Bestmögliche Therapien bei Krebs
Interview mit Prof. Susanne Krege, Direktorin der Klinik für Urologie an den KEM

Prof. Susanne Krege, Direktorin der Klinik für Urologie an den Ev. Kliniken Essen-Mitte. | Foto: KEM
  • Prof. Susanne Krege, Direktorin der Klinik für Urologie an den Ev. Kliniken Essen-Mitte.
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Eine Krebsdiagnose stellt das Leben auf den Kopf und die Erkrankten vor essenzielle Fragen. Die Evangelischen Kliniken Essen-Mitte (KEM) informieren deshalb zum Thema „Supportive Krebstherapie“.

In einer kostenlosen Patientenveranstaltung am Mittwoch, 4. Oktober, im Hotel Franz in Huttrop skizzieren Experten, wie eine optimale Tumorbehandlung aussehen kann. Denn: Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung sind nicht alles. Prof. Susanne Krege, Direktorin der Klinik für Urologie, über die Bedeutung individualisierter Therapiekonzepte.

Welche Ansätze verfolgen Sie und Ihre Kollegen für Krebspatienten an den Kliniken Essen-Mitte?
Zunächst muss man unterscheiden, ob sich die Krebserkrankung noch in einem heilbaren Stadium befindet oder nicht. Ist ersteres der Fall, ist es wichtig, den Patienten gestärkt in die Therapie gehen zu lassen. Ebenso sollte er psychisch stabil sein, d.h. seine Ängste im Zusammenhang mit der Therapie müssen besprochen werden. Kann man die Erkrankung nicht mehr heilen, sondern nur stabilisieren, sollte die Palliativmedizin umgehend hinzugezogen werden. Studien zeigen, dass Verläufe, bei denen Palliativmediziner zu Beginn der Behandlung involviert sind, besser werden.

Wie kann die Vorbereitung einer Therapie aussehen?
Beispielsweise mit Ernährungstherapie: Kalorienzufuhr und Eisenwerte auf ein adäquates Niveau bringen. Denn der Körper muss sich von einem großen Eingriff erholen oder eine aufzehrende Chemotherapie verkraften. Nicht zuletzt sollten Patientinnen und Patienten psychisch aufgebaut werden. Unsere Psychoonkologen an den Evang. Kliniken Essen-Mitte leisten hier großartige Arbeit. Unsere Palliativmedizin setzt bei den Symptomen der Betroffenen an und versucht Linderung zu schaffen.

All das – Ernährung, Psychoonokologie etc. – sind Bestandteile des Therapiekonzepts?
Das und noch vieles mehr. Ernährung, Bewegung, Naturheilkunde, Palliativmedizin, Psychoonkologie, der Sozialdienst gehören genauso in unsere Therapiekonzepte wie Operation, Chemo- oder Immuntherapie oder Bestrahlung. Unsere Patientinnen und Patienten profitieren durch unsere vernetzte Zentrumsstruktur von der bestmöglichen Therapie. So unterbreiten wir im Erstkontakt immer, bei allen Tumorentitäten, ein psychoonkologisches Angebot. Oft kommt es während der Behandlung zu Ängsten, die von unseren Psychoonkologen besprochen und gelöst werden können. Darüber hinaus haben wir an den Evang. Kliniken Essen-Mitte das Glück, auf unsere Klinik für Naturheilkunde und die Klinik für Integrative Onkologie und Supportivmedizin zurückgreifen zu können. Die Patientinnen und Patienten erlernen Techniken zur Selbsthilfe, die bei Nebenwirkungen greifen und im Alltag die Gesunderhaltung unterstützen können.

Welche Rolle spielt die Zentrumsmedizin in der Krebstherapie?
Eine Große. Als DKG-zertifizierte Krebszentren sind wir gut vernetzt und immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung. Neue medikamentöse Therapien, operative Techniken, Entwicklungen im Bereich der Chemotherapie und Bestrahlung – wir sind involviert in die Entwicklung neuer Leitlinien und bieten eine Behandlung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau. Wir arbeiten Hand in Hand mit den Expertinnen und Experten aller Fachdisziplinen an den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte. In Tumorkonferenzen tauschen wir uns aus und entwickeln bestmögliche Therapiekonzepte. Und auch wenn eine Heilung nicht möglich ist, so gibt es für die meisten Krebsarten eine Bandbreite an Maßnahmen und Therapien, die das Leben weiterhin lebenswert machen.

Also erhalten alle Tumorerkrankten andere supportive Maßnahmen?
Da die Menschen vielfältig sind, gilt dies auch für die individualisierten supportiven Maßnahmen in Ergänzung zu ihren Tumortherapien. Wie ergänzende Maßnahmen aussehen können, stellen wir in unserer Veranstaltung am 4. Oktober anhand von realen Fällen vor. Wir thematisieren Beschwerden und erläutern, wie die standardisierte Krebstherapie durch integrierte Maßnahmen unterstützt werden kann – sei es bei Blasenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Prostatakrebs oder Lungenkrebs.“

Kostenlose Veranstaltung

Neben Erkrankten und Angehörigen können auch Interessierte an der kostenlosen Veranstaltung Interview mit Prof. Susanne Krege, Direktorin der Klinik für Urologie an den Ev. Kliniken Essen-Mitte„Individualisierte Krebstherapie – mehr als Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung“ am Mittwoch, 4. Oktober, von 16 Uhr bis 18 Uhr im Hotel Franz, Steeler Straße 261, teilnehmen. Anmeldung per E-Mail an urologie@kem-med.com oder unter Tel. 0201/174-29003.

Autor:

Michael Köster aus Essen-Borbeck

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