Schloss Ringenberg
Aus dem Dornröschenschlaf erwacht

„Ich habe vom ersten Tag an die Erfahrung gemacht, dass die Menschen hier mitgestalten wollen. Die Akzeptanz, das Schloss für jedermann zu öffnen, ist sehr hoch“, resümiert Claudia Bongers nach ihren ersten drei Monaten als Geschäftsführerin des Kunst- und Kulturortes Schloss Ringenberg.
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  • „Ich habe vom ersten Tag an die Erfahrung gemacht, dass die Menschen hier mitgestalten wollen. Die Akzeptanz, das Schloss für jedermann zu öffnen, ist sehr hoch“, resümiert Claudia Bongers nach ihren ersten drei Monaten als Geschäftsführerin des Kunst- und Kulturortes Schloss Ringenberg.
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War es Jahrzehnte überwiegend ein Ort der Hochkultur für Künstlerinnen und Künstler und ihre Arbeiten in erster Linie, so öffnen sich die Türen des ehrwürdigen Schlosses Ringenberg seit Kurzem zusätzlich auch für jedermann. Mittels Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW wird ein Ort geschaffen, an dem sich Menschen begegnen, an dem der Austausch zu Kunst und Kultur jederzeit stattfinden kann. Und das kommt gut an.

Diese Öffnung macht Claudia Bongers, die vor drei Monaten die Geschäftsführung des Kunst- und Kulturortes Schloss Ringenberg übernahm, ganz offensichtlich deutlich: „Seitdem ich hier bin“, sagt sie, „sind die Türen offen. Ich bin täglich im Schloss, hier ist mein Arbeitsplatz und jeder kann vorbeikommen.“ Und das ist auch täglich so. Viele kommen, um einfach einmal zu schauen. Claudia Bongers berichtet von einem Ringenberger, der ihr erzählte, seit 60 Jahren im Ort zu wohnen und noch nie im Schloss gewesen zu sein. Jetzt habe er endlich mal die Gelegenheit, um es sich auch von innen anzuschauen. „Die Leute freuen sich sehr“, sagt Claudia Bongers. „Sie sind begeistert, dass sie reinkommen. Vor allem auch Fahrradfahrer zieht es zum Schloss, sie kommen oft in den Schlosshof gefahren und sehen sich um.“

Um vor allem ihnen, aber auch allen anderen spontanen Besuchern ein wenig mehr bieten zu können, stehen Überlegungen im Raum, demnächst Getränke anzubieten, um das Verweilen noch attraktiver zu machen. Sowieso gibt es viele Idee, was am Schloss noch passieren kann. Die ersten musikalischen Veranstaltungen, die den Schlosshof füllten fanden bereits statt, zum ersten Mal ist das Schloss Ort für die Angebote des Kulturrucksacks. Hierbei gab es ein erstes Konzert vor einer Traugesellschaft, wie Claudia Bongers mit einem sehr breiten Lächeln erzählt: „Ganz spontan hatte sich das ergeben. Ein Junge des Workshops ‚Rockkids im Schloss‘ sah die Braut, sagte, dass er sie kenne und so kam die Idee, das zuvor eingeübte direkt mal vor Publikum vorzutragen. Und genau darum geht es auch, um die persönlichen Begegnungen hier im Schloss.“

In diesem Sinne geht es den Sommer über weiter: Im August lädt Schlossherrin Bongers die Nachbarschaft zum Kennenlernen bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ein, es wird einen literarischen Abend auf „Zimmer 13“ geben. Im September werden der Tag des offenen Denkmals und der Weltkindertag begangen, die Auftaktveranstaltung des diesjährigen Stipendienprogramms wird öffentlich gefeiert. Im Rahmen des Förderprogrammes des Bundes „Kultursommer 2021“ finden Open-Air-Veranstaltungen statt.

Außerdem tagt im August eine Konferenz, um das Programm bis 2022 festzuzurren. So bunt, wie die Mitglieder dieser Projektgruppe sind – bestehend aus Vertretern der Stadt aus den Bereichen Kultur und Tourismus, von Bücherei und Gesamtschule, vom Kulturraum Niederrhein e.V. – so vielfältig soll auch das weitere Programm werden. Eine Idee von vielen ist, das Schloss als einen außerschulischen Lernort zu nutzen.

Vom Rat beschlossen wurde jüngst, Schlossräume zur Nutzung freizugeben. So können der Ritter-, Ofen- und Kamin-Saal gemietet werden. Die Angebote im Rahmen des „Dritten Ortes“ sind grundsätzlich kostenfrei – wie aktuell die Ausstellung „Mobilia“. „Das Schloss lag im Dornröschenschlaf“, so Claudia Bongers, die es nun wieder zu kulturellem Leben, zu persönlicher Begegnung und unmittelbarem Austausch erweckt – gerne mit Unterstützung der Bürger, deren Mitgestaltung ausdrücklich erwünscht ist.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

Webseite von Denise Brücker
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