Lost Place
Indiana Jones in Essen

Wände blättern ab | Foto: umbehaue
13Bilder

Bergbauabbaugebiete in der Stadt Essen.
Für das geschulte Auge, sind immer noch Aktivitäten des alten Bergbaus erkennbar.
Am Tag des offenen Denkmals, wurde ich auf die Aktivität aufmerksam. Leider gab es keinen Platz mehr. Alles war in Minuten ausgebucht. Die Plätze der Führungen, waren pro Führung auch sehr begrenzt. Allein schon durch die Enge des Stollens, ist die Teilnehmerzahl auf 15 Personen begrenzt.

Mir wurde aber eine Warteliste angeboten, denn für das laufende Jahr waren weitere Führungen geplant, wenn auch Ehrenamtliche Helfer verfügbar wären.

Nun hatte ich eine Zusage erhalten.

Treffpunkt Aldi an der Nierenhofer Straße.
Schon auf dem Parkplatz konnte man Lüftungsrohre für die Stollen sehen.
Der „große, grüne Berg“ ist eine Abraumhalte. In dem Abraum findet man immer noch versteinerte Fossilien. Auch sind dort noch alte Gebäude der Zeche Victoria zu sehen und das STOLLENMUNDLOCH des HIMMELSCRONER ERBSTOLLEN

STOLLENMUNDLOCH des HIMMELSCRONER ERBSTOLLEN | Foto: umbehaue
  • STOLLENMUNDLOCH des HIMMELSCRONER ERBSTOLLEN
  • Foto: umbehaue
  • hochgeladen von Thomas Umbehaue

Die Wanderung über das Abbaugebiet beginnt.

Erster Stopp, ein Gullydeckel.

Die Erklärung, für die ungläubigen Augen kommt sofort. Unter dem Gullydeckel befindet sich der Eingang zu einem Stollen, in 8 Meter Tiefe. Zum Glück bleibt der Gully verschlossen und wir müssen nicht hinabsteigen.

Nur ein paar Meter weiter, befindet sich eine unscheinbare Mauer, an einer Felswand, direkt am Gehweg. Jeder mag meinen, so wird der Fels, zum Gehweg gesichert. Aber nein, hinter der kleinen Mauer, soll sich ein Bunker befinden.

Die ersten Überraschungen, sind geglückt.

Dann geht es weiter zu einem gemauerten Wetterschacht.

Wetterschacht | Foto: umbehaue

Den lassen wir links liegen und gehen durch den Wald. Auf einmal eine „Schlucht“ über 100 Meter. Dieses deutet auf einen eingestürzten Stollen hin. Wenige Meter weiter, verschwindet ein kleiner Bach in der Erde. Auch hier könnte es sein, dass der Bach in einem Stollen weiter fließt.

Spätestens jetzt fühlt man sich wie Indiana Jones!

Es geht weiter Bergauf, auch das Gelände soll auch eine Abraumhalte sein.
Der Boden ist hier locker und man könnte meinen, hier sind weiter Kohlensucher am Werk.
Aber nein, es sind Höhlen vom Dachs. Ich hätte nie gedacht, dass es Dachse, bei uns am Stadtrand gibt.

Dachse bei der Arbeit | Foto: umbehaue

Dann eine Birke für sich auf freiem Feld, auch hier ist es ein alter Belüftungsschacht.
Weiter geht es, bis zu "einem Grabstein" am Wegesrand.
Aber es ist kein Grabstein, sondern ein Lochstein, der als Grenzmarkierung für ein Zechengebiet diente. Auch das hatte ano 1820 schon steuerliche Gründe.

Lochstein | Foto: umbehaue

Dann wird der Stollen erreicht, die Gruppe wird geteilt, mit Helm und Geleucht ausgerüstet und geht in den Stollen. Steine sind seit der letzten Begehung von Decke und Wänden gefallen, darum auch die Helme. Personen, die noch nie einen Helm getragen haben, merken schnell, dass man sich immer öfter den Kopf stößt, man ist nun mal größer als sonst.

Stollen der Freundschaft, rechts am Boden, die Eisenbleche der Bunkerverkleidung | Foto: umbehaue
  • Stollen der Freundschaft, rechts am Boden, die Eisenbleche der Bunkerverkleidung
  • Foto: umbehaue
  • hochgeladen von Thomas Umbehaue

Bleche liegen an den Seiten, damit war der Stollen ausgekleidet worden, da dieser auch im Krieg als Bunker diente, jetzt sind sie verrostet und von den Wänden gefallen.

Alte Stützen im Stollen | Foto: umbehaue

Auch Holzreste von alten Stützen säumen den Wegesrand. Aber auch ein versteinerter Baum befindet sich in der Stollenwand.

Versteinerung | Foto: umbehaue

Diashow unter Tage

Dann gab es noch eine Diashow, mit alten Bildern des Geländes. Auch diese waren sehr eindrucksvoll.

Alles in allem ist die Tour nur zu Empfehlen.
Allerdings muss man wieder bis zum Tage des offenen Denkmals 2024 warten.
Dann aber rechtzeitig anmelden beim
Förderverein Bergbauhistorische Stätten - Ruhrrevier e.V. (AK Altbergbau)

Somit allen Glück auf.

Autor:

Thomas Umbehaue aus Essen-Süd

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