Interkulturelle Frauencafés: Trotz Coronavirus ehrenamtlich aktiv!
Die Frauencafés der AWO-Quartierszentren Rotthausen und Feldmark haben 200 Mund-Stoffmasken für die Evangelischen Kliniken genäht

Elena Zamosteanu, 28 | Foto: privat
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GE. Die aktuelle Situation setzt vielen Menschen auf der ganzen Welt gewaltig zu. Geschäfte bleiben geschlossen, Kinder gehen wochenlang nicht in die Schule und auf die Straßen darf man nur noch zu zweit. Gerade für ältere Menschen, Vorerkrankte oder Menschen mit Behinderungen kann das Virus fatale Folgen haben. Die Frauencafés der interkulturellen Teams der Arbeiterwohlfahrt (AWO) haben daher nach Lösungen gesucht, um vor allem die hilfsbedürftigen Bewohner unserer Stadtgesellschaft unterstützen zu können. „Als mein kranker Mann und ich aus Syrien nach Deutschland vor den Krieg geflohen sind, wurden wir herzlich empfangen und aufgenommen. Von dieser Wärme und Nächstenliebe möchte ich unbedingt etwas an diese Aufnahmegesellschaft zurückgeben“, fasst Kasim Ilham ihre Motivation zu Helfen zusammen.

Schon vor der Corona-Krise waren die Frauencafés der AWO Quartierszentren in Rotthausen und Feldmark jahrelang eine Begegnungsstätte für zahlreiche Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. „Unabhängig von Herkunft, Religion, Behinderung und Alter können wir uns bei den regelmäßigen Treffen miteinander austauschen, voneinander lernen und Barrieren abbauen“, so Gudrun Wischnewski, die AWO-Geschäftsführerin. Doch seit dem Versammlungsverbot gibt es auch in den Quartierszentren keine Treffen vor Ort. „Daher musste natürlich schnell eine andere Lösung her, um füreinander Dasein zu können“, sagt AWO-Mitarbeiterin Loreta Licheva lächelnd. Ihre Kollegin Miora Boboc von der Diakonie ergänzt: „Es ist beeindruckend, wieviel Zeit und Mühe die Frauen in die Nachbarschaftshilfe stecken“.

Die Arbeit der Quartierszentren und das Engagement der Ehrenamtlerinnen werden zurzeit vor allem über Telefon, E-Mail und die sozialen Netzwerke geleistet. Die Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern freuen sich, wenn sie ihre Nachbarn genau dort unterstützen können, wo gerade Bedarf ist. „Es sind gerade die kleinen Dinge, die in solch einer Ausnahmesituation für manche Menschen besonders belastend sein können, deswegen freue ich mich, wenn ich meinen Mitmenschen mit wenig Aufwand eine große Last von den Schultern nehmen kann“, sagt Ehrenamtlerin Fanka Yankova aus Bulgarien.

Doch die Frauen aus der interkulturellen Nachbarschaft haben noch weitere Ideen, um die aktuelle Zeit sinnvoll zu nutzen. Ein aktuelles Projekt ist das Herstellen von wiederverwertbaren Stoffmasken für die Evangelischen Kliniken. Der Gedanke dahinter ist solidarisch: „Wir wollen symbolisch zeigen, dass wir aneinander denken und nur gemeinsam stark sind“, erklärt Licheva. 200 Masken wurden von den Frauen von ihrem jeweiligen Zuhause angefertigt und werden am Donnerstag an die Evangelischen Kliniken überreicht. Die AWO Familienbildung stellte eigens dafür Nähmaschinen zur Verfügung, der Stoff wurde von der AWO Fundgrube gespendet.

„Bei den Stoffmasken ist uns vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig“, so Boboc nachdrücklich. Sie sind daher aus Stoffen gefertigt, die auf hohen Temperaturen gewaschen werden können. „Außerdem haben sich die Frauen extra die Zeit genommen, und auch die Bänder genäht und daher justierbare Stoffmasken angefertigt, die sich an jede Gesichtsform anpassen können“, ergänzt Georgiana Abbas vom AWO Quartierszentrum Rotthausen.

Die engagierten Gelsenkirchenerinnen basteln auch zurzeit Herzen, die über die Ostertage an Pflegeheime und Einzelpersonen übergeben werden sollen. Als Gruß auf den Herzen steht die Botschaft: „Wir halten in diesen schweren Zeiten zusammen“ – die Ehrenamtlerinnen der interkulturellem AWO Teams zeigen jedenfalls, wie das geht.

Autor:

Fotini Kouneli aus Gelsenkirchen

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