Bau- und Verkehrsausschuss beschäftigt sich mit Plänen: Entscheidung am 13. Februar
Umweltspur in Essen vielleicht schon im Oktober Realität - doch erst mal muss gebaut werden

Hier wird's eng: Für die Umweltspur soll der oberirdisch verlaufende Teil der Schützenbahn für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. | Foto: dib
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Das Aufatmen nach dem Vergleich zwischen dem Land NRW, der Stadt Essen und der Deutschen Umwelthilfe hallt noch immer nach. Anfang Dezember hatten sich die Parteien vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster geeinigt. Das Thema Fahrverbote ist damit vom Tisch. Aber die Luft in Essen muss sauberer werden. Eine Umweltspur soll dabei helfen. Ihre Realisierung ist Teil des Vergleichs zur Umsetzung des Luftreinhalteplans.

Und die Planungen werden konkreter. Beschlossen ist das Konzept seit Dezember, in der letzten Woche hat sich der Bau- und Verkehrsausschuss mit dem Thema Umweltspur (Schützenbahn) und Protected Bike Lane (Bernestraße) befasst. Die Entscheidung soll am 13. Februar fallen - ebenfalls im Bau- und Verkehrsausschuss. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 wird dann über den Baubeschluss entschieden. Mit dem Ziel: Bereits im Sommer könnte die Umsetzung starten und Ende September/ Anfang Oktober 2020 die Umweltspur in Betrieb gehen.

Vom Varnhorstkreisel bis zur Gladbecker Straße

Die soll sich auf der Schützenbahn vom Varnhorstkreisel im Süden bis zur Gladbecker Straße im Norden erstrecken und darf ausschließlich von Fahrrädern und Bussen befahren werden. Die Kosten werden inklusive Straßenbaumaßnahmen, Beleuchtung, Ampeln und Markierungsarbeiten mit 2.115.000 Euro kalkuliert, für die Protected Bike Lane kommen noch einmal 570.000 Euro hinzu.
Vom Varnhorstkreisel verläuft die geplante Umweltspur in Fahrtrichtung Norden Richtung Alfredistraße. Dort wird der oberirdische Teil der Schützenbahn (ab Linksabbieger zum Am Porscheplatz und der Bushaltestelle Rathaus) für den Motorisierten Individualverkehr (MIV) gesperrt. Zukünftig müssen demnach Autofahrer, die in Richtung Norden fahren wollen, den Tunnel nutzen oder vor der Alten Synagoge rechts in die Alfredistraße abbiegen.

Parkhäuser bleiben erreichbar

Um die Parkhäuser in der Innenstadt erreichen zu können, bleiben die beiden Linksabbieger zum Am Porscheplatz erhalten.
Über den Bereich Ribbeckstraße / Viehofer Platz geht es weiter. Hinter der Kreuzung Schützenbahn/ Gerlingstraße entsteht ein mittig gelegener Radfahrstreifen mit einer Breite von 2,3 Metern. Vor der Einmündung in den Viehofer Platz weitet sich der Fahrradweg zur 4,75 Meter breiten Umweltspur auf. Die endet im Bereich Einmündung Altenessener Straße.
Um eine zügige Anbindung an das Univiertel zu ermöglichen, beginnt vor dem Knotenpunkt an der Gladbecker Straße ein Radfahrstreifen. In der Gegenrichtung gibt es allerdings nur einen Fahrstreifen aus der Gladbecker Straße. In Höhe der Haltestelle Rheinischer Platz weitet er sich zu einer 3,5 Meter breiten Umweltspur aus.

Parken am Straßenrand nicht mehr möglich

In der Schützenbahn wird die Umweltspur in Regelmaß-Breite von 4,75 Metern bis zur Einmündung der Straße Zwölfling weitergeführt. Um diese Breite möglich zu machen, entfällt ab der Haltestelle Viehofer Platz zukünftig das Parken am Straßenrand bzw. auf dem Gehweg. Die elf Parkplätze im freifließenden Rechtsabbieger zur Fontänengasse bleiben erhalten.
Doch die Umweltspur ist nicht alles: Um Radfahrenden ab dem Varnhorstkreisel eine Verbindung in Richtung Süden anzubieten, soll auf der Bernestraße eine Protected Bike Lane (PBL) durch den Tunnel unter den Gleisen des Hauptbahnhofs eingerichtet werden. Die Planungen sehen vor, die Dreiecksinsel am Ende der I. Dellbrügge zukünftig als Aufstellfläche für den Radverkehr zur Verfügung zu stellen. Von dort können Radfahrer künftig die Fahrbahn der Gildehofstraße queren und auf die andere Straßenseite zum Startpunkt der Protected Bike Lane zu gelangen. Dieser wird sich zukünftig auf der Fläche zwischen Bernestraße und Varnhorststraße befinden.

Betonwand soll Radfahrer schützen

Um den Radverkehr auf der Protected Bike Lane sicher vom Autoverkehr zu trennen, schlägt die Verwaltung eine Betonleitwand mit einer Höhe von 81 Zentimetern zur baulichen Abtrennung vor. Diese soll sicherstellen, dass Autos auf keinen Fall auf den Radweg gelangen können.
Dass sich die Einrichtung von Umweltspur und Protected Bike Lane positiv auf die Verkehrsqualität auswirken wird, darüber hat ein externes Ingenieurbüro die Ausschussmitglieder mit Hilfe einer Simulation überzeugt. Der ÖPNV kann demnach Reisezeitverkürzungen erreichen. Zudem können etwaige Verspätungen auf der Umweltspur abgebaut werden. Der Radverkehr profitiert von der zentralen Durchgängigkeit der Radachse Süd-Nord sowie der Anbindung an den Radschnellweg Ruhr (RS1), das Universitätsviertel, die Innenstadt sowie den Hauptbahnhof.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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