Eiskalte Überraschung im Becher oder Hörnchen

Auf der Suche nach der kreativsten Eissorte im Essener Süden

Manchmal muss man den Frühling ein wenig locken und in diesem Jahr offenbar besonders. Grund genug, sich nach der kreativsten Eissorte im Essener Süden umzusehen und dafür von Eisdiele zu Eisdiele zu bummeln.

Start der Tour ist das Eiscafé Mörchen Eis in Rüttenscheid. Schon seit vielen Jahren lässt es sich hier schlemmen und dabei wechseln die Sorten regelmäßig. “Die Kunden entscheiden, welche Sorten wir anbieten. Wenn etwas nicht angenommen wird, wechseln wir es wieder so”, so Inhaber Dirk Hermanski. Die Quellen zur Ideenfindung sind vielfältig. “Manchmal haben wir selbst Lust auf eine bestimmte Sorte. Oder Kunden bringen uns auf einen Gedanken. Aber natürlich nutzen wir auch das Internet”, erzählt, Mitarbeiterin Leolita Morina. Gerade eingekauft hat das Team die Zutaten für ein Honig-Curcuma-Eis. “Curcuma ist ja ein Trend derzeit”, so Hermanski, der als Basis eine Eismasse mit griechischem Joghurt plant. “Die Grundmasse wird dann mit der Soße gestrudelt. So gehen wir auch bei der Sorte Griechischer Joghurt-Maulbeere vor, womit wir ein echtes Powerfood verarbeiten.”
Zwischen -14 und -16 Grad haben die Kühltheken der Eisdielen im Schnitt. Damit liegt das Eis bei einer optimalen Verkaufs- und Genusstemperatur. Die Lagerung erfolgt deutlich kühler.
In der Frozen Yogurt- und Eisbbar Sorellis, die es sowohl auf der Rü als auch in Essen-Werden gibt, lockt Blaubeere-Lavendel-Eis ebenso wie Holunderblüte-Minze. “Wir hatten auch schon Apfel-Basilikum und Schlangengurke, vielleicht machen wir das nochmal”, erzählt Mitarbeiterin Mia Kraft. Eher ein Ladenhüter war ein Biereis. Gut, dass in der Regel zunächst nur drei Behälter einer Sorte produziert werden. “Die Idee hatte ich, als ich mir selbst ein Bier öffnete. Und dann habe ich einfach ausprobiert”, so Besitzer Gino Cassaro, auf dessen Ideen die meisten Sorten beruhen. “Ich war zum Beispiel mal im “Tatort” hier in Rüttenscheid essen und hatte dort eine Jus mit Lavendel. Daher kam die Inspiration für das Blaubeer-Lavendeleis”, berichtet der Gastronom, der zur Recherche sogar bis in die USA geflogen ist. Viele der angebotenen Sorten sind vegan. “Ich finde, besonders in Fruchteis gehören keine tierischen Produkte. Dafür liegt unser Fruchtanteil bei bis zu 48 Prozent”, berichtet er nicht ohne Stolz. Die Sorten wechseln mehrmals täglich, je nach Nachfrage.
Auf der Homepage des kleinen Eiskiosks I Am Love an der Moltkestraße kann man sich tagesaktuell über die verfügbaren Sorten informieren. In Sachen Kreativität punkten hier besonders die Sorten Dattel und Teheran. Letztere enthält Safran, Pistazien und Rosenwasser und mit Datteln wird in der erstgenannten Sorte auch hier ein Superfood verarbeitet.
Das an der Gutenbergstraße liegende Lonni bietet online sogar ein Eisquiz, welches bei der Wahl der richtigen Eissorte behilflich ist. Ziege-Thymian-Honig fordert hier den experimentierfreudigen Gaumen heraus. Dazu empfiehlt das Team der skandinavisch angehauchten Eisdiele Bingebaer-Rosmarin-Sorbet.
“Zu den beliebtesten Sorten der Essener zählen übrigens weiterhin Erdbeere, Vanille, Schokolade und Stracciatella”, weiß Dirk Hermanski zu berichten. Und auch, wenn nicht jede der vorgestellten Eisdielen diese Klassiker im Programm hat: Es ist sicherlich dennoch für jeden Geschmack etwas in der Theke zu finden. Ein bisschen Mut zur kreativen Sortenwahl wird häufig mit einer Geschmacksexplosion der kühlen Art belohnt - probieren Sie es aus!