Verein "MENTOR – Die Leselernhelfer Niederrhein" hat Konzept für Corona-Zeit erarbeitet
Mentoren am Niederrhein bereiten erste Lesestunden vor

Mit neuem Konzept und viel Elan bereiten die ehrenamtlichen Lesementoren des Vereins "MENTOR – Die Leselernhelfer Niederrhein" ihren Wiedereinstieg in die Lesestunden vor. (Symbolfoto) | Foto: LK-Archiv: Michael Menzebach
  • Mit neuem Konzept und viel Elan bereiten die ehrenamtlichen Lesementoren des Vereins "MENTOR – Die Leselernhelfer Niederrhein" ihren Wiedereinstieg in die Lesestunden vor. (Symbolfoto)
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Mit neuem Konzept und viel Elan bereiten die ehrenamtlichen Lesementoren des Vereins "MENTOR – Die Leselernhelfer Niederrhein" ihren Wiedereinstieg in die Lesestunden vor, der hoffentlich bald nach den Ferien anseht.

Seit Beginn der Corona-Krise, Mitte März, konnten sie ihre Lesekinder nicht mehr wie gewohnt zu den wöchentlichen Lesestunden in den Schulen treffen. Viele blieben per Internet und Telefon in Kontakt, um weiter zu lesen und sich auszutauschen.

Schüler gezielt fördern

MENTOR fördert Schüler zwischen 6 und 16 Jahren dabei, Lesekompetenz aufzubauen und ihre Sprachfähigkeit zu erweitern. Das ist dringend notwendig, denn die aktuelle PISA-Studie hat gezeigt, dass jeder fünfte 15-Jährige nicht auf Grundschulniveau lesen kann.
In der Corona-Krise öffnet sich die Bildungsschere sehr schnell, sehr weit. Die Bildungsungleichheit nimmt massiv zu, wenn leistungsschwächere Schüler jetzt nicht gezielt gefördert werden.

Konzept steht

Rund 80 Prozent der Mentoren würden nach den Ferien wieder die gewohnten Treffen mit ihren Lesekindern in den Schulen aufnehmen. Das ergaben aktuelle Umfragen in mehreren der bundesweit 89 MENTOR-Vereine.
Thomas Matzke, 1. Vorsitzende von MENTOR – Die Leselernhelfer Niederrhein, berichtet über die Aktivitäten im Hintergrund: „Wir haben ein Konzept erarbeitet, das Hygiene und Distanz in den Lesestunden in Zeiten von Corona regelt. Dazu gehört beispielsweise Bücher, Kinderzeitschriften oder Lesespiele in doppelter Ausführung mitzubringen. Der Mindestabstand muss eingehalten werden, selbstverständlich sollen die Mentoren lüften und sich und die Kinder bestmöglich schützen.“

Höchste Priorität

Die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sowie der Lesementoren hat höchste Priorität. Die Lesestunden in den Schulen können nur dann wieder aufgenommen werden, wenn es die gesundheitliche Lage wirklich zulässt. Dazu tauschen sich der Verein und der MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V. mit den Zuständigen der regionalen Schulen und Ämter sowie mit den Bildungs- und Schulministerien der Länder aus.

Außerschulische Maßnahmen

Dabei appelliert MENTOR auch dafür, die Unterstützung von leistungsschwachen Kindern und Jugendlichen durch außerschulische Fördermaßnahmen mit Nachdruck zu verfolgen. Doris Melchers, die Ortskoordinatorin der Städte Wesel und Schermbeck betont: „Die ohnehin schon ungleich verteilten Bildungschancen erst in den Blick zu nehmen, wenn die Krise ausgestanden ist, hängt Kinder wissentlich noch mehr ab. Die Gesellschaft und das Bildungssystem müssen sie besonders fördern. Daher plädieren wir für eine Wiederaufnahme der außerschulischen Förderangebote, sobald es die Corona-Situation erlaubt.“

Erfolgsprinzip und Philosophie

Das Erfolgsprinzip der Leseförderung von MENTOR basiert auf der 1:1-Förderphilosophie: Ein Mentor fördert ein Kind, mindestens ein Jahr lang, eine Stunde pro Woche. Die Lesekinder profitieren davon auf verschiedenen Ebenen, denn Lesen ist die Grundlagen für das Lernen in allen Fächern und es wirkt sich positiv auf die Entwicklung der jungen Persönlichkeiten aus. Wer mitmachen möchte, den laden wir recht herzlich dazu ein.

Über MENTOR – Die Leselernhelfer Niederrhein e.V.

Oberstes Prinzip ist die 1:1-Betreuung: Ein Mentor fördert ein Kind, einmal in der Woche, mindestens ein Jahr lang. Die Förderung erfolgt ausschließlich in Kooperation mit den Schulen. Bei MENTOR Niederrhein fördern 298 Lesementoren 416 Schüler und wir sorgen für die Qualifikation unserer LeselernhelferInnen in Zusammenarbeit mit dem Mnetor-Bundesverband mit Sitz in Köln, damit sie gut vorbereitet ihr Ehrenamt aufnehmen und bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe begleitet werden.

10-jähriges Bestehen

In diesem Jahr feiert der Verein, der 2010 in Dinslaken durch Heidrun Grießer gegründet wurde, sein 10-jähriges Bestehen. In der Zwischenzeit hat sich der Verein über den ganzen Niederrhein ausgebreitet. Der erste MENTOR-Verein wurde 2003 in Hannover gegründet. Schirmherren sind Richard David Precht, Sandra Maischberger, Armin Maiwald, Simone Standl und Markus Wasmeier.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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