Kinder sind Feuer und Flamme
Vorschulkinder des Kinderschutzbundes Essen besuchen die Feuerwehr

Zusammen mit Hauptbrandmeister Michael Breuer fuhren die Kinder mit der Drehleiter in die Höhe und sahen sich Essen von oben ab. | Foto: DKSB Essen
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Was ist ein Rettungswagen? Wie weit lässt sich eine Drehleiter ausfahren? Wofür wird ein Strahlrohr eingesetzt? Dies und viel mehr lernten rund 20 Vorschulkinder des Kinder- und Familienzentrums BLAUER ELEFANT Karnap des Kinderschutzbundes, als sie die Feuerwache 4 in Altenessen besuchten.

Einige Tage zuvor hatten die Kinder bereits an einer Brandschutzerziehung in ihrer Kita teilgenommen. Sie erfuhren, wie man verantwortungsvoll mit Streichholz und Feuerzeug umgeht und wie man den Löschtrupp alarmiert, falls ein Feuer ausbricht. Wie die Feuerwehr im Notfall konkret helfen kann, sehen sich die Kinder nun auf der Wache an der Fundlandstraße an.

„Die Feuerwehr ist auch Rettungsdienst“, erläutert Marcel Wiczynski, Oberbrandmeister und Notfallsanitäter. Er zeigt den Kindern die Ausrüstung eines Rettungswagens vom Pulsoxymeter, das den Sauerstoffgehalt im Blut misst, übers Blutdruckmessgerät bis zum Ohrenthermometer. „Kennt Ihr das?“, fragt Wiczynski und hält das Thermometer hoch. „Ja!“, antworten die Karnaper Kinder.

Ohren zuhalten, wenn das Martinshorn schallt

Schwer beeindruckt sind die Mädchen und Jungen von der Trage, die sich hoch- und herunterfahren lässt. „Wie eine Achterbahn“, sagt ein Kind. Tatsächlich wird es kurz darauf in der Fahrzeughalle laut wie auf einer Kirmes, denn Fidelia (6) darf mit Hilfe von Marcel Wiczynski das Martinshorn des Rettungswagens betätigen. Pedal treten, Schlüssel herumdrehen und Knopf drücken. Die Sirene dröhnt in der Halle so durchdringend, dass sich alle Kinder die Ohren zuhalten. Und auch im Rettungswagen war es furchtbar laut, verrät Fidelia.

Hoch hinaus geht es für die Kinder anschließend mit Hauptbrandmeister Michael Breuer. Er demonstriert die Drehleiter des Hubrettungsfahrzeugs, die eingesetzt wird, um Menschen aus Gebäuden zu retten oder auch Katzen aus Bäumen. Der Jubel ist groß, als er verkündet, dass alle einsteigen dürfen. Elf, zwölf Meter fährt Breuer die Leiter aus und lässt sie über dem Gelände der Wache kreisen. „Ich habe die ganze Stadt gesehen“, berichtet Christina (6), als sie wieder auf dem Boden steht. „Die ganze Welt!“, ergänzt Irem (6). Sogar bis zu 30 Meter kann die Leiter ausgefahren werden. So hoch hinaus traut sich Erzieherin Vanesa Morina zusammen mit Michael Breuer. Der Korb steigt immer höher und höher, was bei einigen Kindern die Abenteuerlust weckt. „Ich will auch!“, rufen sie im Chor.

Doch Feuerwehrfahrzeuge gibt es nicht nur mit einer Drehleiter. Brandmeister Nico Nowack erläutert, mit welchen Geräten ein Fahrzeug ausgestattet ist, zum Beispiel Kartons, um gerettete Tiere darin zu transportieren, Spreizer, mit denen Autos nach einem Unfall aufgeschnitten werden, und Werkzeugkästen für steckengebliebene Aufzüge oder Kaminbrände. Manche Geräte kennen die Kinder aus ihrer Kita. Die rot-weißen Pylone stehen in der Turnhalle, und auch einen Feuerlöscher kennen sie spätestens seit der Brandschutzerziehung. „Ist da Schaum drin?“, fragt ein Kind, als Nowack die Löscher auf dem Feuerwehrfahrzeug zeigt. „Nein, da sind Pulver und Kohlendioxid drin.“

"Wasserparty" mit dem Strahlrohr

Mit einer Hüpfburg vergleicht Nowack das Springpolster, während einige Kinder vermuten, dass es sich bei dem Wasserwerfer um eine Kanone handelt. Als er vorführt, wie man ein Strahlrohr öffnet, schreien die Kinder begeistert auf: „Wasserparty!“ „Ja, machen wir“, stimmt Nowack zu, und alle Kinder dürfen nacheinander mit dem Strahlrohr im hohen Bogen Wasser übers Gelände spritzen. „Das macht Spaß“, sagt Theon (6), „aber ich bin ein bisschen nass geworden.“ Das trifft auf alle Kinder zu, denn der Wind hat ihnen das Wasser ins Gesicht getrieben, doch Feuerwehrleute sind hart im Nehmen.

Stellvertretend für seine Kollegen verabschieden sich die Vorschulkinder mit viel Applaus von Nico Nowack, auch wenn er sie zum Schluss ein wenig enttäuschen muss. Denn den Kran, den sie noch gern gesehen hätten, gibt es nur an der Hauptwache in der Innenstadt, und den Hubschrauber nur in Duisburg. Dafür müssten die Kinder weitere Ausflüge machen.

Vorbereitung auf Wechsel zur Grundschule

Besichtigungen und andere Angebote für die Vorschulkinder sind Alltag in allen Kitas des Kinderschutzbundes. Dazu zählen neben dem Besuch der Feuerwehr zum Beispiel Verkehrserziehung, ein theaterpädagogisches Projekt, bei dem ein Stück entwickelt und aufgeführt wird, oder Trockenschwimmen, wodurch die motorischen Fähigkeiten der Kinder überprüft und verbessert werden. Die Angebote dienen dazu, dem zunehmenden Wissensdrang der Vorschulkinder gerecht zu werden und sie auf den bevorstehenden Wechsel zur Schule vorzubereiten.

Autor:

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Essen e.V. aus Essen-Nord

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