"Hilferuf" der Voßstraße-Eltern zeigt bereits Wirkung: Gladbecker SPD fordert mehr Personal für Kindertagesstätten

Volker Musiol, jugendpolitischer Sprecher der Gladbecker SPD, fordert vor dem Hintergrund des aktuellen "Hilferufes" der Eltern der städtischen Kindertagesstätte Voßstraße, nun mehr Personal für die örtlichen Kindertagesstätten.
  • Volker Musiol, jugendpolitischer Sprecher der Gladbecker SPD, fordert vor dem Hintergrund des aktuellen "Hilferufes" der Eltern der städtischen Kindertagesstätte Voßstraße, nun mehr Personal für die örtlichen Kindertagesstätten.
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Gladbeck-Ost. Die Reaktion kam schnell: Die Gladbecker SPD hat absolutes Verständnis für den Unmut der Eltern der städtischen Kindertagesstätte Voßstraße in Gladbeck-Ost.

Und die Sozialdemokraten glauben auch schon eine Lösung der geschilderten Probleme gefunden zu haben: "Nur mehr Personal in den Einrichtungen kann solche Situationen verhindern," gibt Volker Musiol, jugendpolitischer Sprecher der Gladbecker SPD-Fraktion, unumwunden zu.

Und die Genossen lassen ihren Worten sogleich Taten folgen. Sie haben für die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses einen Bericht der Verwaltung über die augenblickliche personelle Situation in den Gladbecker Kitas beantragen und möchten sogleich mögliche Lösungen diskutieren.

Antrag zur Jugenhilfeausschusssitzung

Volker Musiol gibt allerdings zu bedenken, dass es betreffs der entstandenen (personellen) Engpässe sehr wohl auch eine Reihe von Fakten gebe, die nicht unberücksichtigt bleiben dürften.

So führt Musiol aus, dass die Personaldecke ist nicht nur in den städtischen Kindertagesstätten knapp sei, sondern auch freie Träger die selben Personalprobleme hätten. Und einen Seitenhieb auf den politischen Gegner kann sich Musiol auch nicht verkneifen: "So ist es dem zukünftigen Ministerpräsidenten zu verdanken, dass er in seiner Zeit als Familienminister dieses KiBiz Gesetz auf den Weg gebracht hat.

Dieses Gesetz ist die Ursache allen Übels in der Finanzierung unserer Kindertagesstätten," schiebt Musiol die Verantwortung Armin Laschet (CDU) zu. Denn, so Musiol weiter, kein Träger könne sich bei der aktuellen Finanzierungssystematik sog enannte Springer oder Ersatzkräfte leisten, da dieses Personal nicht refinanziert werden könne.

"Seitenhieb" in Richtung CDU-Laschet

Volker Musiol gibt auch zu bedenken, dass es derzeit kaum ausgebildete Kräfte auf dem Arbeitsmarkt gebe. Durch den gesteigerten Bedarf, begründet in dem Rechtsanspruch und dem U3 Ausbau, seien kaum Erzieherinnen und Erzieher verfügbar. Hier will die SPD die Fachschulen in die Pflicht nehmen, mehr Ausbildungsplätze anzubieten. "Es ist kein Trost und keine Hilfe für die betroffenen Eltern und Kitas, vorhandenes Personal zu verschieben, da sonst in anderen Einrichtungen Lücken gerissen werden," führt Volker Musiol aus.

Der Gladbecker SPD-Ratsherr weist auch darauf hin, dass noch bis kurz vor der Landtagswahl mit den Trägern über die sinnvolle Ausgestaltung eines ganz neuen Kindertagesstättengesetz verhandelt worden sei. Ziel sei es gewesen, die geforderten struktuellen Verbesserungen in der Finanzierung von Personal sachlicher Ausstattung endlich umzusetzen. Denn selbst zwei Reformen des bestehenden KiBiz Gesetzes hätten zuvor nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht, weshalb intensiv über ein gänzlich neues Gesetz verhandelt worden sei.

SPD fordert "Ausweitung des Stellenplanes"

Der Protest der Voßstraße-Eltern hat auch Michael Hübner, Vorsitzender Gladbecker SPD-Ratsfraktion, erreicht. Hübner fordert von der Stadtverwaltung nun eine "Ausweitung des Stellenplanes in Gladbeck, um Springer und Aushilfskräfte einstellen zu können." Und gleichzeitig sieht Hübner die neue Landesregierung gefordert. Von ihr fordert Michael Hübner, "...dass in der konkreten Planung und mit den freien Trägern abgestimmte fertige Gesetz schnellst möglich umzusetzen um die verabredeten Eckpunkte einer soliden Finanzierung von Personal, Investitionen und der Möglichkeit Rücklagen zu bilden zu gewährleisten."

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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