"AfD" brachte es in manchen Wahlbezirken auf fast 25 Prozent
Europawahl: Auch in Gladbeck sind die GRÜNEN die Gewinner

Noch direkt im Ratssaal diskutierten die Gladbecker Parteien-Vertreter intensiv das lokale Europawahl-Ergebnis. Unser Foto zeigt von links nach rechts Volker Musiol (SPD), Simone Steffens (GRÜNE), Michael Tack (FDP) und (ganz rechts im Bild) Nilüfer Akcay (FDP).
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  • Noch direkt im Ratssaal diskutierten die Gladbecker Parteien-Vertreter intensiv das lokale Europawahl-Ergebnis. Unser Foto zeigt von links nach rechts Volker Musiol (SPD), Simone Steffens (GRÜNE), Michael Tack (FDP) und (ganz rechts im Bild) Nilüfer Akcay (FDP).
  • hochgeladen von Uwe Rath

Gladbeck. Nur langsam füllte sich am Sonntagabend der Ratssaal, die Rathausmitarbeiter ließen dort große Monitore laufen, diese zeigten Ergebnisse, die den Besuchern (größtenteils Mitglieder der Gladbecker Parteien) nur teilweise gefielen.

Die SPD in Gladbeck sackte im Vergleich zum Europawahlergebnis 2014 von 45,9 Prozent `runter auf 25,9 Prozent, das sind 20 Prozent Verlust! Die CDU kam in Gladbeck noch relativ gut davon: 3,9 Prozent im Minus. Die FDP steigerte sich um drei Prozent auf fast 5,7 Prozent, die Gladbecker Grünen, durch die Zustimmung für die Autobahn A52 in letzter Zeit eher schwach, befinden sich wieder im Aufwind und legten zehn Prozentpunkte dazu. Ein sehr guter Wert!

1.3 Prozent Minus gab es für die Linken und 13.6 Prozent für die AfD, damit ist diese rechtskonservative Partei die viertstärkste Partei in Gladbeck! Doch das ist noch nicht alles: In einigen Wahlbezirken, beispielsweise in Brauck, Rosenhügel, Alt-Rentfort und Ellinghorst, schwankte das AfD-Wahlergebnis zwischen 17.5 Prozent (Wahllokal Söllerstraße Zweckel) bis 24,6 % (Roßheideschule in Brauck)!

Bürgermeister Roland ließ sich im Ratsaal nicht blicken, der Gladbecker SPD-Chef Jens Bennarend, gleichzeitig Europakandidat auf dem aussichtslosen Listenplatz 36, zog es vor, die SPD im Kreis zu besuchen. Dort sah es für die etablierten Parteien auch nicht besser aus: Die SPD verlor 16,7 Prozent, die CDU 6,2 Prozent, die Grünen legten gigantisch zu: 11,1 Prozent Plus! Die Linken verloren unwesentlich (0,7 Prozent), die FDP konnte sich um drei Prozentpunkte steigern, die AfD blieb mit 5,9 Prozent unter den eigenen Erwartungen.

Zurück nach Gladbeck: Der CDU-Chef Peter Rademacher antwortete: „Wir müssen besser die jüngeren Wähler erreichen und wollen in Zukunft mehr zuhören, vor allem zum beherrschenden Thema Klimaschutz. Das müssen wir so gestalten, dass er machbar ist, ohne Arbeitsplätze zu gefährden!“

Andreas Rullmann, Pressesprecher der Gladbecker Grünen, sieht die eigene Partei im Aufwind. Habeck und Baerbock bringen neuen Schwung, für ihn auch schon daran ersichtlich, dass viele junge Gladbecker am Grünen-Stand in der Innenstadt vor allem den Klimaschutz ansprachen, aber auch der Brexit kam in den Diskussionen oft vor!

Olaf Jung von den Linken ärgerte sich, dass die FDP hier im Stimmenanteil vor seiner Partei teht, die Klimadebatte wirkte sich nur positiv für die Grünen aus!
Michael Tack freute sich: „Wir haben uns auf Gladbecker Ebene verdoppelt!“ Auch die sehr gute, örtliche Wahlbeteiligung (55,1 Prozent) kam bei dem Gladbecker FDP-Chef gut an, allerdings sind europapolitische Themen am FDP-Infostand oft zu kurz gekommen.

Text und Fotos: Peter Braczko

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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