dwo bietet Anlaufstelle für Frauen in Wohnungsnot
Offizielle Eröffnung endlich nachgeholt

(V.l.) Sozialarbeiterin Kristin Neumann, Geschäftsführer Frank Domeyer, Sozialarbeiterin Sarah Knappmann und Bereichsleiter Frank Bremkamp freuen sich über den erfolgreichen Start des Hilfsangebots „Lore – Beratungsstelle für Frauen in Wohnungsnot“ der Diakoniewerk Oberhausen gGmbH. | Foto: dwo/Lisa Peltzer
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  • (V.l.) Sozialarbeiterin Kristin Neumann, Geschäftsführer Frank Domeyer, Sozialarbeiterin Sarah Knappmann und Bereichsleiter Frank Bremkamp freuen sich über den erfolgreichen Start des Hilfsangebots „Lore – Beratungsstelle für Frauen in Wohnungsnot“ der Diakoniewerk Oberhausen gGmbH.
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So selbstverständlich wie das Wasser für Fische sollte das eigene Zuhause für Menschen sein. „In einem reichen Land wie es doch das unsere nach wie vor ist, sollte jede und jeder genug zum Leben haben. Jede und jeder, die und der das möchte, sollte ein Dach über dem Kopf haben und eine eigene Adresse sein Eigen nennen können. Und eine Wohnung haben, für die sie oder er einen Schlüssel besitzt, sodass sich eine Tür öffnet in einen Bereich, der privat ist, der einem selbst ist. Etwas Eigenes“, bringt es der Oberhausener Diakoniepfarrer Thomas Fidelak in seiner Ansprache anlässlich der offiziellen Eröffnung der „Lore – Beratungsstelle für Frauen in Wohnungsnot“ auf den Punkt. Pandemiebedingt musste die Diakoniewerk Oberhausen gGmbH (dwo) die eigentlich für das vergangene Jahr geplante Veranstaltung verschieben, konnte sie anlässlich des einjährigen Bestehens jedoch endlich nachholen.

EU-Parlament und Bundesregierung möchten Obdachlosigkeit bis 2030 abschaffen

Ziel des EU-Parlaments und der Bundesregierung ist es, die Obdachlosigkeit bis 2030 abzuschaffen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dwo wissen jedoch nur zu gut, dass es noch immer Menschen gibt, die wohnungslos sind oder denen die Wohnungslosigkeit droht. Mit seinen verschiedenen Hilfsangeboten im Bereich Wohnungslosenhilfe leistet der evangelische Träger seit Jahrzehnten seinen Beitrag, Betroffene in die eigenen vier Wände zu vermitteln. Weil die Probleme der Frauen häufig komplexer seien und Gespräche länger dauerten, machte es Sinn, die Wohnungslosenhilfe für Frauen von den anderen Angeboten loszulösen, erklärt Bereichsleiter Frank Bremkamp. Nachdem im Frühjahr 2021 gestartet wurde – anfangs noch in den Räumen der Wohnungslosenhilfe an der Grenzstraße – erfolgte im September 2021 der Umzug in das neue Ladenlokal an der Elsässer Straße.

Niederschwelliges Angebot ausschließlich für Oberhausener Frauen in Wohnungsnot

Frauen finden dort eine offene Tür, ein offenes Ohr. „Wir bieten den Frauen ein niederschwelliges Beratungsangebot, bei dem sie zwanglos Kontakt zum Hilfesystem aufnehmen können. Wir bieten Ihnen einen sicheren Rückzugsort, einen Schutzraum, in dem sie sich vor Übergriffen sicher fühlen und in dem sie sich angstfrei öffnen und in dem sie mithilfe der Fachkräfte Lösungen finden und umsetzen können“, fasst Geschäftsführer Frank Domeyer die Aufgabe des dwo zusammen. Darüber hinaus bietet die „Lore“ Wasch- und Duschmöglichkeiten, Kochmöglichkeiten, die Nutzung verschiedener Medien, die freiwillige Finanzverwaltung und die postalische Erreichbarkeit. „Wir bieten außerdem einen Flohmarkt, zudem unternehmen wir den Wünschen der Frauen entsprechend verschiedene Ausflüge“, ergänzt Sarah Knappmann, Fachkraft in der „Lore“. Sehr gut nachgefragt ist vor allem der monatliche Besuch einer Oberhausener Frisörin, die den Damen ehrenamtlich die Haare färbt und schneidet.

„Viele Frauen kommen übers Jobcenter, weil sie zwingend eine Erreichbarkeitsadresse brauchen“, weiß Knappmann. Im Laufe des Gesprächs würden jedoch meist noch mehr Probleme als nur die Arbeitslosigkeit ans Licht kommen: Wohnungsnot, finanzielle Probleme, Sucht, unbehandelte psychische Erkrankungen. Häufig spielten gerade bei Frauen auch minderjährige Kinder eine Rolle, die ebenfalls Hilfe benötigen würden. „Oft begleiten wir Frauen über einen längeren Zeitraum und greifen zusätzlich auf andere Hilfsangebote dwo oder unserer Partner im Netzwerk zurück.“

Bisher wurden und werden rund 80 Betroffene betreut. In einem ersten Schritt wird ein sogenanntes Clearing vorgenommen: Wo kommt die Frau her? Warum ist die Frau wohnungslos? Welchen Rechtsanspruch hat sie? Welche Möglichkeiten stehen ihr zur Verfügung? „Anschließend“, so Bremkamp, „wird ein Hilfeplan erstellt, in dem die nächsten Schritte festgehalten werden, bei denen die Mitarbeiterinnen die Frauen selbstverständlich begleiten.“

Hilfsangebot des Diakoniewerks für wohnungslose Frauen einmalig in Oberhausen

Das Hilfsangebot des dwo ist einmalig in Oberhausen. Es refinanziert sich über den Landschaftsverband Rheinland (LVR) sowie die Stadt Oberhausen und ist somit kostenlos. „Wir, die alles haben, müssen demütig sein gegenüber denen, die wenig oder gar nichts haben. Und wir müssen andere mehr achten als uns selbst. Umso freue ich mich, heute hier sein zu dürfen“, sagt Fallmanager Rüdiger Pütz vom LVR. Die Bürgerstiftung der Stadtsparkasse Oberhausen ermöglichte die Anschaffung der Küche sowie der weiteren Einrichtung. Ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt haben die Frauen des Inner Wheel Clubs Mülheim an der Ruhr/Oberhausen. „Wir sind sehr glücklich, dass sich das Projekt auch dank des empathischen Einsatzes des Lore-Teams so schnell erfolgreich entwickelt hat. Frauen finden hier einen wunderbaren Platz, können Vertrauen fassen, fühlen sich verstanden.“

Die Beratungstätigkeit in der „Lore“ erfolgt in enger Kooperation mit der Stadt Oberhausen, dem Jobcenter Oberhausen, den weiteren Diensten der Wohnungslosen sowie der Psychosozialen Versorgung und dem Netzwerk der Angebote für Frauen in Not.

KONTAKT

  • Elsässer Straße 18 in 46045 Oberhausen
  • Tel. 0208-302 014-25
  • lore@diakoniewerk-oberhausen.de.
  • Weitere Informationen – auch zu den anderen Angeboten des dwo – sind zudem unter www.diakoniewerk-oberhausen.de erhältlich.
  • Die offene Sprechstunde findet immer montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 14 bis 16 Uhr statt. Darüber hinaus können auch außerhalb der Sprechzeiten Termine vereinbart werden. Männern ist der Zutritt untersagt.
Autor:

Diakoniewerk Oberhausen gGmbH aus Oberhausen

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