussagen von Menschen denen die Rechtschreibung sehr leicht fällt. Mir fiel sie nie leicht und falls ihr hier im Text Fehler finden solltet, weise ich darauf hin: ich bin stolz auf jeden einzelnen, denn er beweist, dass ich auch nur ein Mensch bin.

Also, lieber Mensch, du darfst ruhig mehr zu dir selbst stehen. Du bist perfekt, wenn du duselbst bist!

Bis bald,
Eure Bine

Autor:

Bine von Deckert aus Essen

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