Frage der Woche:
Volle Tierheime - Was tun?

Tierpflegerin Marielle Kühlmann (25) mit dem einjährigen Dobermann-Rüden Mirza. Im Tierheim Witten/Wetter/Herdecke an der Wetterstraße in Witten warten viele Tiere auf ein neues Zuhause. Die Einrichtung leidet derzeit unter akuter Platznot. Archivfoto: Barbara Zabka
  • Tierpflegerin Marielle Kühlmann (25) mit dem einjährigen Dobermann-Rüden Mirza. Im Tierheim Witten/Wetter/Herdecke an der Wetterstraße in Witten warten viele Tiere auf ein neues Zuhause. Die Einrichtung leidet derzeit unter akuter Platznot. Archivfoto: Barbara Zabka
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Krieg, Corona, Energiekrise, Inflation: Das sind nur einige Themen, die die Menschen in Deutschland bewegen und in Atem halten. Diese akuten und drängenden Probleme verbergen allerdings andere Krisenherde. Davon können die Tierheime in NRW ein Lied singen.

Schlechte Ausstattungen, Auslastungen bis an die Belastungsgrenze und immer weniger Spenden sorgen dort für Existenzängste.  Erschwerend kommt hinzu, dass am Montag in NRW die Herbstferien beginnen. Da steigt naturgemäß die Zahl der Fundtiere, weil einige Halter ihr Hunde einfach aussetzen. Die WDR Lokalzeit hat sich in einem aktuellen Beitrag mit der Situation der Tierheime im Münsterland beschäftigt. Allein das Tierheim Ahlen erwartet laut WDR für 2023 Mehrkosten in Höhe von rund 50.000 Euro. Fazit: Die Tierheime kämpfen auch dort angesichts hoher Kosten ums Überleben. Gestiegen sind neben den Energiepreisen auch die Tierarztgebühren und die Mindestlöhne.

Tierarztgebühren steigen

Tierheime werden entweder von Gemeinden oder gemeinnützigen Tierschutzvereinen betrieben. In beiden Fällen ist es in der Regel so, dass die laufenden Kosten deutlich höher sind als die Einnahmen. Daher sind im Grunde genommen alle Tierheime auf Spenden und/oder ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Während die Spenden rückläufig sind, werden immer mehr Tiere abgegeben. Neben Hunden müssen auch immer mehr Katzen betreut werden.  In Deutschland wird die Zahl der herrenlosen Katzen auf ca. 2 bis 3 Millionen geschätzt. Sie stammen von in irgendeiner Generation ausgesetzten oder entlaufenen Hauskatzen ab.

Entlaufene Hauskatzen

Eines der Hauptanliegen im Tierschutz ist es daher, der unkontrollierten Vermehrung und dem damit verbundenen Katzenelend ein Ende zu bereiten. Leider befeuern zahllose unkastrierte Freigängerkatzen die Vermehrung immer weiter, ein Teufelskreislauf. 

Verhaltensauffällige Hunde

Viele Tierheime bekommen zunehmend ängstliche oder aggressive Hunde, die kaum vermittelbar sind. Laut Tagesschau ist inzwischen eine hohe Anzahl der Abgabehunde extrem verhaltensauffällig, da sie nicht sozialisiert sind. Viele Corona-Haustierbesitzer haben sich offenbar keine Gedanken über eine artgerechte Haltung und Erziehung gemacht. Und die Tierheime müssen die Unvernunft vieler Menschen jetzt ausbaden. Dadurch fehlen den Tierheimen die so dringend benötigten Einnahmen.

Meinung sagen

Brauchen wir höhere Hürden bei der Anschaffung eines Haustieres? Wären mehr Tierheime eine gute und zeitnahe Lösung? Müssen die Kommunen die bestehenden Tierheime mehr unterstützen? Sollten wir unser eigenes Verhalten hinterfragen, wenn es um die Anschaffung eines Haustieres geht? Wie habt ihr das erlebt: Anschaffung des Tieres in der Pandemie und die Fürsorge jetzt? Sagt uns eure Meinung zu dem Thema. 

Mehr zu dem Thema

-> Tiertauschbörse hilft weiter!

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-> Im Wittener Tierheim wird es eng!

-> Zahlen für Katzenschutzverordnung liegen vor!

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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