Polizei durchsucht mit Spezialeinheiten bei Hells Angels in NRW
Mehrere Verdächtige im Fokus

Kräfte der Spezialeinheiten und der Bereitschaftspolizeihundertschaft durchsuchten Wohnungen von Mitgliedern der Hells Angels. | Foto: LK
  • Kräfte der Spezialeinheiten und der Bereitschaftspolizeihundertschaft durchsuchten Wohnungen von Mitgliedern der Hells Angels.
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Nach jahrelanger Ermittlungsarbeit in den abgeschotteten Strukturen der organisierten Rockerkriminalität führen die Polizei Duisburg und die Staatsanwaltschaften Duisburg und Mönchengladbach in den heutigen Morgenstunden groß angelegte Durchsuchungen in mehreren Städten an Rhein und Ruhr durch.

Kräfte der Spezialeinheiten und der Bereitschaftspolizeihundertschaft kommen unter anderem in Duisburg, Mönchengladbach, Leverkusen und Mülheim an der Ruhr zum Einsatz. Im Fokus der Aktion stehen mehrere Verdächtige, die der Rockergruppierung der Hells Angels zuzurechnen sind. Einige stehen im Verdacht, an einem versuchten Mord in zwei Fällen im Jahr 2013 und an einem Mord im Jahr 2014 beteiligt gewesen zu sein.

Fall 1 (Staatsanwaltschaft Duisburg):

Der heute 31 Jahre alte Tatverdächtige, der nach hiesigen Erkenntnissen der Rockergruppierung der Hells Angels zuzuordnen ist, soll im November 2013 auf den verfeindeten Geschädigten, der zur damaligen Zeit nach hiesigen Erkenntnissen der Rockergruppierung der Bandidos zuzuordnen war, geschossen haben, als der in seinem Ford Kuga vor einer roten Ampel an der Roonstraße in Oberhausen wartete. Der durch Projektile des Kalibers 22 schwerverletzte Fahrer (damals 25 Jahre alt) konnte durch ein waghalsiges Fahrmanöver zu einer Tankstelle auf der Bebelstraße flüchten. Seine Beifahrerin (damals 32 Jahre alt) wurde leicht verletzt. Gegen den 31-jährigen Schützen besteht ein internationaler Haftbefehl wegen versuchten Mordes in zwei Fällen und anderem. In diesem Verfahren hatte die Duisburger Staatsanwaltschaft auch zwei weitere Haftbefehle wegen versuchten Mordes in zwei Fällen und anderem gegen einen 33-Jährigen und einen 34-jährigen Mittäter beantragt, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen. Die Haftbefehle wurden antragsgemäß erlassen.

In beharrlicher Arbeit, durch Auswertungen von Beweismaterial und Überprüfungen von Aussagen suchten die Ermittler lange Zeit nach den noch fehlenden Leichenteilen des Ermordeten. Im Mai 2020 bargen Polizeitaucher dann an der Stadtgrenze Duisburg/Oberhausen unter anderem einen menschlichen Schädel aus dem Rhein-Herne-Kanal. Nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen stand fest, dass es sich um die Knochen von Kai M. handelte.

Der 34-jährige Mitbeschuldigte verbüßt derzeit in anderer Sache eine Freiheitsstrafe im Wuppertaler Gefängnis. Dort gaben ihm die Ermittler am Donnerstag den Haftbefehl wegen versuchten Mordes bekannt.

Der 42 Jahre Mitbeschuldigte, der an der Entsorgung des Leichnams beteiligt war, wurde mit einem Haftbefehl wegen der Strafvereitelung zum Mord in Mönchengladbach festgenommen.

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass sich der 33-Jährige, gegen den Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes in zwei Fällen und anderem erlassen worden ist, derzeit im Ausland aufhält. Der 31-Jährige hält sich aktuell mutmaßlich in der Türkei auf.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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