Gottesdienst zum Abschied des Duisburger Superintendenten Armin Schneider
An vielen Stellen segensreich gewirkt

Superintendent Armin Schneider ist am Samstag mit einem Gottesdienst in der Salvatorkirche offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
Foto: www.kirche-duisburg.de
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Was Pfarrer Stephan Blank im Gottesdienst über Armin Schneider sagte, schwebte gerstern, am Vorabend des 1. Advent 2020 in der Salvatorkirche in den Worten aller mit, die dort anlässlich der Verabschiedung in den Ruhestand von Pfarrer Schneider, dem langjährigen Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises, über den Geehrten sprachen: „Du hast an vielen Stellen segensreich gewirkt! – Danke!“.

Die schon weihnachtlich geschmückte Salvatorkirche wäre unter normalen Umständen sicher bis auf den letzten Platz besetzt gewesen. Pandemiebedingt musste die Anzahl der Gäste strikt beschränkt werden. So waren etwa 60 geladene Gäste in der Salvatorkirche, den Gottesdienst feierten aber noch mehr Menschen mit, denn er wurde live im Netz übertragen.

Innerer und
äußerer Frieden

Die wenigen Minuten, die Pfarrer Stephan Blank im Gottesdienst zur Würdigung Armin Schneiders, hatte nutze er für eine prägnante Beschreibung für das Wirken seines Kollegen und Freundes: Der Superintendent habe sein Amt nie ausgeübt mit der Gelassenheit dessen, der ohnehin alles besser weiß und kann – als der Rest! Er habe Kompromisse gewagt, - echte Kompromisse und keine faulen, - ohne sich zu verbiegen. „Superintendent Armin Schneider bezieht Position – klar und eindeutig – für Menschen in unserer Stadt, die aufgrund ihrer sozialen Situation unsere Solidarität brauchen; er steht an der Seite der Fremden und der Flüchtlinge, kämpft für eine tolerantere Gesellschaft; er sorgt sich um den inneren und äußeren Frieden und um Gottes Schöpfung.“

Dank und ähnliche Beschreibungen von Armin Schneider drückten in ihren Ansprachen auch Vizepräses Christoph Pistorius von der Landeskirche, Oberbürgermeister Sören Link und Präses i.R. Nikolaus Schneider, ehemaliger Ratsvorsitzender der EKD; sie sind ihm während seiner 16jährigen Amtszeit als Duisburger Superintendenten oft begegnet: Nahe bei den Menschen, Dank für den Einsatz seiner Gaben und Kräfte, Dank an die Familie, die seine Arbeit getragen und gestützt hat, ein Abschied, der nicht leicht fällt, Dank für dein Einsatz für die Stadt Duisburg, Aufzeigen von Missständen, Einfordern von notwendigen Schulterschlüssen für die Menschen, Einsatz gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Akzente in der Stadt gesetzt, der richtige Mensch zur richtigen Zeit.

Die Zuversicht als
gemeinsame Aufgabe

As Predigtthema hatte sich Superintendent Armin Schneider die für den 1. Advent vorgesehene Bibelstelle Sacharja 9, 9 – 10 herausgesucht. Die Predigt zeugte von Gott, von Zuversicht, dem Glauben, dem Glauben von Armin Schneider, denn er sprach von der Aufgabe der Kirche, der Aufgabe aller Gläubigen: „Die Hoffnung wachhalten und sie zu bezeugen: Da ist mehr zwischen Himmel und Erde, als das, was vor aller Augen ist. Da  ist eine Kraft in der Welt, die dich auch im Scheitern nicht fallen lässt; Die auch dein und mein kleines Leben trägt und hält – und wenn’s sein muss: über Abgründen hält.“ Die Predigt kann unter www.kirche-duisburg.de als PDF heruntergeladen werden; ein Ausdruck wird auf Nachfrage kostenfrei zugeschickt (Tel.: 0203 / 29513500). Die Aufzeichnung des Gottesdienstes ist ab morgen, 30. November, auf dem Youtubekanal „Evangelisch in Duisburg“ zu sehen.

Armin Schneider stammt aus dem Raum Wetzlar, studierte in Wuppertal, Zürich und Tübingen evangelische Theologie, absolvierte ein Sondervikariat bei der Aktion Sühnezeichen in Berlin, bevor er sein Vikariat in Duisburg Duissern abschloss. 1984 wurde Schneider Hilfsprediger und ein Jahr später Pfarrer in Obermarxloh. 14 Jahre blieb er in der Gemeinde, dann wechselte Schneider in die Krankenhausseelsorge, wo er auch in seiner gesamten Amtszeit als Superintendent tätig war - bis 2014 war Armin Schneider Krankenhausseelsorger am Evangelischen Krankenhaus Duisburg Nord und am St. Johannes Hospital in Hamborn; aktuell ist er es noch bis Ende November 2020 am Evangelischen Krankenhaus Duisburg Nord und am Herzzentrum Duisburg - beide Häuser gehören zum Evangelischen Klinikum Niederrhein. Armin Schneider ist außerdem seit April 2011 Sprecher des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage Duisburg.

Dr. Christoph Urban
tritt die Nachfolge an

Der Nachfolger von Armin Schneider ist Dr. Christoph Urban. Der Pfarrer der Gemeinde Konz im Kirchenkreis Trier, wurde auf der Tagung der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg im September 2020 zum neuen Superintendenten gewählt. Er tritt das Amt in Duisburg am 1. Dezember an. Das Superintendentenamt ist ein Leitungsamt in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Seine Aufgaben sind u. a. die Leitung des Kirchenkreises, Vorsitz der Kreissynode und des Kreissynodalvorstandes, Vertretung des Kirchenkreises in der Öffentlichkeit, Aufsicht über die Kirchengemeinden und Presbyterien, die Verbände und ihre Organe und Durchführung der Ordination, die Leitung der Pfarrwahl, die Einführung der Pfarrerinnen und Pfarrer.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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