DFB Pokal der Frauen | #VivaColonia
SGS Essen verpasst knapp die Sensation

Foto: Foto: Sportbuzzer

Das spannendste und attraktivste DFB-Pokalfinale der letzten Jahre, konnte die SGS Essen leider nicht für sich entscheiden und die VfL Wolfsburg Frauen holten sich durch ein 7:5 (1:2, 3:3, 3:3) im Elfmeterschießen zum sechsten Mal in Folge die begehrte DFB-Trophäe nach Niedersachsen.

Bereits nach 12 Sekunden zappelte der Ball im Tornetz, im Wolfsburger Tornetz! Ein langer Ball von Jana Feldkamp erreicht Lea Schüller, die VfL-Verteidigerin Sara Doorsun enteilt und mit einem Heber die Wolfsburger Torhüterin Friederike Abt überspielt und sicher zum 0:1 verwandelte. Bis zur elften Minute dauerte es dann, bis der hohe Favorit aus Niedersachsen den Aus-gleich erzielen konnte. VfL-Antreiberin Anna Blässe wurde von Svenja Huth auf rechts angespielt, ging bis zur Grundlinie und brachte den Ball in Richtung 11-Meter-Punkt, dort stand Pernille Harder, die den Ausgleich für die „Gastgeberinnen“ erzielen konnte.

Wer dachte, die SGS Essen wäre nun geschockt, wurde eines Besseren belehrt. Essen vertei-digte gut und erspielte sich auch weitere Tormöglichkeiten. Nachdem Nicole Anyomi VfL-Torhüterin Abt zu einer Glanzparade zwang, gab es von rechts eine Ecke für die Ruhrpott-Frauen. Diese wurde von Elisa Senß an den Fünfmeterraum gebracht, wo Marina Hegering sich gegen Alex Popp und Dominique Janssen im Kopfballduell durchsetzt und die Ruhrstädterinnen wieder in Führung gebracht hat (18.). Mit dieser Führung ging es dann auch in die Pause.

In der 69. Minute dann wieder der Ausgleich der „Wölfinnen“. Nach einer Ecke von Lena Goeßling konnte Marina Hegering klären und den Ball aus der eigenen Box schlagen. Der Ball landete aber bei Anna Blässe, die sich aus 25 Metern ein Herz nahm und mit einem unhaltbaren Hammer das 2:2 erzielte. Als der VfL Wolfsburg dann in der 85. Minute zum 3:2 traf, schien das Spiel gelaufen. Die Essenerinnen gaben aber nicht auf und bekamen in der 90. (+1) nach einem Foul an Marina Hegering einen Freistoß fast auf der Strafraumgrenze zugesprochen. Zur Ausführung bereit, standen Hegering und Ioannidou. Zwei Schritte Anlauf und Irini Ioannidou zirkelt den Ball um die Mauer in die Torwartecke zum 3:3.

Nach dem in der Verlängerung kein weiterer Torerfolg zu verbuchen war, musste das Elfmeter-schießen die Entscheidung bringen, bei dem die Wolfsburgerinnen mehr Glück hatten und somit Pokalsieger 2019/20 wurden.

SGS Chef-Trainer Markus Högner: „Die Enttäuschung ist natürlich groß. Schade, dass wir uns nach dieser grandiosen Leistung nicht belohnt haben. Ich bin aber unheimlich stolz auf die Leistung, die meine Mädels abgeliefert haben. Wir sind mit dem ersten Angriff natürlich gut ins Spiel gekommen, obwohl es ja auch immer kritisch ist, wenn man so früh ein Tor erzielt. Auch wenn Wolfsburg in der elften Minute zurückgeschlagen hat, haben wir aus unserer Kompaktheit und Diszipliniertheit agiert. Im Mittelfeld standen wir richtig gut mit einem tiefen Sechser und zwei Halbpositionen, wo wir immer Druck auf den Gegner aufbauen konnten. Auch nach dem 3:2 in der 86. Minute haben wir Moral bewiesen und sind durch den tollen Freistoß von Irini in der 90. Minute dann auch absolut belohnt worden. In der Verlängerung war ich mir sicher, dass wenn wir so weit gekommen sind, wir auch evtl. das Glück auf unserer Seite haben und den VfL bezwingen können. Dies ist uns dann aber im Elfmeterschießen leider nicht gelungen.“

SGS Spielerin Irini Ioannidou: „ Das wir nach 10 Sekunden schon ein Tor machen, war über-haupt nicht zu begreifen. Generell haben wir alle das Spiel unseres Lebens gemacht. Wir haben mit so viel Leidenschaft verteidigt und doch auch mutig nach vorne gespielt. Die ganze Zeit haben wir an uns geglaubt und wollten diesen Pokal gewinnen. Jede einzelne über sich hinaus-gewachsen, das war Wahnsinn! Umso bitterer ist es, dass wir unsere sehr gute Leistung am Ende nicht gekrönt haben. Aber eines steht fest, so wie wir uns präsentiert haben, können wir unglaublich stolz auf uns sein. Wir waren noch nie so nah dran gegen Wolfsburg zu gewinnen und mit ihnen so auf Augenhöhe zu sein.“

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: „Großes Kompliment an die Leistung der SGS Essen, dass sie das Spiel von der ersten Sekunde an offen gehalten haben. Auch wenn Wolfsburg mehr Ballbesitz hatte, hat Essen sehr diszipliniert verteidigt und sich große Torchan-cen herausgespielt. Wenn das 3:1 gefallen wäre, weiß ich nicht, ob Wolfsburg zurückgekommen wäre.“

SGS Spielführerin Marina Hegering: „Im Moment geht es mir sehr „bescheiden“. Wir haben heute sehr, sehr viel Herz gezeigt und am Ende des Tages ist heute nicht der verdiente Sieger auf dem Podest. Aber so ist das Leben, so geht Elfmeterschießen aus.“

SGS Essen: Johannes, Senß, Schüller, Klasen, Anyomi (64. Petzelberger) , Ostermeier, Ober-dorf , Brüggemann, Hegering, Feldkamp, Knaak (78. Ioannidou)

Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Habinghorst/Castrop-Rauxel)

Tore: 0:1 Schüller (1.), 1:1 Harder (11.), 1:2 Hegering (18.), 2:2 Blässe (69.), 3:2 Janssen (85.), 3:3 Ioannidou (90.)
Elfmeterschießen: 4:3 Goeßling, 4:4 Schüller, 5:4 Janssen, 5:5 Oberdorf, 6:5 Harder, 7:5 Neto

Zuschauer: -
Gelb-Rote Karten: -
Rote Karten: -
Besondere Vorkommnisse:

Autor:

Kay Schuler aus Essen

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