Diskussionsbeitrag der Anwohnerinitiative: Strandbad am Waldsee nicht zu Lasten jetziger Nutzer reaktivieren

Kurios: Ehemaliger Badesee mit Badeverbot für jetzt ansässigen Schwimmverein
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Die Anwohnerinitiative in den östlichen Moerser Stadtteilen Meerbeck-Ost/Hochstraß eröffnete in den letzten Wochen eine Diskussion um die Reaktivierung des 1972 geschlossenen Strandbads am idyllschen Waldsee an der Stadtgrenze nach Duisburg, da man u.a. nach sinnvollen Freizeitmöglichkeiten für die heranwachsende Generation im Stadtteil sucht. So wächst seit Mitte der 90-er Jahre eine neue Siedlung mit über 550 Häusern heran, die vorwiegend von jungen Familien gekauft werden. Im städtbaulichen Vertrag zwischen dem Bauträger und der Stadt Moers wurden die zunehmende Anzahl an Kindern und der gestiegene Betreuungsbedarf jediglich durch den Bau einer 5-gruppigen Kita berücksichtigt. Aber aus Kindern werden Jugendliche, die ebenfalls Angebote benötigen, wissen die Sprecher der Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost/Hochstraß Christian Voigt, Albert Nagel und Joachim Scharenberg zu berichten. Bei einer Anwohnerbefragung gab es sehr viele kritische Stimmen und Bedenken gegenüber der Mißachtung des zukünftigen Bedarfs an Freizeitmöglichkeiten bei der Planung dieses Mammutneubaugebietes.

Das idyllsche Areal und die Gebäude des alten Strandbades am Waldsee wurden an einen ortsansässigen Schwimmverein, einen Blindensport- und an einen Angelverein verpachtet bzw. vermietet. Mit viel Mühe haben die Vereinsmitglieder die ehemals sanierungsbedürftige Bausubstanz für ihre Zwecke instandgesetzt. Die Nutzung der Wasserfläche wurde von dem Eigentümer des Waldseegebietes, dem Regionalverband Ruhr (RVR), an 2 Angelvereine verpachtet. Die Wege um den Waldsee dienen zusätzlich Spaziergängern und Hundefreunden zur Naherholung und sind von der Stadt Moers als Hundeauslaufflächen ausgewiesen http://www.moers.de/C12572210040545A/html/57DB9DD1CA761AB2C1257677004CA3AA?opendocument. Dieses Idyll und gleichberechtigte Nebeneinander der genannten Nutzergruppen wird nur in den Sommermonaten durch die wilden Camper und Griller mit ihren nicht ordnungsgemäß entsorgten Müllbergen und verbrannten Rasenflächen und den Mountainbikern gestört.

So haben die Sprecher der Anwohnerinitiative Voigt, Nagel und Scharenberg bei einer Ortsbesichtigung erfahren, dass der RVR Maßnahmen gegen die Mountainbiker, u.a. durch den Einsatz eines Rangers, ergreifen will, da diese sich unerlaubte Strecken in diesem riesigen Areal des Landschaftsschutzgebietes schaffen, dadurch das Wild aufscheuchen und zu Tode treiben. Es gab sogar die Aussage gegenüber den Initiativsprechern, dass Hunde, die Fährte des aufgescheuchten Wildes aufgenommen hätten und mit an dem qualvollen Todesleiden von 3 Rehen in diesem Jahr beteiligt waren. So könnten auch Einschränkungen für den Freilauf im Einflussbereich des Halters für Hunde angedacht werden.

Zur eigentlichen Frage, der Reaktivierung des alten Strandbades, wurde den Initiativsprechern deutlich, dass dies nur zu Lasten der bisherigen Nutzern, machbar wäre. Christian Voigt, Albert Nagel und Joachim Scharenberg waren sich nach der Ortsbesichtigung einig, dass man keine Beschneidung der bisherigen vertraglichen Nutzungen befürworte. Zudem müssten große logistische und bauliche Anstrengungen, wie z.B. der Bau von Ver- und Entsorgungsleitungen oder Sickergruben, Umbau der Gebäudesubstanz vorgenommen werden. Die Stadt Moers wird diese Maßnahme aufgrund ihrer desolaten finanziellen Lage nicht stemmen können, ein Investor würde das Risiko scheuen und Initiativen von Bürgern und Vereinen die hohen Investitions- und Instandshaltungskosten nicht aufbringen können.

Heißt dies nun: Adieu ... Du idyllsche Perle Strandbad am Waldsee unterhalb der Halde Rheinpreussen mit dem Geleucht ... verbleibe in deinem Dornröschenschlaf?

Auch wenn eventuell die Reaktivierung des alten Strandbades am Waldsee unrealistisch sein kann, wird sich die Anwohnerinitiative Meerbeck-Ost/Hochstraß mit den Städtischen Betrieben Moers (sbm) wegen der Müllproblematik im Naherholungsgebiet Waldsee in Verbindung setzen und mehr Mülleimer und häufigere Entleerungszeiten einfordern. Bisher zeigen nur die Angelvereine mehrmals jährlich die Initiative mit großen Aufräumaktionen und sind stark verärgert, dass sich keine anderen Nutzer (und Verschmutzer) des Waldsees beteiligen.

Man wolle weiter "querdenken" und wartet auch auf neue Ideen, Kritiken von Bürgern, Vereinen und Verbänden um neue Aspekte zu sammeln und zu sondieren. Des weiteren wird die Anwohnerinitiative in naher Zukunft die 6 Ratsfraktionen um Stellungnahmen zur Reaktivierung des alten Strandbades bitten. Der Vorsitzende der FBG-Fraktion Claus-Peter Küster signalisierte schon vorab, dass er dieses Thema in der Fraktion besprechen werde und ggf. eine Stellungnahme des Bäderamtes anfragt.

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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