Facebook-Party: Verbot für alle Teilnehmer in ganz Lünen

So sah der Aufruf zur Facebook-Party in Lünen aus, als es der Öffentlich bekannt wurde. | Foto: Screenshot: FB
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  • So sah der Aufruf zur Facebook-Party in Lünen aus, als es der Öffentlich bekannt wurde.
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Die Stadt verbietet die Facebook-Party, die für den kommenden Samstag im Horstmarer Seepark angekündigt wurde. Am Seepark und auch im gesamten Stadtgebiet ist eine Facebook-Party am Samstag untersagt. Dazu ermittelte die Polizei auch den Facebook-User, der zur Party aufgerufen hatte. Er muss mit teuren Konsequenzen rechnen.

Das ist das Ergebnis der Pressekonferenz von Stadt und Polizei. Beide hatten fast zeitgleich am Wochenanfang von der geplanten Facebook-Party erfahren. Da der Initiator des Party-Aufrufs zunächst nicht bekannt war, erließ die Stadt eine Allgemeinverfügung: Ein Teilnahmeverbot an der Veranstaltung, geltend für den gesamten Stadtraum.

"Wir wollen diese Party nicht. Solche Partys sind unkontrollierbare Feiern", sagte Ordnungsamtsleiter Eberhard Rieß im Hinblick auf Facebook-Partys, die in anderen Städten aus dem Ruder liefen, mit Sachbeschädigungen und Körperverletzungen. Beim Verbot ginge es um die Sicherheit und dass Fremd- und Eigengefährdung verhindert werden sollen, wie Stadt und Polizei gleichermaßen betonten. 3.000 Facebook-User hatten sich zu der Facebook-Party angemeldet.

Dass an manchen Tagen auch mal 9.000 Menschen im "Normalbetrieb" im Seepark anzutreffen seien, wäre etwas völlig anderes. "Diese Facebook-Partys haben eine ganz andere Qualität. Es gibt Erfahrungen mit dem normalen Publikum im Seepark und mit Facebook-Partys", sagte der technische Beigeordnete Matthias Buckesfeld. Dass es eventuell bei einer Facebook-Party nicht so ruhig wie sonst am Seepark zugehen könnte, las er aus Einträgen im sozialen Netzwerk ab. "In den Kommentaren zur dieser Party gab es schon Äußerungen wie ,Wir zeigen es den Bullen und wir zeigen es der Stadt. Wir rocken die Scheiße'", so Buckesfeld.

Sollten sich dennoch "erkennbare Facebook-Party-Teilnehmer" (Ordnungsamtsleiter Rieß) am Samstag im Horstmarer Seepark einfinden, werden Platzverweise ausgesprochen und das Verbot mit unmittelbarem Zwang durchgesetzt.

Gestern konnte die Polizei jedenfalls auch die Identität des Initiators feststellen. Der junge Mann aus Dortmund-Eving hatte nach mehreren Gesprächen mit der Polizei zugegeben, dass er zwei Accounts bei Facebook besitzt. Unter einem Pseudonym hatte er zur Party eingeladen.

"Wir haben ihn dann zum Veranstalter der Facebook-Party gemacht", erläuterte Matthias Buckesfeld. 1.000 Euro Bußgeld drohen dem Dortmunder als Veranstalter nun, dazu 2.500 Euro Zwangsgeld, wenn sich Partyteilnehmer einfinden und die Party somit stattfindet.

Dazu kommen dann noch Kosten für den Sicherheitsdienst, den die Stadt bereitstellt. Obwohl der Initiator der Forderung der Stadt nachkam, den Aufruf zu löschen, bereitet sich die Stadt auf anreisende Partyteilnehmer vor. Auch die Polizei wird vor Ort sein.

Auch eine etwaige Müllbeseitigung müsste der Dortmunder bezahlen, der zur Party eingeladen hatte. Wie viel dann letztlich an Kosten auf den Veranstalter, dem die Stadt auch untersagte jemals wieder zu einer Party auf Lüner Stadtgebiet in sozialen Netzwerken aufzurufen, zukommt, bleibt zunächst offen. "Abgerechnet wird am Montag", so Buckesfeld.

Mehr zum Thema:

>Facebook-Party soll in Horstmar steigen
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Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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