Breitbandausbau durch Stadt und medl
Kommunales Turbo-Internet für Mülheim

Gute Nachrichten zum Thema Breitbandausbau verkündeten am Dienstagvormittag die Vertreter der Stadt und der medl. | Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Gute Nachrichten zum Thema Breitbandausbau verkündeten am Dienstagvormittag die Vertreter der Stadt und der medl.
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Von RuhrText

Wenn es um eine schnelle und zeitgemäße Internetverbindung geht, sind vor allem die ländlichen Gebiete klar im Nachteil. Auch mit dem Ausbau im Randbereich von Städten würden Unternehmen schlichtweg kein Geld verdienen. Die Stadt Mülheim hat nun eine Lösung für das Problem gefunden. Dabei profitiert sie von Fördermitteln, die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur für Kommunen zum Breitbandausbau zur Verfügung stellt.

Gefunden hat die Stadt mit der medl GmbH einen lokalen Partner, der damit ein neues Geschäftsfeld aufbauen wird. Neben den so genannten „weißen Flecken“ (Bandbreite bis max. 30 Mbit/s beim Download) auf der Internet-Stadtkarte mit etwa 1200 Haushalten und Gewerbeeinheiten sollen innerhalb von viereinhalb Jahren auch alle 48 Mülheimer Schulen an das neue Glasfasernetz angeschlossen werden. Bei der Projekt-Präsentation am Dienstag betonten die Vertreter der Stadt und der medl, dass ihnen vor allem die Digitalisierung der Schulen am Herzen liegen würde. „Der Anschluss an die unterversorgten Haushalte, größtenteils in den ländlich geprägten Bereichen unserer Stadt, und an alle Schulen sind im Förderbescheid beschrieben. Insbesondere in der Pandemie-Zeit mit dem Home-Schooling ist es jedem bewusst geworden, wie wichtig der Breitbandausbau für die unterversorgten Haushalte und Schulen ist. Wir arbeiten nun mit Hochdruck an der Planung und Umsetzung, können aber natürlich noch nicht die ganze Stadt auf einen Schlag versorgen. Insgesamt wird der Ausbau etwa viereinhalb Jahre dauern“, erklärt Oberbürgermeister Marc Buchholz.

Peter Vermeulen, Umwelt-, Planungs- und Baudezernent der Stadt Mülheim, berichtete, dass die erste Ausschreibung im Jahr 2019 noch gescheitert sei. In der zweiten Runde stieg dann die medl auf den Zug auf. „Wir freuen uns sehr, dass die medl ein stadteigenes Glasfasernetz aufbauen wird — und zwar zunächst dort, wo es für andere nicht wirtschaftlich gewesen wäre.“ Dies funktioniert nur dank des Bundes-Förderprogrammes. In den nächsten Jahren werden gut 12 Mio. Euro für den Breitbandausbau in Mülheim fließen. Ergänzend sollen Landesmittel in etwa der selben Höhe eingeworben werden. Marcel Thelen, der Mülheimer Gigabitkoordinator aus dem Amt für Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung: „Das benötigte Volumen der Gesamtförderung in Höhe von gut 24 Mio. Euro sollte nach dem vorliegenden Bundesbescheid nun auch zu einer Landesförderung führen.“

Halbjährige Planungsphase

Die medl hat erkannt, dass eine digitale Grundversorgung von großer Wichtigkeit ist. „Wir wissen zwar, dass der Markt hart umkämpft ist, aber wir stellen uns der Herausforderung gern. Nun freuen wir uns über die neuen Aktivitäten und die spannende Veränderung“, sagt medl-Geschäftsführer Dr. Hendrik Dönnebrink. Nun folgt eine halbjährige Planungsphase, bevor der Ausbau mit einer Trassenlänge von etwa 145 Kilometern mit acht bis zehn spezialisierten Tiefbaukolonnen und zusätzlichen Kolonnen für die Glasfasermontage in Angriff genommen werden kann. Die Arbeiten beginnen im Süden der Stadt im Herbst dieses Jahres, links der Ruhr von Mintard, rechtsseitig von Ickten aus.

Bis 2025 wird der Ausbau nach und nach erfolgen. Ein erstes Teilnetz kann bereits nach etwa einem Jahr in Betrieb genommen werden. Langfristig bedeutet der Eintritt der medl als Marktteilnehmer, dass die Mülheimer eine größere Auswahl bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter haben werden. Denn das kommunale Glasfasernetz wird voraussichtlich auch nach 2025 ausgebaut werden.

Fragen zum Breitbandausbau in Mülheim können per Mail gestellt werden — an Marcel Thelen als Ansprechpartner für die Stadt (marcel.thelen@muelheim-ruhr.de) und an den medl-Projektleiter Jörg Hanitz (glasfaser@medl.de).

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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