Die Unsicherheit nimmt kein Ende
Müssen die Sportfreunde 07 dem Neubauboom in Rüttenscheid weichen?

Nicht nur die Mädchen im Verein haben eine klare Meinung. | Foto: Ulrich Schmidt/Meike Coenders
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Wie geht es weiter für die Sportfreunde 07 an der Veronikastraße? Das fragen sich die Vereinsmitglieder ebenso wie der Vorstand. Ulrich Schmidt, derzeit zuständig für das Projekt „Wir wollen bleiben“ berichtet über den aktuellen Stand.

Medial und für den Verein ist die Frage des Standorts keine Neuigkeit. Schon seit Jahren wird es immer wieder relevant, tobt doch in Rüttenscheid ein echter Kampf um attraktiven Baugrund. Und so soll der Traditionsverein, in dem der Nachwuchs kicken lernt, weichen. Obwohl er selbst kein Vereinsmitglied (mehr) ist, ist Ulrich Schmidt den Sportfreunden eng verbunden. Daher war es für ihn selbstverständlich, zuzusagen, als der Verein ihn um Unterstützung bat. „Ich wurde gefragt, ob ich das Thema übernehmen würde, denn der Verein soll erneut Stellung beziehen“, berichtet Schmidt, der bereits über ein gutes Netzwerk zu den Entscheidern und Beteiligten unterhält. Obwohl einige Ansprechpartner über die Zeit aus verschiedenen Gründen wechselten und auch die Sportfreunde 07 selbst einen Wechsel in der Vorstandsebene umsetzen, hält Schmidt die Fäden der Taskforce Kunstrasen in den Händen. „Das Grundstück ist natürlich ein Filetstück. Aber eigentlich sind alle Vereine im Essener Süden betroffen. Wir wollen uns da nicht herausheben“, betont Schmidt, der lange als Mitglied der Sportfreunde 07 aktiv war. Ihm fehle die Wertschätzung für das, was die Vereine für die Gesellschaft leisten, so berichtet der ehemalige Trainer: ,„An der Veronikastraße haben wir eine top Lage, was die Anbindung angeht. Da können die Kinder auch alleine kommen. Denn natürlich wollen die Eltern ihre Kinder gut behütet sehen.“
Würde die Stadt dem Verein ein vergleichbares Grundstück anbieten, so wäre dieser durchaus verhandlungsbereit. Doch ein solches Angebot ist seit Jahren nicht in Sicht, wohl auch, weil es schlicht keine Alternativen in der Umgebung gibt. „Wir haben auch viele Mädchen, die bei uns trainieren. Für diese und ihre Eltern sind Lage und Erreichbarkeit besonders wichtig. Durch dunkle Wälder und Straßen möchte da abends niemand gehen“, weiß Schmidt aus den Unterhaltungen mit Kindern, Müttern und Vätern. Nun verbringt Schmidt viel Zeit damit, Gespräche mit Politikern sämtlicher Parteien zu führen, städtische Mitarbeiter einzubinden und intern zu kommunizieren. Denn die Unsicherheit über den Standort und die Zukunft des Vereins geht an dessen fast 400 Mitgliedern nicht spurlos vorbei. Rund 200 Kinder trainieren regelmäßig an der Veronikastraße und leben dort ihre sportliche Begeisterung aus. „Seit fünf Jahren eiern die Politiker rum“, ärgert sich Schmidt stellvertretend und berichtet weiter, dass der Verein auf dem Ascheplatz kaum noch konkurrenzfähig sei, „Wir brauchen Kunstrasen!“ Doch diese Investition ist von de Zukunft der Sportfreunde 07 abhängig.
Die nächste Sitzung des Sportausschusses am 11. Mai soll Klarheit bringen, so wurde es den Sportfreunden 07 versprochen. Doch ob diese Zusage eingehalten wird, bleibt bis dahin unklar.

Nicht nur die Mädchen im Verein haben eine klare Meinung. | Foto: Ulrich Schmidt/Meike Coenders
Alle rund 400 Mitglieder wollen an der Veronikastraße bleiben. | Foto: Ulrich Schmidt/Meike Coenders
Autor:

Meike Coenders aus Essen

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