Salzberge warten auf den großen Schnee

Die Nase läuft – noch Erkältung oder schon Heuschnupfen? Die warmen Temperaturen bringen die Pflanzen zum Blühen. Wie sich der warme Winter sonst noch auswirkt? Der Lüner Anzeiger fragte nach.

„Das Salzlager ist voll“, berichtet Thomas Möller, Leiter des Winterdienstes bei den Wirtschaftsbetrieben Lünen. 600 Tonnen Salz habe man nach den harten letzten Wintern geordert. Aber abgesehen von einem Vorfall im Oktober sei es noch zu keinem nennenswerten Einsatz des Winterdienstes gekommen.„Mittlerweile haben wir die Berge mit Planen abgedeckt, damit das Salz nicht feucht wird“, so Möller.
„Zurücklehnen“ tue man sich dennoch nicht: „Ein gewisser Apparat an Fahrzeugen und Mitarbeitern ist rufbereit“, versichert Möller. Aber mit dem ganz großen Winterchaos rechnet der Profi dann doch nicht mehr.

Darüber würden sich die Allergiker aber wohl freuen, denn die Haselnuss fängt aufgrund der milden Temperaturen schon an zu blühen. „Einige unserer Kunden haben bereits Heuschnupfen-Symptome wie eine laufende Nase oder Augenjucken“, berichtet Apotheker Friedrich-Karl Küppersbusch. Zur Behandlung empfiehlt er Antiallergika, regelmäßiges Waschen des Gesichts und Haarewaschen vor dem Zubettgehen.

Auch die Vögel sind aufgrund der Temperaturen ganz durcheinander: „Die Kraniche sind teilweise hiergeblieben. Die nordischen Gänse und Schwäne, die letztes Jahr auf den Lippewiesen zu beobachten waren, sind dieses Jahr erst gar nicht hergekommen“, beobachtet Uwe Norra, Vogelkundler und Bürgerreporter im Lokalkompass Lünen. Neulich hat er zudem schon zwei Kiebitze gesehen, die im Winter normalerweise im Süden seien. „Verschiedene Vogelarten beginnen sogar jetzt schon mit Balz und Nestbau“, weiß Norra.

Zu warm ist es auch für den Geschmack von Gero Lang von Intersport Sport Lang. Warme Steppjacken, Mützen und Handschuhe entwickeln sich gerade zu Ladenhütern. „Dafür laufen bei dem Regen die Outdoor-Sachen gut. Der Hund muss halt immer raus“, sieht Lang den fairen Ausgleich. Und Fußball- oder Tennisartikel würden immer gebraucht. Die Winterware, die Lang jetzt nicht verkauft, wird demnächst reduziert. „Der andere Teil wird eingelagert“. In der Hoffnung, dass der nächste Winter seinem Namen gerechter wird. lesa