Szenischer Abend mit Gesang und Tanz
Tango - die Kunst zu überleben

Sharon Brauner bei ihrem Auftritt in der Stadtkirche St. Petri in Dortmund. | Foto: Evangelisches Forum Bonn/Ralf Eisenbach
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  • Sharon Brauner bei ihrem Auftritt in der Stadtkirche St. Petri in Dortmund.
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Leben. Tanzen. Singen. Im Mittelpunkt dieses szenischen Abends zum Jubiläum "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" am Freitag, 10. Juni, um 19.30 Uhr in der Alten Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Altenessen-Karnap, Altenessener Straße 423, steht eine Zwiesprache: zwischen Sharon Brauner (Berlin), einer jüdischen Sängerin, die jiddische Lieder singt und berührende Geschichten erzählt, und der gefeierten Tänzerin Rosalie Wanka (München), deren Leben auch der Tango ist. Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 12 Euro; Vorverkauf und Reservierungen im Weltladen Alte Kirche, Telefon 0201 837898.

Sharon Brauner und Rosalie Wanka sind Ausnahmekünstlerinnen, die um ihre Identität ringen, auf wunderbare Weise zusammenfinden und die uns mit ihrem Gesang und Tanz tief berühren. Denn: Wir alle wollen überleben. Sie tauschen sich aus über das, was es ausmacht, jüdisch zu sein, und gleichzeitig doch allzu menschlich ist. Da ist der Humor und die Mutter, die man sein Leben lang nicht loswird. Da ist die jiddische Sprache, die den Überlebenden ein Stück Heimat ist. Da ist der jüdisch geprägte argentinische Tango – ein Ort der Sehnsucht. Und da ist nicht zuletzt auch die innere Diaspora der nicht-jüdischen Tänzerin, die aus der Ballettwelt ausbricht. Die modernen Tanz studiert, nach Buenos Aires zieht und erst in Argentinien versteht, warum der Tango ihr Zuhause ist. Begleitet werden die beiden auf dem Klavier von Harry Ermer, Mitglied des Ensembles am Renaissance Theater Berlin.

Sharon Brauner

Sharon Brauner ist Kind zweier Holocaustüberlebender und in Westberlin geboren. Seit ihrer frühen Kindheit steht sie auf der Bühne und vor Filmkameras. In den 90gern studierte sie Musical und Schauspiel in Berlin und New York, wo sie auch als Jazz Sängerin aufgetreten ist. Bis heute hat sie fünf Musik-Alben mit eigenen deutschen Liedern und jiddischen Evergreens veröffentlicht. Dabei hat sie die verschiedenen Genres wie Jazz, Klassik, Chanson und Klezmer zu einem ganz eigenen Stil gemixt. Von den Kritikern und dem Publikum wird sie dafür bejubelt. Ihre CD „Lounge Jewels“ wurde von der Presse als Meisterwerk gefeiert und landete auf Platz 2 der Amazon Charts.

Die 52-Jährige arbeitet mit Musikern wie Daniel Hope, Till Brönner, dem Casal-Quartett, den Klezmatics, Giora Feidman und Karsten Troyke zusammen. Ihre Auftritte führen sie auf zahlreiche Bühnen weltweit. In mehr als 60 Fernseh- und Kinofilmen spielte sie mit, zuletzt 2019 in dem preisgekrönten Film „Das letzte Mahl“ von Florian Frerichs, den sie auch Co-produziert hat. In der Operette „Frau Luna“ im Tipi am Kanzleramt konnte man die Berlinerin von 2016-2019 als Marie erleben. 2020 kreierte sie die Show „Berlin, Du coole Sau!“, die im Tipi am Kanzleramt 2021 Premiere feierte.

Rosalie Wanka

Rosalie Wanka studierte Ballett an der Ballettakademie München und an der Wiener Staatsoper, zeitgenössischen Tanz an Universität in Linz und dem IUNA in Buenos Aires. Nach ihrem Studium hat sie in Argentinien 2009 eine eigene Company gegründet: die Cia. Quiero Ser Agua. Mit ihnen machte sie neun Produktionen und tourte bis 2014 in Europa und Südamerika. Dabei ging es thematisch um Interkulturalität und physische Kommunikation aus der weiblichen Perspektive. Eine wichtige Rolle spielte dabei sowohl der zeitgenössische Tanz als auch der Argentinische Tango als Bewegungssprache.

Seit 2015 ist Rosalie Wanka als freischaffende Choreographin in München tätig. Ihre Themen sind Interkulturalität, die weibliche Kondition und intra-humane Kommunikation. In ihren Produktionen arbeitet sie mit Künstler*innen aus verschiedenen Sparten zusammen. Im In- und Ausland ist sie bei Companies und Choreograph*innen eine gefragte Tänzerin und Interpretin. Des Weiteren arbeitet sie als Dozentin für zeitgenössischen Tanz und Argentinischen Tango in Europa, Südamerika und Asien. Ihr spezielles Interesse gilt in beiden Disziplinen der Vermittlung präzisen technischen Wissens und der Kreation von spielerischen Kontexten.

Ihr Solo „Pink Lady“ – zu sehen in dieser Performance - hat Anfang 2022 den Preis für die „Beste Kreation“ beim Festival Solocoreografico in Turin, Italien erhalten.

Entstehung & weitere Termine

Die etwa einstündige Performance wurde im Auftrag des Evangelischen Forums Bonn von der Regisseurin Sabine Steinwender-Schnitzius eigens für das Jubiläum "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ realisiert und kommt in ausgewählten Kirchen und Synagogen zur Aufführung. Die Premiere fand im Oktober letzten Jahres in der Bonner Kreuzkirche statt; nach begeistert gefeierten Auftritten in Köln, Dortmund und Wuppertal ist ab Anfang Juni eine zweite Tourneerunde geplant:

Mittwoch, 01.06. - Kulturkirche St. Stephani, Bremen // Donnerstag, 02.06. - Johanneskirche Düsseldorf // Dienstag, 07.06. - Lutherkirche Südstadt, Köln // Mittwoch, 08.06. - Ev. Erlöserkirche, Bad Honnef // Donnerstag, 09.06. - Jüdische Kultusgemeinde Dortmund // Freitag, 10.06. - Alte Kirche Altenessen, Essen.

Eintritt & Vorverkauf

15 EUR, ermäßigt 12 EUR; Vorverkauf und Abendkasse (ab 18.30 Uhr). Vorbestellung: Vorverkauf im Weltladen Alte Kirche, Altenessener Straße 423, 45329 Essen, dienstags bis samstags von 10 bis 13 Uhr. Vorbestellungen sind unter Telefon 0201 8378988 und per Mail an team@weltladen-alte-kirche.de möglich. Weitere Infos und Tickets unter https://www.tango-die-kunst-zu-ueberleben.de.

Sharon Brauner bei ihrem Auftritt in der Stadtkirche St. Petri in Dortmund. | Foto: Evangelisches Forum Bonn/Ralf Eisenbach
Rosalie Wanka tanzt den Tango. | Foto: Evangelisches Forum Bonn/Ralf Eisenbach
Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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