Der Yacht-Club Mülheim Ruhr sieht großen Herausforderungen optimistisch entgegen
Saisonabschluss mit festlicher Schiffsparade

Die Mitglieder des Yacht-Clubs Mülheim Ruhr nutzten ihren Saisonabschluss zur einer Mischung aus Geselligkeit, einer kleinen Feier und den Ausblick auf die bevorstehenden Aufgaben. | Foto: Volker Flecht
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  • Die Mitglieder des Yacht-Clubs Mülheim Ruhr nutzten ihren Saisonabschluss zur einer Mischung aus Geselligkeit, einer kleinen Feier und den Ausblick auf die bevorstehenden Aufgaben.
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„Wir haben eine Saison abgeschlossen, die fast gar nicht stattgefunden hat“, blickt Marc Dreesen, Sportwart des Yacht-Clubs Mülheim-Ruhr (YCMR), ein bisschen wehmütig zurück, zugleich aber mit vorsichtigem Optimismus in eine spannende Zukunft.

Fast ein halbes Jahrhundert bietet der Verein seinen Skippern einen sicheren Hafen mit intaktem Vereinsleben und vielen Sport- und Freizeitangeboten am und auf dem Wasser. Zu den Traditionsangeboten zählt von Beginn an stets die Saison-Abschlussfahrt des YCMR, die am Wochenende stattfand.

Trotz anfänglich widriger Wetterbedingungen haben sich die Mitglieder auf ihrem Vereinsgelände im Rhein-Ruhr-Hafen getroffen, um ein letztes Mal in dieser Saison zusammen zu kommen und die offizielle Flaggenparade an ihrem Club-Fahnenmast durchzuführen. Rainer Knoop, der langjährige Hafenmeister des Vereins, hatte im Vorfeld wieder kräftig Hand angelegt mit und dafür gesorgt, dass der Saisonabschluss „auch in dieser anspruchsvollen Zeit einen würdigen Rahmen erhält.“

„Flaggen-Zeremonie“
hatte was Festliches

Nicht nur der Fahnenmast ist schmuckvoll hergerichtet, auch die Schiffe und Boote der Vereinsmitglieder vermitteln etwas „Festliches“. Nach der traditionellen „Flaggen-Zeremonie“ haben sich die Teilnehmer mit insgesamt acht Booten auf den Weg in den Mülheimer Stadthafen an den Ufern von Ruhrbania gemacht und den staunenden Beobachtern an Land den Eindruck einer kleinen Schiffsparade vermittelt.

Im Stadthafen hat man auch auf den Booten übernachtet und die letzte gemeinsame Ausfahrt in diesem Jahr im Franky´s an der Ruhrpromenade gefeiert. Die Stimmung war diesmal nicht ganz so fröhlich und ausgelassen wie in den Jahrzehnten zuvor. Es gibt einiges, was die Verantwortlichen des Vereins ins Grübeln bringt, und das liegt nicht nur an den Zwangspausen und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Spundwand wird
grundlegend saniert

Die Spundwand im Rhein-Ruhr-Hafen ist in die Jahre gekommen und muss grundlegend saniert werden. Das hatte und hat Folgen für den YCMR und seine Mitglieder. Durch die Sanierungsarbeiten, die sich durch zahlreiche Vorbohrungen zudem verzögern, mussten alle Stege des Vereins demontiert werden, wodurch die Mitglieder seit März diesen Jahres ihre Liegeplätze nicht mehr nutzen können. 20 Stege, an denen jeweils zwei Boote vor Anker lagen, mussten komplett abgebaut werden. Das nahm einen längeren Zeitraum in Anspruch und bedeutete, dass die Mitglieder mit Muskelkraft und Ausdauer ebenfalls gefordert waren.

Zudem waren sie plötzlich „heimatlos“. Die von der Stadt Mülheim bereitgestellten Ausweichliegestellen im Nordhafen nutze nur ein Teil der Skipper. Dort gibt es weder Wasser- noch Stromanschlüsse. „Darauf sind allerdings angewiesen“, sagt Marc Dreesen im Gespräch mit der Mülheimer Woche, „denn beim Boot ist es wie beim Auto. Der Motor muss von Zeit zu Zeit mal angeworfen werden, sonst gibt die Batterie mit der Zeit ihren Geist auf.“

Verein steht vor großen
Herausforderungen

Deshalb haben einige der Mitglieder das Angebot befreundeter Vereine und Häfen in Krefeld, Duisburg und Wesel, dort unterzukommen, dankend angenommen. Die meisten von ihnen dürften nach Abschluss der Arbeit im Mülheimer Rhein-Ruhr-Hafen wieder zurückkommen, aber bis dahin ist noch einiges auf den Weg zu bringen, was den Verein vor große Herausforderungen stellt.

Im März kommenden Jahres sollen die Spundwände erneuert sein. Im Zuge der Umbaumaßnahme muss der Verein dann auch in neue Steganlagen investieren, weil die Maße und Beschaffenheit der Spundwände sich verändert haben. Der Verein müsse sicherlich gut 60.000 Euro an Eigenmitteln aufbringen, was eine spürbare Belastung darstellt.

In Gesprächen mit der Stadt, dem Stadtsportbund und zuständigen Behörden prüft man zurzeit, welche Fördermöglichkeiten es gibt. Durch viel Eigenleistungen der Vereinsmitglieder wird zudem versucht. die Kosten so weit wie möglich zu minimieren, um dann hoffentlich Mitte 2022 das Vereinsleben wieder wie gewohnt zu gestallten.

Ansporn und
Verpflichtung

„Wir werfen die Flinte nicht ins Korn, sind uns aber durchaus bewusst, dass zusätzliche Kraftanstrengungen auf uns zukommen werden“, sagt der Sportwart. Die werde man meistern, denn im nächsten Jahr feiert der YCMR sein 50-Jähriges Bestehen. Das haben die Verantwortlichen natürlich fest im Blick, wenngleich sie davon ausgehen, dass aufgrund der Spundwandarbeiten, der Stegerneuerung und nicht zuletzt der Corona-Auswirkungen die Feierlichkeiten wohl ins Jahr 2023 verlegt werden müssen.

Auch wird man nach Abschluss aller Arbeiten am und auf dem Vereinsgelände im Rhein-Ruhr-Hafen an die Werbung neuer Mitglieder, Vermietung der Liegeplätze und an das Gewinnen von Sponsoren und Unterstützer gehen, denn 50 Jahre Yacht-Club Mülheim-Ruhr seien Ansporn und Verpflichtung, den Weg ins nächste halbe Jahrhundert zu ebnen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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