Knapp 40 Prozent weniger Ausbildungsstellen als vor der Pandemie
Rückläufige Ausbildungszahlen in der Metall- und Elektroindustrie

Hakan Civelek, Geschäftsführer der IG Metall Velbert. | Foto: IG Metall
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Nach Angaben der IG Metall Velbert sind die betrieblichen Ausbildungsstellen seit Ausbruch der Corona-Pandemie in der Metall- und Elektroindustrie stark rückläufig.

„Unsere aktuelle Umfrage hat ergeben, dass in der Region Niederberg die Ausbildungszahlen auch im zweiten Jahr der Pandemie stark rückläufig sind und betriebsübergreifend knapp 40 Prozent weniger Ausbildungsstellen als vor der Pandemie angeboten wurden“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Velbert, Hakan Civelek. Einige Betriebe hätten die Ausbildungszahlen stark reduziert, einige Betriebe die betriebliche Ausbildung vorübergehend sogar eingestellt. „Viele jungen Menschen schauen unsicher in die Zukunft, weil die Chance einen Ausbildungsplatz zu erhalten, gesunken ist. Diejenigen, die einen Platz erhalten haben, quält die Frage, ob sie nach einem erfolgreichen Berufsabschluss im Unternehmen übernommen werden“, sagt Civelek.

Fachkräftemangel
wird beklagt

Seit Jahren wird seitens der Wirtschaft ein Fachkräftemangel beklagt. Ab 2025 verlassen die starken Babyboomer-Jahrgänge der 50er und 60er Jahre den Arbeitsmarkt. Was zur Folge haben wird, dass mehr Fachkräfte den Arbeitsmarkt verlassen, als neue hinzukommen. „Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels ist die Reduzierung der Ausbildungsplätze nicht nachvollzierbar. Denn die Auszubildenden die heute eingestellt werden, stehen dem Arbeitsmarkt frühestens in drei bis vier Jahren zur Verfügung. Dieses zögerliche Handeln gefährdet die Zukunft der Unternehmen und einen erfolgreichen Wissenstransfer von Alt zu Jung. Innovationskraft und qualitativ gute Ausbildung gehören fest zusammen“, so der Gewerkschafter weiter.

Wunsch an Politik und
Wirtschaftsverbände

Die Gewerkschaft wünscht sich, dass auch die Politik und die Wirtschaftsverbände noch stärker als bisher für mehr Ausbildungsplätze werben. „Diejenigen Unternehmen, die ihre Ausbildungsquote halten oder sogar ausbauen, müssten noch stärker als bisher gefördert werden. Wer in diesen schwierigen Zeiten mutig in die Zukunft investiert, muss besser gestellt werden“, so Civelek.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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