Olympischer Spiele an Rhein und Ruhr
Rat beschließt Bewerbung um Standort als Olympisches und Paralympisches Dorf

Das geplante Olympische und Paralympische Dorf auf dem Deckel der A40 aus der Vogelperspektive. | Foto: Foto: AS+P Albert Speer + Partner GmbH, Visualisierungen: REDVERTEX, Sofia
  • Das geplante Olympische und Paralympische Dorf auf dem Deckel der A40 aus der Vogelperspektive.
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Der Rat der Stadt Essen hat sich für eine Bewerbung der Stadt als Standort für das Olympische und Paralympische Dorf während möglicher Olympischer Spiele an Rhein und Ruhr ausgesprochen. Als potenzieller Ort für das Dorf wurde der Deckel auf der A 40 identifiziert. Dazu die Stadt:

"Auf dem heute in Troglage geführten Abschnitt zwischen den Autobahnanschlüssen Essen-Frohnhausen und Essen-Holsterhausen sowie dem tieferzulegenden Abschnitt bis zum westlichen Autobahnanschluss Essen-Zentrum könnte durch eine Deckelung der A 40 ein Großprojekt wie das Olympische und Paralympische Dorf wegweisend für die Entwicklung der Stadt Essen zu einer nachhaltigen und zukunftsweisenden Großstadt sein. Eine Machbarkeitsstudie für die Umsetzung wurde in Auftrag gegeben und durch das Architekturbüro Albert Speer + Partner GmbH aus Frankfurt erstellt.

Ergebnisse der städtebaulichen Machbarkeitsstudie

Neben der Planung eines Olympischen und Paralympischen Dorfes zeigt die städtebauliche Machbarkeitsstudie außerdem die Entwicklungspotenziale als Wohn- und Lebensumfeld insbesondere mit Augenmerk auf eine Zusammenführung der heute zersplitterten Stadtstruktur. Das erstellte Konzept betrachtet hierbei zwei Entwicklungsphasen. Während die erste Phase das Olympische und Paralympische Dorf als Unterbringung für bis zu 17.500 Athletinnen und Athleten aus aller Welt vorsieht, stellt die zweite Phase die Folgenutzung des Dorfes für die Zeit nach der Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele dar.

Teilbereiche des geplanten zukünftigen Olympischen und Paralympischen Dorfes

Das Konzept gliedert das Plangebiet in drei Teilbereiche, die unterschiedliche Qualitäten insbesondere in den Bereichen Städtebau, Funktion, Nutzung und Freiraum aufweisen. Alle Teilbereiche sollen durch einen linearen Grünkorridor mit punktuellen Parkstrukturen verbunden werden.

Westen

Der westliche Teilbereich zwischen der Wickenburgstraße und Breslauer Straße soll als westliches Eingangstor im Wesentlichen die bestehende Blockrandstruktur über den Deckel hinweg ergänzen, Verbindungen inszenieren und einen städtebaulichen Hochpunkt als Auftakt setzen. Dieser als 'West Village'  bezeichnete Teilbereich soll die 'Residental Zone I' des Dorfes mit Unterkünften und dezentralen Angeboten wie Dining Hall, Service Center/Management, Fitness und Freizeit etc. bilden. Für die Zeit nach der Austragung der Olympischen Spiele soll hier vorwiegend Wohn- und Büronutzung vorgesehen werden.

Osten

Der östliche Teilbereich zwischen der Hobeisenstraße und Holsterhauser Straße soll als östliches Eingangstor dienen. Hier soll städtebaulich ein neuer Stadtbaustein mit direkter Anbindung an das Zentrum sowie an umliegende Parks und Freiräume entstehen. Auch hier soll ein städtebaulicher Hochpunkt den Auftakt bilden. Dieser als "East Village" bezeichnete Teilbereich bildet die Residental Zone II des Dorfes und enthält wie die Residental Zone I Unterkünfte und dezentrale Angebote. Für die Zeit nach den Spielen ist hier überwiegend Wohnnutzung angedacht.

Mitte

Der mittlere und dritte Teilbereich zwischen der Breslauer Straße und Hobeisenstraße übernimmt die Funktion eines Bindegliedes und vermittelt zwischen dem östlichen und westlichen Teilbereich. Hier soll der zentrale Park des Dorfes entstehen. Städtebaulich soll die aufgelockerte Bebauung im Umfeld in den Park weiterentwickelt und bestehendes Grün vernetzt werden. In diesem als 'Olympic Village Plaza' bezeichneten Teilbereich sollen neben Unterkünften auch Shops und Cafés angeordnet werden. In der Zeit nach den Spielen soll hier ein Wohnen am Park ermöglicht werden.

Verkehrliche Aspekte der städtebaulichen Machbarkeitsstudie

Das Konzept sieht zur Ermöglichung der Planung den Rückbau verschiedener Autobahnauf- und -abfahrten vor. Zudem müsste gemäß Konzept die Höhenlage der A 40 im Abschnitt zwischen Hobeisenstraße und Tunnelöffnung am Autobahnanschluss Essen-Zentrum abgesenkt werden (Tieferlegung), um den Deckel von Westen bis zum Tunnel im Osten realisieren zu können. Da für die Zeit der Spiele die Sperrung der A40 aus Sicherheitsgründen erforderlich sein wird, schlägt das Konzept vor, den gesperrten Teilbereich der A 40 als 'Transport Mall' für Shuttle Service und Logistik zu nutzen. Die Stadtbahn entlang der A40 soll auf der heutigen Höhe verbleiben und somit künftig im Tunnel verkehren. Alle Stadtbahnhaltestellen bleiben erhalten, müssen aber während der Spiele, wie die Linie selbst, außer Betrieb genommen werden. Stellplätze sollen zum Teil im zweischalig konstruierten Deckel in Form von Tiefgaragen untergebracht werden."

Autor:

Lokalkompass Essen aus Essen-West

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