Bei der Dortmunder Feuerwehr steht die Psychosoziale Notfallversorgung rund um die Uhr zur Verfügung
Bisher einmalig in Deutschland

Das Team der PSNV-Erkunder vor dem Einsatzfahrzeug. Zu sehen ist das Team vor dem Einsatzfahrzeug: Oliver Römer, Klaus Thülig, Alexander Lang und Martin Graszynski (v.l.n.r.).  | Foto: Stadt DO
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  • Das Team der PSNV-Erkunder vor dem Einsatzfahrzeug. Zu sehen ist das Team vor dem Einsatzfahrzeug: Oliver Römer, Klaus Thülig, Alexander Lang und Martin Graszynski (v.l.n.r.).
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Die Feuerwehr Dortmund leistet auf dem Gebiet der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) Pionierarbeit und stellt als bundesweit erste Feuerwehr an 365 Tagen im Jahr  die rund um die Uhr besetzte Funktion des PSNV-Erkunders in Dienst.

Am 1. Februar, pünktlich zu Schichtbeginn um 12 Uhr, war es an der Feuer- und Rettungswache 9 in Dortmund-Mengede soweit und die neue Funktion wurde erstmalig in den Status 2 „Einsatzbereit an der Feuerwache“ gesetzt. Besetzt wird diese Funktion durch in der psychosozialen Unterstützung (PSU) von Einsatzkräften sowie psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) betroffener Personen speziell ausgebildeten und seit mehreren Jahren in diesen Bereichen aktiven KollegenInnen der Feuerwehr Dortmund.

Regelmäßige Schulungen

Im Aufgabenfeld PSU steht der PSNV-Erkunder allen KollegenInnen der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und der am Rettungsdienst beteiligten Dortmunder Hilfsorganisationen nach psychisch belastenden Einsatzsituationen zur Verfügung, um sie bei der Verarbeitung dieser Situationen zu unterstützen. Hier wirken bei Bedarf auch weitere ausgebildete PSU-Kräfte aus dem PSU-Team der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr und ein Feuerwehrseelsorger mit. Zur Vorbereitung auf solche belastenden Einsatzsituationen führt das Team der PSNV-Erkunder jährlich Fortbildungen und Schulungen mit allen Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes durch.

Jeden Einsatz neu bewerten

Im Aufgabenfeld PSNV ist es die Aufgabe des PSNV-Erkunders, den von belastenden Notfällen betroffenen Personen (Patienten, Angehörige, Hinterbliebene, Augenzeugen und Ersthelfer) im Bereich der psychosozialen Akuthilfe Unterstützung anzubieten. Hierzu erkundet er die jeweilige Situation am Einsatzort aus dem speziellen Blickwinkel der PSNV. Sind eine oder mehrere Personen von einem Ereignis betroffen oder spezielle Fachkenntnisse in der psychosozialen Notfallversorgung erforderlich, so werden weitere Einsatzkräfte der PSNV aus dem Bereich der Notfallseelsorge hinzugezogen.

Unterstützung durch die Kirchen

Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund und die Katholische Stadtkirche Dortmund halten hierfür die Notfallseelsorge als gemeinsames Angebot „Psychosozialer Akuthilfe“ und der „seelsorglichen Unterstützung“ in der Stadt Dortmund vor.

Überörtliche Einsätze möglich

Der PSNV-Erkunder steht der Einsatzleitung jederzeit beratend zur Seite. Seine wesentliche Aufgabe an den Einsatzstellen im Stadtgebiet Dortmund ist es, psychosoziale Belastungen zu erkennen und für diese unmittelbar adäquate Hilfsangebote bereitzustellen. Diese Aufgabe führt er jeweils im Auftrag der Einsatzleitung aus. Ein PSNV/PSU-Team aus Feuerwehr und Notfallseelsorge kann auch überörtlich außerhalb des Stadtgebietes Dortmund eingesetzt werden. In diesen Fällen plant der PSNV-Erkunder den überörtlichen Einsatz und organisiert ihn als Einsatzabschnittsleiter vor Ort.

Arbeit seit 1999

Mit der Indienstnahme dieser neuen Funktion erfährt die 1999 bei der Feuerwehr Dortmund begonnene PSU-Arbeit eine deutliche Aufwertung bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Letztendlich kommt dieser Zugewinn nicht nur den Einsatzkräften sondern auch den in der Stadt Dortmund von belastenden Notfällen betroffenen Menschen zugute.

Das Team der PSNV-Erkunder vor dem Einsatzfahrzeug. Zu sehen ist das Team vor dem Einsatzfahrzeug: Oliver Römer, Klaus Thülig, Alexander Lang und Martin Graszynski (v.l.n.r.).  | Foto: Stadt DO
Wenn die Feuerwehr zum Einsatz kommt, ist die vorgefundene Situation oft belastend für Betroffene, deren Angehörige, Augenzeugen oder Ersthelfer.  | Foto: Archiv
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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