„Zum ersten, zum zweiten und ...“

Foto: Strzysz

„Vorsicht, junge Frau, wenn Sie hier winken, das kann teuer werden!“, mahnte ein älterer Herr wohlmeinend eine Frau, die gerade Bekannte grüßte – ausgerechnet bei der Versteigerung, zu der die Stadt Hattingen am Samstag im Rahmen des Wochenmarktes eingeladen hatte.
Die Veranstaltung selbst war eine wirkliche Sensation. Unzählige Neugierige hatten sich in der so genannten „Knubbelstraße“ zwischen Parkplatz Marktplatz und Parkplatz Finanzamt dicht um das Pagodenzelt versammelt, das Auktionator Dirk Hagemann und sein Team vom Ordnungsamt aufgebaut hatten. Viel wichtiger: Hier gab es auch einen ersten Blick zu erhaschen auf das, was heute unter den Hammer kommen sollte. Doch die 35 Damen- und Herrenfahrräder stießen nicht auf ungeteilte Zustimmung. „Das ist doch nur Schrott hier!“, meinte einer dieser „Experten“.
Trotzdem: Bei der Versteigerung fanden fast alle der insgesamt 150 Fundstücke neue und vor allem glückliche Besitzer.
Da gab es den Jungen, der für sein Traum-BMX-Rad die letzten Euro vom Taschengeld zusammenkratzte oder auch Thomas Frank, der hier im Bild von Auktionator Dirk Hagemann (rechts) seinen für 50 (!) Euro ersteigerten Toshiba-Laptop entgegennimmt.
Ansonsten gehörten Schmuck in allen Variationen, Uhren für jedes Alter, viele Handys, ein Rasenmäher und auch eine Kasse ohne Schlüssel zu den versteigerten Gegenständen.
Dirk Hagemann vom Ordnungsamt sorgte mit Charme und Geschick dafür, dass an diesem Tag gut 1.700 Euro in die Stadtkasse gespült wurden. „Das ist ein gutes Ergebnis. Wir hatten eigentlich mit weniger gerechnet“, freut sich Dirk Hagemann, der übrigens das erste Mal als Auktionator fungierte. Immerhin schaffte er es, dass lediglich ein Fahrrad und zwei Kinderwagen keine Abnehmer fanden und jetzt entsorgt werden.
Ein nächstes Mal wird sicherlich kommen, die ersten Fundstücke sind bereits wieder bei der Stadt eingelagert. Ob es allerdings wie diesmal wieder drei Jahre dauern wird bis zur nächsten Versteigerung, bleibt abzuwarten. „Das richtet sich nach der Vergesslichkeit unserer Mitmenschen“, lacht Dirk Hagemann.
Für die nächste Versteigerung, die dann bestimmt wieder auf so viel Interesse stoßen wird wie diesmal, hat sich das Ordnungsamt eine Verbesserung überlegt: Dann soll es, so Dirk Hagemann, ein Podest geben, damit alle die zu versteigernden Fundsachen besser sehen können.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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