Verblüffende Bilder aus der Wildkamera
Graue Evidenz am Gartenteich (mit Video)

Ein kurioser Anblick: Der echte Graureiher und sein blecherner Artgenosse stehen nebeneinander an unserem Gartenteich. Und fast scheint es, die Attrappe würde auch noch Wache schieben ... | Foto: von mir
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  • Ein kurioser Anblick: Der echte Graureiher und sein blecherner Artgenosse stehen nebeneinander an unserem Gartenteich. Und fast scheint es, die Attrappe würde auch noch Wache schieben ...
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Unser Gärtchen in der Gartenstadt Hüttenau (Hattingen-Welper) hat schon manche ungewöhnliche tierische Besucher gesehen, von "normalen" Gästen wie Igel, Mäusen, Libellen und diversen Singvögeln ganz zu schweigen. Selbst ein Stockentenpaar fand sich einmal ein. Doch nun gab es eine wirklich "große" Überraschung.
Steinmarder, Fuchs und auch Waschbären haben sich in den letzten Jahren immer wieder mal sehen lassen, wobei sie unser Grundstück normalerweise nur durchqueren - und zwar nachts. Und da man nie vorhersehen kann, wann sie wiederkommen, habe ich nie einen von ihnen "live" beobachten können. Dafür liefert die installierte "Videoüberwachung" unseres Gartens auch im Dunkeln oft ganz brauchbare Aufnahmen. Manches davon habe ich hier in früheren Beiträgen bereits gezeigt (siehe unterstrichene Begriffe in diesem Text).

Friedliche Einwanderer

Da lebten sie noch: Am 22.3.23 entstand die letzte Aufnahme mit zweien unserer Frösche (früher vier). | Foto: von mir
  • Da lebten sie noch: Am 22.3.23 entstand die letzte Aufnahme mit zweien unserer Frösche (früher vier).
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Auch unser kleiner Gartenteich (der wirklich kaum 2 qm Oberfläche haben dürfte) beherbergte in den letzten Jahren wild lebende Tiere, und zwar dauerhaft: bis zu vier Frösche. Sie müssen irgendwann mal eingewandert sein, vielleicht ist auch einmal einer dort "zur Welt gekommen". An wärmeren Tagen ließen sie gelegentlich ein verhaltenes Quaken ertönen. Auch in diesem Jahr konnte ich schon einmal zwei Frösche beim Sonnen beobachten, etwas später wieder einen sehen und hören. Doch nun war seit einigen Tagen gar keiner von ihnen mehr aufgetaucht. Warum?
Nun, einer von ihnen hatte wohl schon den vorigen Winter nicht überlebt. Seine sterblichen Überreste hielt ich kürzlich unversehens in der Hand, als ich die wuchernden Fadenalgen aus dem Wasser fischte. Doch die anderen drei Quaker ließen sich auch nicht mehr blicken, und vorigen Freitag wurde mir dann klar, warum nicht: Da stand nämlich morgens - ich traute meinen Augen nicht - ein Graureiher am Teich. Mit einem so scheuen Vogel so dicht bei unserem Haus hatte ich nun absolut nicht gerechnet!

Blech oder Federn

Zwar hatte ich letztes Jahr einen fast lebensgroßen Deko-Reiher (Upcycling-Produkt aus Blech) am Teich aufgestellt, ein wenig mit dem naiven Hintergedanken, dass der eher einen echten Artgenossen von der Annäherung abhalten würde, als dass unsere Frösche sich vertreiben ließen. Doch nun zeigte sich, dass nicht nur diese von ihm unbeeindruckt geblieben waren, sondern auch des Blechreihers Design-Vorbild im Federkleid. Denn dieser Vogel, den ich bisher nur aus größerer Entfernung, z.B. am Ruhrufer beobachten konnte, hatte offenbar spitz gekriegt, dass sich einige seiner besonderen Leckerbissen just in diesem winzigen Teich aufhielten. Und damit ist es wohl leider um sie geschehen.
Die erste Sichtung blieb übrigens fotografisch undokumentiert, denn so schnell und vorsichtig ich auch mit der Kamera an der Terrassentür war, der Reiher war noch schneller gewesen und schon auf und davon geflogen. Doch obwohl nun vermutlich keine Amphibien mehr unseren Teich bevölkern, stellte er sich zwei Tage später morgens wieder ein. Darauf hatte ich ein wenig spekuliert und meine Wild-Kamera an einem Pfosten direkt neben dem Teich angebracht. So entstanden erste "Beweis-Aufnahmen" von seinem wiederholten Besuch.

Wiederholte Beutezüge

Wieder zwei Tage später, dieses Mal am Abend, entstanden weitere, noch bessere Aufnahmen von einem seiner erneuten Beutezüge. Apropos Beute: Obwohl manche Momente in den Videoaufnahmen (die auf 25 Sekunden begrenzt sind) so aussehen, als ob der Reiher Beute entdeckt hätte, gibt es (bisher jedenfalls) keine Aufzeichnung, auf der er erkennbar erfolgreich gewesen ist. Vielleicht ist seine "Erfolglosigkeit" ja darauf zurückzuführen, dass er immer wieder gestört wird - ob nun durch eine Bewegung bei uns im Haus, eine der Freigänger-Katzen unserer Nachbarn oder wodurch auch sonst. Und ich muss gestehen: Ich möchte auch gar keine Aufnahme in der Kamera finden, auf der unser letzter vielleicht noch lebender Teichbewohner im Schnabel dieses geschickten Jägers zappelt. Deshalb werde ich bis auf Weiteres auch nicht darauf hoffen, dass die Froschpopulation in unserem Gärtchen sich wieder erholt. Aber das freundliche Quaken wird mir fehlen ...
Hinweis zum Video: Es ist mit eher leisen Naturtönen unterlegt, also am besten mit Kopfhörer oder guten Lautsprechern anzuschauen. Die Original-Adresse lautet https://youtu.be/MqPm1lrZ-ZA

Ein kurioser Anblick: Der echte Graureiher und sein blecherner Artgenosse stehen nebeneinander an unserem Gartenteich. Und fast scheint es, die Attrappe würde auch noch Wache schieben ... | Foto: von mir
Da lebten sie noch: Am 22.3.23 entstand die letzte Aufnahme mit zweien unserer Frösche (früher vier). | Foto: von mir
Autor:

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen

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