Närrische Impressionen über einen „menschelnden“ Prinzenempfang im Hamborner Rathaus
„Uns Uwe“ hielt zum letzten Mal Hof

Es war das erste Mal, dass Uwe Heider schon vor dem Rathaussturm an Altweiber freiwillig und symbolisch den Rathaus-Schlüssel an Kevin I. übergab, als „sichtbares Zeichen von Dank und Anerkennung“.
Fotos: Reiner Terhorst
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  • Es war das erste Mal, dass Uwe Heider schon vor dem Rathaussturm an Altweiber freiwillig und symbolisch den Rathaus-Schlüssel an Kevin I. übergab, als „sichtbares Zeichen von Dank und Anerkennung“.
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Wenn ein Mann des Volkes sich mit dem närrischen Hochadel umgibt und sein Rathaus in einen Prinzenpalast verwandelt, dann ist zumindest in Hamborn klar: Bezirksbürgermeister Uwe Heider bittet zum schon fast traditionellen Prinzenempfang in den Hamborner „Verwaltungstempel“.

Jetzt war es wieder soweit. Mit einem Stimmungsgemenge aus Wehmut und Riesenfreude gab Heider den perfekten Gastgeber. Wehmut und eine leicht vibrierende Stimme brachten zum Ausdruck, dass es sein letzter Prinzenempfang im Amt des „Bezirks-Häuptlings“ ist. Gleichzeitg war er voller Hoffnung und Zuversicht, dass sein Nachfolger diese Veranstaltung weiterführen wird. „Das verdeutlicht, welch hohen Stellenwert der Karneval als Brauchtumsflege und Kulturgut in unserem Stadtbezirk hat“, so „Uns Uwe“, wie ihn Stadtprinz Kevin I. anerkennend nannte.

Als „Riesenfreude“ bezeichnete es der Ende des Monatas offiziell in „Polit-Rente“ gehende Bezirksbürgermeister, dass der Stadtbezirk auch in diesem Jahr wieder im Duisburger Karneval seinen Stempel gesetzt hat, da sowohl der „große“ Prinz als auch die Kinderprinzencrew um Marvin II., Alina I. und Annika Hamborner Narren-Urgesteine sind. Genau genommen sind sie alle vier Marxloher, denn seit Beginn ihres karnevalistischen Engagements sind sie Mitglieder und Aktivposten der KG Marxloher Jecken.

Eintrag in das
Goldene Buch

Stadtprinz Kevin hat mit seinen Hofmarschällen Rolf Schäfer (Marxloher Jecken) und Jörg Seedorfer (Rot-Weiß Hamborn-Marxloh) zudem zwei weitere Hamborner an seiner Seite. Begleitet und unterstützt werden sie von den Paginnen Janine Söhring (Rote Funken), Manou Milk (Sonniger Süden), Renee Joch (Königreich Duissern) und Kiki Holtfort (Marxloher Jecken). Damit hat der Prinz neben Kiki auch Gesellschaften aus der Gesamtstadt in sein Team einbezogen. „Hamborn ist halt weltoffen und international“, lacht Seine Tollität.

Der Prinzenempfang war auch diesmal eine Mischung aus zwanglosen Gesprächen und offizieller Würdigung, denn selbstredend trugen sich beide Crews in das Goldene Buch Hamborns ein, was dem Bezirksbürgermeister angesichts der Hamborner Dominanz in der diesjährigen Regentenspitze der Stadt eine besondere Freude war. Denn es ist schon etwas Besonderes, sich genau in dem Buch verewigen zu können, in das vorher etwa Stahlbaron August Thyssen, die englische Königin, Bundeskanzler, Bundespräsidenten, Minister und andere berühmte Persönlichkeiten ihre Unterschrift setzten.

Besondere Ehrung
für Jürgen Ohl

Eine besondere Ehrung und Überraschung wurde zudem Jürgen Ohl zuteil. Er erhielt aus Heiders Händen ein Holzbild, dessen Untergrund schwarz wie die Steinkohle ist. Das große, ins Auge fallende Wort „Hamborn“ ist gewissermaßen als Überschrift oder Dach zu den nachfolgenden Bergbau- und Industriesymbolen zu sehen. Förderturm, Grubenlampe, fließender Rohstahl, Hochofen und der Text „Auf Kohle geboren und Stahl in den Adern“ erinnern an Hamborns industrielle Blütezeit.

Der sichtlich gerührte Präsident der Marxloher Jecken, früher selbst einmal großer Stadtprinz, betreut mit seiner Frau Karin seit vielen Jahren die jeweilige Kinderprinzencrew. Menschlichkeit und Freude sind die Leitmotive ihres Handelns, das sich immer auf die Kinder überträgt. Die hatten ihrerseits Riesenspaß beim Rathaus-Empfang. Schon auf dem Weg vom Auto ins die Hamborner Schaltzentrale juxten sie ausgelassen rum und verbreiten kindlichen Frohsinn. Von den Strapazen des Amtes in einer langen Session keine Spur.

"Hamborn
steht Kopf"

Uwe Heider, beim Empfang bestens unterstützt von Bezirksmanager Bernd Baumgarten, seine Stellvetrreterin Melanie Arndt und Sandra Koslowski, gab den beiden Tollitäten und ihren Crews auch sein „Lieblingsthema“ mit auf den Weg. Gebetsmühlernartig plädiert er seit Jahren dafür, endgültig die Aktivitäten hemmenden Sondernutzungsgebühren für Vereine abzuschaffen: „Bringt das auch zur Sprache, wenn der Oberbürgermeister Euch empfängt.“ Kevin I. und Marvin II. nicken zustimmend.

Natürlich gab's auch kleine Gast- und Gastgebergeschenke. Der Orden „Hamborn steht Kopf“ der Bezirksvertretung Hamborn kam bei den Karnevlisten bestens an. Er zeigt den auf den Kopf gedreht Hamborner Löwen, das Wappen der ehemaligen Großstadt im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Dann wurde es jeck und gemütlich. Beide Prinzencrew präsentierten ihre Lieder und Shows, es wurde geklönt und geschnackt. Dankbar für einen schönen Prinzenempfang im Hamborner Rathaus ging es nach Hause. Am nächsten Morgen standen schon früh die ersten Termine an.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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