Guido Reil: Mit „alternativen Fakten“ auf Deutschlandtour für die AfD

Aus gegebenem Anlass (Entscheidung der AWO zur Mitgliedschaft Reils, siehe http://www.lokalkompass.de/essen-steele/politik/guido-reil-afd-waehlen-oder-afd-sein-d737611.html) möchte ich hier noch einmal etwas genauer auf das eingehen, wofür Guido Reil wirklich steht, der aktuell eine Landtagskarriere in seiner AfD anstrebt.

Seit seinem Eintritt in die AfD tingelt der Ex-SPD-Ratsherr Guido Reil aus Karnap für diese faschistoide Partei durch die Lande. Motto seiner Veranstaltungen: „Glück auf, der Steiger kommt – von der SPD zur AfD“. Wo man unter sich ist, lässt er schon mal deutlicher die Hosen runter als in Talkshows. So bei einer Veranstaltung der AfD-Jugendorganisation Ende 2016 in Dresden. Fast eine Stunde lang unterhält er sein ziemlich angegrautes Publikum mit peinlichen Plattheiten, Lügen („alternativen Fakten“) und plumper Hetze. Einige Kostproben:

• Die Hauptstraße in Karnap sieht aus wie eine Hauptstraße in Beirut
• Wegen der vielen Zuwandererkinder in unseren Schulen verblöden die deutschen Kinder
• Wer nicht arbeitet, kriegt in Deutschland alles in den Allerwertesten geschoben. Das sei der Grund, warum die Armen (womit er nicht nur Migranten, sondern auch die seiner Meinung nach vielen arbeitsscheuen deutschen Arbeitslosen meint) so viele Kinder kriegen und erklärt dann wörtlich: „Die die arbeiten, müssen verdammt noch mal Kinder kriegen und kein anderer“.

Man merkt, welche Bücher er gelesen hat, denn es war ja das SPD-Mitglied Thilo Sarrazin, das solchen Rassismus und Sozialdarwinismus hierzulande salonfähig gemacht und damit der AfD den Boden bereitet hat.

Obwohl er 26 Jahre SPD-Mitglied war und es immerhin bis in den Stadtrat geschafft hat, tut er so, als hätte er mit den Folgen der Politik dieser Partei überhaupt nichts zu tun. Das ist einfach nur schäbig. Er kritisiert nicht die Hartz-Gesetze seiner SPD, sondern zieht ständig über die Hartz-IV-Bezieher her. Er kritisiert scheinheilig den angeblichen „Strukturwandel“, ist jedoch nie dadurch aufgefallen, dass er sich für den Kampf um die Arbeitsplätze, gerade im Bergbau, eingesetzt hätte. Er hat aktiv an einer Politik mitgewirkt, die dazu geführt hat, dass gerade im Essener Norden Armut und besonders Kinderarmut grassiert – und macht jetzt die Opfer dieser Politik zu Sündenböcken.

In einem WAZ-Interview vom 3.1. macht Reil deutlich, dass er kein aus Enttäuschung handelnder Ex-SPDler ist, sondern dass er ganz bewusst mit sozialer Demagogie für die ultrarechte, faschistoide AfD bei Arbeitern auf Stimmenfang gehen will, indem er so tut, als sei sie die einzig wahre Partei der „kleinen Leute“. Das ist die AfD genau so wenig, wie andere etablierte Parteien.

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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