Der liebe Außendienst
Aus der Sicht eines Versicherungsberaters - Die neue Serie Teil 2

Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben.

5880 Leser erfreuten sich bei meinem Teil 1. Also hier die versprochene Fortsetzung :-)

Situationen bei und während Kundengesprächen sind manchmal derart sonderbar, dass ich beim Aufschreiben wieder schmunzeln muss.
Ein Kunde bat mich, mir die leckende Heizung und den damit verbundenen Wasserschaden im Kinderzimmer seiner Tochter anzusehen.
Nichts ahnend folgte ich ihm ins entsprechende Zimmer. Ohne anzuklopfen riss er die Zimmertüre seiner 19 jährigen Tochter auf. Es kam, was kommen sollte. Die junge Dame war sehr leicht bekleidet, obwohl ich hier etwas untertreibe, mit ihrem noch weniger bekleidetem Freund in einer mehr als eindeutiger Position auf dem Sofa vor der Heizung. Zunächst schrie die Tochter auf, dann brüllte der Vater. Er griff den nackten jungen Mann am Hals und schleuderte ihn gegen den Schrank. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Film. Obwohl….?

Dann schrie der Freund auf und ich blickte etwas hilflos in den Raum. Wo sollte ich zuerst hinsehen? Zur Heizung, zum Freund, zum Vater? Meine Augen entschieden sich dann jedoch ohne mein Zutun für den Anblick der volljährigen Tochter. Ich erklärte dem Kunden, dass ich noch schnell zum Auto gehe, da ich etwas vergessen hätte. Eine gefühlte Ewigkeit später kam ich zurück und erblickte im Treppenhaus das junge Paar weinend auf der Stufe sitzend. Der Vater empfing mich oben mit den Worten: !“„Dem alten Bock habe ich es aber gezeigt !" Obwohl, vor dem Bock hörte ich noch ein anderes Wort, doch dieses ist mir dem Anstand wahrend entfallen.

Eine andere junge Mutter bat mich nachmittags zum Kundentermin zu sich nach Hause.
Als ich die Türklingel betätigte, öffnete mir ein kleines Mädchen, welches mich direkt in das Wohnzimmer führte. Es wäre von Vorteil gewesen, auf die Mutter an der Türe zu warten.

Die allein erziehende Mutter hatte öfter Herrenbesuch. So auch an diesem Tag.
Ich stand also mit der kleinen Tochter im Wohnzimmer und blickte auf den Sessel. Wie die Geschichte weiterging, kann sich nun jeder denken. Es war ihr und dem Besuch jedoch keineswegs peinlich.
Der Mann zog sich an, verabschiedete sich nett und die Kundin ging normal zur Tagesordnung über. Also zu unserem Gespräch. Und ich betone hier, lediglich „Gespräch“.  

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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