Jutta Walterfangs tolle Idee in der Corona-Zeit
Herzliche Einladung zur virtuellen Fotoausstellung "Stillstand im Kleverland"

Foto: Jutta Walterfang
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Über eine WhatsApp-Nachricht bekommt unsere Mädelsrunde ein Foto ihres neuen Bildbandes zugeschickt. Das Titelfoto zeigt Kleves Große Straße eines Abends in der Vorweihnachtszeit. Mit der für Kleve charakteristischen Weihnachtsbeleuchtung mit den roten Puscheln in der Mitte. Darunter sollte eigentlich das Leben toben, sollte man annehmen. Doch nur ein paar vereinzelte Fußgänger sind zu sehen und ein Pärchen, das das Schaufenster eines der geschlossenen Läden betrachtet. "Stillstand im Kleverland" lautet die Überschrift des Fotobuchs, Untertitel Corona 2020 / 2021. 

Wir sind alle richtig begeistert und Fotografin Jutta Walterfang berichtet von ihrer Idee, eine virtuelle Ausstellung zu basteln. Na, wenn das kein Fall für den Lokalkompass ist, denke ich sofort :-) Et voila! Herzlich willkommen zu einer ganz besonderen Fotoausstellung, nicht nur für Klever und gerade in dieser denk-würdigen, merk-würdigen Zeit. Nehmt / nehmen Sie am besten noch ein Gläschen Sekt zur Hand und lasst / lassen Sie uns mit Jutta auf Ihre Vernissage anstoßen: 

Stillstand im Kleverland

Die Fotografin!  | Foto: Jutta Walterfang

Ich möchte auch gar nicht zu viel verraten, aber... zum einen bin ich total begeistert von der Möglichkeit, eine virtuelle Fotoausstellung zu kreieren. Und wie sie Jutta so ansprechend und professionell konzipiert hat. Es folgt eine Begrüßung der Zuschauer und eine kurze Einleitung in das Thema. Und dann... der Genuss der sorgfältig ausgewählten Bilder. Der Aufschrei einer der Figuren am Elsabrunnen angesichts der Pandemie. Die Masken, die zum Trocknen auf der Wäscheleine aufgehängt wurden. Der bemalte Klever Stein mit der optimistischen Botschaft. Zwischendurch noch ein treffender Vergleicht mit einer längst vergangenen Zeit. Doch am meisten berührt bin ich durch das Foto einer Schere im Friseurladen. Warum? Schaut / Schauen Sie selbst! Einfach auf den o.g. Link klicken, Fotokunst genießen und dem Alltag entfliehen durch - im Moment - ganz alltägliche Bilder. Gibt's nicht? Doch, es funktioniert ganz wunderbar :-) 

Foto: Jutta Walterfang

Natürlich musste ich die Gelegenheit beim Schopfe packen und habe Jutta Walterfang aus Hasselt gleich mal ein paar Fragen gestellt. 

Wie bist du zum Fotografieren gekommen?

Als aus einem Paar eine Familie wurde. Ich denke, sobald das erste Kind da ist, fängt jeder an wie wild zu fotografieren. Aber auch die Natur hatte für mich ihren fotografischen Reiz, und so kam die erste etwas professionellere Kamera während der ersten Elternzeit ins Haus. Trotzdem ist es nicht der günstigste Zeitpunkt mit diesem Hobby zu starten, denn es fehlt einfach die Zeit und die Muße. So kam es denn auch, dass die Kamera immer seltener aus dem Schrank geholt wurde. Nun hat die erste Corona Lockdownphase im Frühjahr 2020 mir ungeplant Zeit geschenkt, Zeit von der ich dachte, ich hätte sie gar nicht mehr. Ein Fotografie Online-Kurs auf Facebook hat schließlich sein übriges getan und ich war wieder angefixt. Und bin es immer noch

Was sind deine Lieblingsmotive?

Alles was sich nicht bewegt – gerade wenn man die Technik neu erlernt, sehr von Vorteil. Damals bin ich leider im Automatikmodus hängen geblieben, diesmal wollte ich die Einstellungen selbst in den Griff bekommen. Nachdem das geschafft ist, kann ich mich nun wieder mehr auf Motive und Aussage eines Fotos konzentrieren. Die Naturfotografie ist aktuell mein Favorit, denn ich genieße diese „Draußenzeit“ sehr und nutze sie zum Abschalten. Ich möchte aber noch vieles ausprobieren und bleibe offen für anderes was sich mir noch bietet.

Möchtest du deinen Lesern etwas über deine Ausrüstung verraten?

Wenn hier Schleichwerbung erlaubt ist, sehr gerne. Die Marke stand fest, da brauchte ich nicht zu überlegen, es konnte nur eine Fuji Kamera werden. Wer meinen Mann kennt weiß warum. Zum (Hobby-Neu-)Start habe ich mir eine kleinere spiegellose Digitalkamera zugelegt, die Fuji X-T20. Inzwischen habe ich jedoch gewechselt auf die größere X-T4. Zwei Objektive begleiten mich derzeit: das XF35mm F1.4 und das XF16mm F1.4 – mein Allrounder da es so vielseitig einsetzbar ist.

Wie wurde die Idee zu deinem Projekt geboren?

Nachdem mich der Fotokurs letztes Jahr auf den Weg gebracht hatte, war ich zunächst für mein erstes Ziel unterwegs: Typische Motive aus Kleve und Umgebung sollten in neuen Perspektiven, Blickwinkeln festhalten werden. Dabei bekam ich bereits mit, wie sich das Leben durch die Coronazeit um einen herum ändert, anpasst, ruhiger, langsamer und bedrückender wird. Der erste Funke für das Projekt war gezündet. Den letzten Ausschlag gab dann aber die in der Weihnachtszeit wunderschön beleuchtete und geschmückte Innenstadt, in der jedoch die Menschen fehlten. Das muss dokumentiert werden, war mein Gedanke. Genau unter diesem Aspekt ist die Ausstellung aufgebaut, es ist ein zeitgeschichtliches Dokument. Ich hätte durchaus mehr Emotionen in das Projekt bringen können, habe mich aber ganz bewusst dagegen entschieden, da diese bereits durch viele andere Impulse in unser aller Alltag / Leben zur Genüge getriggert werden.

Dein schrägster / bester / verrücktester Shot / Fotoerlebnis?

Für eine Aufgabe aus besagtem Fotokurs bin ich mit einem Spielzeugauto bewaffnet durch meinen Heimatort gefietst und habe es mal hier, mal da vor Werkstätten, oder besonderen Autos platziert, um meine Übung zur Brennweite zu absolvieren. Viele fragende, erstaunte aber auch fröhliche Blicke erreichten mich, wie ich so auf dem Bürgersteig, Parkplatz oder Einfahrten auf dem Boden saß, und versuchte das Spielzeugauto in seiner Umgebung so festzuhalten wie es die Aufgabe erforderte. Und die Flasche Wasser neben mir, denn es war Hochsommer. Ich habe immer ganz freundlich gegrüßt.

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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