Bürgerwehr in Altenessen
Schmutzler-Jäger: Scharfe Beobachtung der „Altenessener Spaziergänge“ durch Polizei und Staatsschutz erforderlich

Großflächiges Gravitty, dass mehrere Monate in 2-3 m Länge am U-Bahnhof "II. Schichtstraße" in Altenessen für diese rechtstreme Gruppierung Reklame machte, bevor nach nach vielen (sehr vielen) Eingaben die heutige Ruhrbahn sie endlich überpinselte. | Foto: Walter Wandtke
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  • Großflächiges Gravitty, dass mehrere Monate in 2-3 m Länge am U-Bahnhof "II. Schichtstraße" in Altenessen für diese rechtstreme Gruppierung Reklame machte, bevor nach nach vielen (sehr vielen) Eingaben die heutige Ruhrbahn sie endlich überpinselte.
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Nachdem in Steele jeden Donnerstag die sogenannten „Steeler Jungs“ durch den Stadtteil marschieren, formieren sich inzwischen auch bürgerwehrähnliche Gruppierungen zu sogenannten „Altenessener Spaziergängen“. Dazu erklärt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen:
„Wir erwarten auch hier eine scharfe Beobachtung der sogenannten „Altenessener Spaziergänge“ durch Polizei und Staatsschutz sowie eine intensive Aufklärungsarbeit über Hintermänner und Verbindungen zu den sogenannten „Steeler Jungs“. Derartige bürgerwehrähnliche Gruppierungen ziehen Neonazis aus der ganzen Region magisch an. Wenn hier nicht frühzeitig eingeschritten wird, dann verfestigt sich in einem weiteren Essener Stadtteil die rechte Szene. Hinter dem zunächst harmlosen Auftreten steckt das Kalkül von rechten Ideologen, anschlussfähig für breite Bevölkerungsschichten zu werden. Dabei wird das Vertrauen in den Rechtsstaat und das Gewaltmonopol des Staates unterminiert.
Die sogenannten „Steeler Jungs“, die inzwischen vom Verfassungsschutz beobachtet werden, wurden anfangs auch nicht als das gewürdigt, was sie inzwischen sind, nämlich ein Sammelbecken von rechtsgesinnten Menschen, das bestens mit einem bundesweit agierenden Netzwerk aus Rechtsextremisten verbunden ist. Daher gilt hier: Wehret den Anfängen!“
Walter Wandtke, grünes Ratsmitglied aus Altenessen:
"Die Probleme in Altenessen lassen sich nicht mit neuen Drohkulissen jenseits der Polizei lösen. Menschen in tiefergelegten PS-Schleudern, zu hohem Testesteronlevel und zuviel Geld aus undurchsichtigen Quellen, die z.T. auch in bestimmten Lokalitäten in unserem Stadtteil Zocken oder Schwarzgeld waschen, sind gefährlich genug. Diese Kriminellen repräsentieren deshalb aber noch lange nicht, weder die große Mehrzahl derjenigen Migrantenstämmigen, die bereits in zweiter, dritter Generation unseren Stadtteil sehr wohl positiv mit geprägt haben, noch die vielen neu zugezogenen Menschen, die als Flüchtlinge erst vor wenigen Jahren hier angekommen sind.
Den Kampf gegen Kriminalität, gegen Geldwäsche, illegales Glücksspiel oder gefährliches Verkehrsverhalten muss bei Fachleuten der Polizei bleiben. Wild gewordene Hooligans, Neo-Nazis, Gruppen wie die "Division Altenessen" gemeinsam mit anderen sogenannten "besorgten Bürgern" werden die Spannungen im Stadtteil deutlich steigern, wenn wir nicht früh genug gegensteuern.
Institutionen mit 40 Jahren Erfahrung, wie die "Zeche Carl" oder das noch frische "KD 11/13 im früheren Evangelischen gemeindehaus sind aber hoffentlich mit Garanten dafür, in Altenessen deutlich Richtung Toleranz und interkultureller Kommunation gegenzusteuern.
Im Rahmen der regelmäßigen Altenessen Konferenz darf jetzt auch erwartet werden, dass gegen derartige "Bürgerwehrmärsche" Aktionen erfolgen und sie nicht etwa totgeschwiegen werden. Falls die IG Altenessen solche Bürgerwehrspaziergänge ignorieren will, bleibt das ein falscher Weg.
Gern aber dürfen unsere Altenessener Vereine und Parteigliederungen jetzt von der schwarz-gelben Landesregierung einfordern, endlich die versprochenen zusätzlichen Polizeistellen auch wirklich in Stadtteilen wie Altenessen oder Vogelheim zu besetzen. Das städtische Ordnunsgamt allein wird da wenig ausrichten können."

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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