Zweiter Film des Drehbuchautors, Regisseurs und Produzenten Alexander Waldhelm
Krimi feiert doppelte Premiere in der Lichtburg

Diese Bank an der Mülheimer Freilichtbühne ziert das Filmplakat von Alexander Waldhelms zweitem Film. | Foto: PR-Fotografie Köhring
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  • Diese Bank an der Mülheimer Freilichtbühne ziert das Filmplakat von Alexander Waldhelms zweitem Film.
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2017 debütierte der Mülheimer Alexander Waldhelm mit dem Film „Pottkinder – ein Heimatfilm“ als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Mit fünf Monaten Verspätung feiert nun sein zweites Werk Premiere. „Beziehungen – kein schöner Land“ wird in der Essener Lichtburg dabei gleich zweimal gezeigt. Die nächsten drei Drehbücher hat er auch schon im Kopf.

Aufgrund der aktuellen Einschränkungen dürfen nur 500 Zuschauer in den riesigen Kinosaal in der Essener Innenstadt. Daher schlug die Lichtburg vor, die Uraufführung des Films auf zwei Tage aufzuteilen. Die erste Premiere am 3. November war schnell ausverkauft. Am 4. November gibt es nun eine zweite. „Ich muss jetzt zusehen, dass ich auch den 4. ausverkauft kriege, damit ich mit einer schwarzen Null rausgehe“, erklärt Waldhelm.

Zum Vergleich: Als die Premiere von „Pottkinder“ mit 1.200 Zuschauern ausverkauft war, machte der Mülheimer damit gerade einmal 200 Euro Gewinn. Ohnehin verdient Waldhelm mit dem Filmemachen kein Geld. 2.300 Euro blieben insgesamt nach seinem ersten Film übrig. „Davon habe ich einmal meine Stammkneipe gemietet und alle Helfer zum Essen und Trinken eingeladen. Dann war das Geld auch weg“, lacht der 45-Jährige.

Prozess des Schneidens um fünf Monate verzögert

Eine der schwierigsten Aufgaben kam diesmal auf den Cutter zu. „Der hat schon bei ,Pottkinder‘ 350 Stunden investiert“, betont Waldhelm. Jean Paul Philipp bekam es beim Schneiden mit einem Berg von Daten zu tun. Denn der Film wurde in der heute üblichen 4K-Qualität gedreht. Dafür hatte sich der Cutter extra einen sündhaft teuren neuen Rechner bestellt. „Da hatte er ein Jahr lang drauf gespart“, weiß der Regisseur. Lieferschwierigkeiten sorgten aber dafür, dass der Prozess des Schneidens um fünf Monate verzögert wurde.

Unter dem Strich war dies aber die einzige Panne bei der Entstehung von „Beziehungen – kein schöner Land“. Da die Dreharbeiten bereits im August 2019 beendet waren, kam Corona dem Filmemacher noch nicht in die Quere. Im Vergleich zu seinem Erstling ist Waldhelm mit dem zweiten Streifen ein großer Schritt gelungen. „Der Film ist ein völliger Unterschied. Es ist unfassbar, was du beim ersten Mal alles lernst“, sagt Waldhelm.

"Pottkinder" war mit 108 Minuten zu lang

Ein Beispiel? „Pottkinder war mit 108 Minuten viel zu lang, ein klassischer Anfängerfehler“, lacht Waldhelm, der sich nun auf 96 Minuten beschränkt hat. Da deutlich weniger Personen vor der Kamera benötigt wurden, konnte Waldhelm die Schauspieler diesmal gezielter aussuchen. „Das war ein Riesenglücksfall“, so der Regisseur, nachdem an seinem Debüt noch deutlich mehr Laiendarsteller mitgewirkt hatten.

Noch immer begeistert ist der Mülheimer darüber, dass er Volker Pispers und Uwe Lyko für seinen Film gewinnen konnte. „Ich war immer schon ein Riesenfan von Volker Pispers“, gesteht Waldhelm. Der Kabarettist hatte seit Ende 2015 eine Bühnenpause eingelegt. Der Film ist seitdem sein erster öffentlicher Auftritt. „Es war eines der schönsten Erlebnisse der Dreharbeiten, als er mir das Du angeboten hat“, schwärmt Waldhelm.

Nächste Projekte liegen schon in der Schublade

Lyko lernte Waldhelm auf dem 60. Geburtstag von Hajo Sommers, dem Präsidenten von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen, kennen. Mit seiner ersten Rolle war der zunächst nicht zufrieden – und tauschte dann mit Gerburg Jahnke. Mit dem Ergebnis: „Das kann ich ja auch als Herbert Knebel spielen.“

Nach zwei Filmen kann Alexander Waldhelm bilanzieren: „Das Regieführen macht richtig Laune. Das ist ein Ding, wo man nicht mehr von lassen kann“, sagt der 45-Jährige. Wird er auch vorerst nicht. Sein nächster Film „Darf ich das so schreiben?“ steht bereits in den Startlöchern. Waldhelms erste reine Komödie handelt vom Alltag eines Redakteurs bei einer Lokalzeitung. Die Dreharbeiten waren für 2021 geplant, werden aber nun um ein Jahr verschoben. „Das Rückgrat bilden Sponsoren aus dem Mittelstand und die haben gerade ganz andere Sorgen“, weiß Waldhelm.

Ehemaliger Regie-Assistent spielt die Hauptrolle

Die Hauptrolle wird Gedeon Höfer spielen. Er war der Regie-Assistent bei „Pottkinder“ und spielt in „Beziehungen“ eine Nebenrolle. Er besuchte bis Juni 2019 die Wiesbadener Schule für Schauspiel. Zwei Szenen zu dem Film wird der Mülheimer Kabarettist und Comedian René Steinberg beisteuern. Das Werk soll 2023 in die Kinos kommen. Für 2025 steht das „Wunder von Bernd“ auf dem Programm und für 2027 ein noch namenloser Film, in dem es ausschließlich um den Amateurfußball gehen wird.

Für die zweite Premiere am 4. November gibt es noch Karten - und zwar hier.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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