Stadt Hamminkeln und Westenergie zeichnen besonderes Umwelt Engagement aus
Gewinner teilen sich Preisgeld von 2500 Euro

von links: Rüdiger Paus-Burkhard, Bürgermeister Bernd Romanski, Johannea Sweers, Helmut Hoffmann und Alfons Verdirk
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„Meiner Freundin und mir ist aufgefallen, dass es immer weniger Schmetterlinge gibt“, sagt Johanna Sweers zu ihrer Motivation, sich am Klimaschutzwettbewerb der Stadt Hamminkeln und des Energieversorgers westenergie zu beteiligen. So hätten sie sich gefragt, warum das so ist und was man dagegen machen könne.

Bei den Recherchen sei ihnen bewusst geworden, dass es kaum noch Pflanzen für diese Insekten gebe. So werde die Distel, eine der Hauptpflanzen für die Schmetterlinge, als „Unkraut“ behandelt und oft aus den Grünflächen entfernt. Aber auch Insektizide und Pestizide machten den schönen fragilen Geschöpfen den Garaus.
Also beschlossen sie, etwas dagegen zu tun und informierten sich über die Möglichkeiten.
Dabei stießen sie unter www.actias.de auf ein Forum mit Internetbörse für Insekten und Spinnen. „Hier kann man Insekten kaufen, um sie zu züchten. So auch Schmetterlinge. In so genannten Aerarien hielten sie die erworbenen Insekten und ließen sie sich vermehren.

Vier Wochen von der Idee zum Erfolg

„Dabei muss man darauf achten, dass sie täglich frische Pflanzen als Nahrung bekommen“, erinnert sie sich mit einem Augenzwinkern, „denn die Geschichte von der Raupe Nimmersatt ist kein Märchen“.
Nachdem nach etwa 14 Tagen die Schmetterlinge geschlüpft waren, wurden diese auf geeigneten Flächen ausgesetzt. Dazu geschaffen seien beispielsweise Streuobstwiesen und Obstplantagen.
„Vom der Idee bis zum Erfolg hat es etwa vier Wochen gedauert.“ Diesen Erfolg schätzt sie mit etwa 300 zusätzlichen Schmetterlingen ein.
Belohnt wurde die Idee und deren Realisierung mit dem dritten Preis, einer finanziellen Anerkennung in Höhe von 500 Euro.
„Insekten brauchen wieder Lebensräume“, appelliert sie an Grundstücksbesitzer, naturnahe Grundstücke zu erhalten und auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu verzichten .

Bäume drohten zu vertrocknen

Der Bewässerung von mehr als 40 erst im letzten Jahr in Dingden gepflanzten Bäumen widmeten sich Helmut Hoffmann und Verdirk. Aufgrund des trockenen Sommers drohten die jungen Bäume zu vertrocknen. Deshalb installierten die beiden eine Pumpe und schufen so die Voraussetzungen für eine automatische Bewässerung. „Bis diese funktionierte“, erzählt Hoffmann, „fuhren wir unzählige Male mit meinem PKW hin und her, um die Bäume mit Wasser zu versorgen“. Jeweils 90 Liter transportierte er per Fahrt.
Für ihr Engagement wurden die beiden mit dem zweiten Platz und 750 Euro belohnt, denn dank ihnen sind die Bäume angewachsen und haben den trockenen Sommer überlebt.
Den ersten Platz belegte die Akademie Klausenhof, deren Direktor Rüdiger Paus-Burkhard den damit verbundenen Preis in Höhe von 1250 Euro entgegennahm. Die Akademie hatte den alten Märchenwald in der Dingdener Heide erworben, um dort den Menschen, Schulklassen, Vereinen und Pädagogen kostenlos Wissen im Umgang mit der Umwelt zu vermitteln. „Unter dem Titel `LEBEN(S) braucht RAUM´ entwickeln wir einen interaktiven Nachhaltigkeitslehrpfad, der ohne Begleitung und kostenlos genutzt werden kann“, erklärt, Paus-Burkhard das Projekt.

Workshops für Umweltbewusstsein

Dazu plane man mittelfristig unter anderem mehrtägige Workshop Angebote für Kindergärten, Schulklassen und Jugendgruppen.
Den Klimaschutzpreis vergibt die westenergie seit 1995. Er rege zum Nachahmen ein.
„Wir haben uns bewusst dazu entschieden“, so Bürgermeister Bernd Romanski, „den Preis für das Engagement in Bezug auf Klima und Umwelt auszuloben“. Das werde auch im nächsten Jahr wieder der Fall sein.
Beteiligen kann sich jeder, der sich besonders für die Umwelt oder das Klima engagiert.
Die Vorstellung des jeweiligen Projektes und die damit verbundene Bewerbung sollte bis Ende Oktober bei der Stadt eingehen.
„Dabei“, so die Klimaschutzmanagerin Mandy Panosche, „ist es egal, ob die Bewerbung handschriftlich oder mit dem PC geschrieben wurde. Hauptsache, sie erhält alle relevanten Details und erklärt Sinn und Ziel des jeweiligen Projektes“.

Randolf Vastmans

von links: Rüdiger Paus-Burkhard, Bürgermeister Bernd Romanski, Johannea Sweers, Helmut Hoffmann und Alfons Verdirk
Johanna Sweers fragte sich , warum Schmetterlinge immer seltener werden
Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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