Hand in Hand für Obdachlose

Michael Schaap, Annette Doege und Michael Doege (v. l. r.) gründeten Hilfsorganisation für Obdachlose
  • Michael Schaap, Annette Doege und Michael Doege (v. l. r.) gründeten Hilfsorganisation für Obdachlose
  • hochgeladen von Volker Lenk

Beispiellose Privatinitiative hilft Bedürftigen

Kaum eine Woche ist es her, dass Michael Doege mit Freunden auf der Kaiserstraße an einem Obdachlosen vorbeiging. 'Was sind wir eigentlich für Menschen,' ging es ihm durch den Kopf, 'niemand hilft, nahezu alle gehen achtlos vorüber.' Als er mit seinen Freunden darüber sprach, war die Reaktion verblüffend. Kurzerhand wurden ein Schlafsack, eine Isomatte und eine Pizza für den völlig überraschten Mann besorgt.
Der 52 jährige machte ein Foto von der spontanen Hilfsaktion und postete es bei Facebook. Was dann folgte ist für den Gastronomen schier unglaublich: „Ich bekam sehr viele Kommentare und Likes und eine Anfrage von einem Mann Namens Michael Schaap. Er fragte, ob es nicht möglich wäre, aus der Idee etwas Größeres zu machen. Nach kurzem Kontakt war klar, dass wir das machen.“ Die beiden gründeten die Facebook-Gruppe Hand in Hand' und baten um Sachspenden in Form von warmer Kleidung, Schlafsäcken und Isomatten.
Die Reaktion aus dem Netz: überwältigend! Innerhalb weniger Tage wuchs die Mitgliederzahl der Gruppe auf mittlerweile über 1600 Mitglieder. Michael Schaap, alleinerziehender Vater von zwei Kindern kann es kaum fassen: „Es ist der pure Wahnsinn, wie groß die Hilfsbereitschaft ist. Wir kündigten an, dass wir ab sofort jeden Mittwoch von 18:00 – 21:00 Uhr an der Discothek Spirit die Spenden entgegennehmen. Und es kamen viele!“ Seitdem kümmern sich er, Michael Doege und seine Freunde, darum, die Sachen zu verteilen. „Wir haben nicht geahnt, dass die ganze Sache solche Ausmaße annimmt und wir freuen uns riesig, dass uns auch beim Verteilen der Spenden viele Menschen helfen,“ so Doege.
Anfragen nach Geldspenden lehnt Michael Doege ab: „Wir können und dürfen keine Geldspenden annehmen! Darüber hinaus ist schnell klar geworden, dass 'Hand in Hand' nun eine feste Institution werden muss und daher werden wir einen gemeinnützigen Verein gründen.“ Schon für die nahe Zukunft stehen weitere Aktionen an. Am 13. Dezember wird es im Rock-Cafè in der Reinoldistraße eine Weihnachtsfeier für Obdachlose geben.
Betreiber Michael Köhn freut sich, dass auch dafür schon Spenden zugesichert wurden: „So liefert uns beispielsweise eine Bäckerei aus der Nachbarschaft Kuchen und auch andere Händler aus der Umgebung haben uns ihre Unterstützung zugesagt.“ Im Anschluss an die Feier werden dann in der Discothek Spirit Kleiderspenden verteilt. Wenn es um die weiter Zukunft der Hilfsorganisation geht, hat Michael Doege schon Pläne: „Sobald rechtlich als Verein dastehen, möchte ich im nächsten Jahr einen Bus anschaffen, den wir so ausstatten, dass sich dort die Bedürftigen aufwärmen können und heiße Getränke bekommen. Am liebsten würde ich das sofort machen, aber das ist leider nicht möglich. Wir müssen erst einmal bewältigen, was momentan passiert.“ Eine kleine Idee ganz groß – 'Hand in Hand' ist ein Beispiel, wie es geht, zu Handeln, anstatt zu reden.

Autor:

Volker Lenk aus Dortmund-City

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