Geht's überhaupt noch ohne Social Media? Eine Umfrage in Zuckerbergs virtueller Gemeinde.
Facebookito, ergo sum: Ich poste, also bin ich! Oder: Warum trommelt IHR überhaupt im Netz?

Sarah ist auch dabei -und hatte Spaß beim Modeln für den Weseler!
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  • Sarah ist auch dabei -und hatte Spaß beim Modeln für den Weseler!
  • hochgeladen von Dirk Bohlen

Laut wikipedia besuchen weltweit rund 2,5 Milliarden Menschen die Seiten des Facebook-Machers Mark Zuckerberg. Allein in Deutschland verzeichnet das „Social Network“ nach eigenen Angaben rund 32 Millionen monatlich aktive Nutzer. Eine beachtliche Zahl. Deshalb hat sich auch der "WESELER" eine Facebook-Fanpage zugelegt, die von Monat zu Monat mehr Resonanz erfährt.

Geht's nicht mehr ohne derartige Online-Aktivitäten? Das möchten wir gern wissen. Deshalb fragen wir Unternehmer/innen, Verwaltungen, Vereine: Wie wichtig ist das SocialMedia-Wirken auf dem Feld der Öffentlichkeitsarbeit? Wie viel Zeitverwenden Sie für dieses Wirken? Und wie ist die Resonanz (ist sie überhaupt messbar)?

Dieser Beitrag ist ein Sammelsurium an Stimmen. Wir baten (na, wo wohl!) die User um ein Statement zum Thema und viele zeigten sich aufgeschlossen. Der Beitrag wächst nach und nach - immer, wenn sich wieder einige Umfrageteilnehmer gemeldet haben.

Die Statements

Michael Daams (Outdoor-Fachmann): "Tatsächlich ist Facebook und Instagram extrem wichtig und bedarf auch regelmäßiger Pflege. Wöchentlich 1-3 Stunden braucht es. Auch wenn diese Aufmerksamkeit wichtig ist, so ist sie im Geschäft, direkt am Kunden, noch wichtiger! Hier zählt der Kontakt zum Kunden! Das Feedback im Netz bleibt auch dort und ist je nachdem wie lebendig der Post gestaltet ist auch mit Feedback versehen."

Frank Schut (Musiker): "Mit Facebook habe ich die Möglichkeit, gezielt meine "Blues And News From The Coffee Basement" an interessierte Blues und Artverwandte Gruppen zu senden und hoffe so, ein bisschen musikalische Farbe und Freude in den doch manchmal tristen Corona-Alltag zu bringen."

Michaela Leydecker (Jugendleiterin evangelische Kirche Wesel): "Aus der Kinder- und Jugendarbeit sind Insta für die junge Generation und FB für die Eltern nicht mehr weg zu denken... Viel Zeit geht dafür drauf. DIe habe ich leider tagsüber nicht..und so bleibt meist nur der Abend auf dem Sofa....für den schnellen post oder die kleine story....
Über persönliche Rückmeldungen zu den Beiträgen freue ich mich besonders. Und ich merke immer wieder, dass viel mehr Menschen von unserer Arbeit, den Aktionen, Projekten oder Freizeiten wissen, als gedacht."

Marcus Pelzer (Bürgerschützen Flüren): "Man erreicht über Facebook tatsächlich immer noch sehr viele Leute jeder denkbaren Altersgruppe. Und wer unbedingt was loswerden möchte, sollte sich ruhig etwas Zeit für das Medium nehmen.  Als Vorstandsmitglied in unserem Bürgerschützenverein ist der Umgang mit dem Medium Facebook nicht mehr wegzudenken. Viele Infos werden nur hier veröffentlicht und auch entsprechend wahrgenommen. Schade nur, dass leider auch immer so viel unnützer Blödsinn gepostet werden muss."

Sigrid Baum (Kommunikations-Fachfrau): "Facebook ist eine wichtige Möglichkeit, Informationen meiner Kunden zu publizieren und viele Leser zu erreichen. Bei der Ansprache jüngerer Zielgruppen ist Instagram die erste Wahl. Beide sind für die Arbeit meiner Agentur Baum-Kommunikation unverzichtbar."

Thomas Traill (Biologische Station Kreis Wesel): "Wir als Biologische Station nutzen Soziale Medien wenig, wenn man von Lokalkompass absieht. Ich habe es mal mit Twitter versucht, aber das gab kaum Resonanz. Ich denke, dass Menschen einem Tweet oder Facebook-Post eher wenig zeit widmen, bevor sie zum nächsten schalten (einfach weil es so viele gibt), sodass die generierte Aufmerksamkeit ausgesprochen kurzlebig ist. Nur die wiederholte "Bombardierung" mit Infos erzielt dann langfristig Erfolg, aber es ist zweifelhaft, ob die BSKW das über soziale Medien leisten kann, zumal wir so extrem viel gar nicht erzählen können, ohne uns zu wiederholen. (...) Die BSKW in Isolation hat also nicht nur nicht das Zeug zum Weltstar sondern sollte m.E. auch keiner sein. Dafür gibt es zu viele andere Naturschutzorganisationen auf internationaler Ebene. Im Kreis Wesel dürfen wir gerne so bekannt sein wie möglich. Ebenso sollte das Modell "Biostation" sich deutschlandweit herumsprechen, denn hier ist NRW immer noch absoluter Vorreiter. (...) In Sachen globale Vernetzung: es ist andererseits natürlich wichtig, dass Menschen anderswo erfahren, wie hier Naturschutz gemacht wird und umgekehrt. Da ist Vernetzung sinnvoll, allerdings zwischen Naturschützern bzw. (potentiell) Naturschutzinteressierten."

Anja Kirsch (Dr. Clauders): "Sehr wichtig! Dadurch können wir so einfach wie möglich für unsere Kunden erreichbar sein und ihnen Informationen von uns als Unternehmen sowie unserer Marke Dr.Clauder's zur Verfügung stellen. Am wichtigsten ist uns aber der Austausch mit unseren Kunden, dadurch lernen wir und können uns dementsprechend auch als Marke weiterentwickeln. So entstehen jedes Jahr neue Produkte für den individuellen Bedarf für Hunde und Katze. Wer sich entscheidet als Unternehmen auf Social Media zu sein, sollte sich im klaren darüber sein, dass die Interaktion hier keine Einbahnstraße ist."

Karin Nienhaus (Scala Kulturspielhaus Wesel): "Die sozialen Netzwerke sind unumgänglich. Wir agieren zu 80 Prozent damit. Natürlich wählen wir auch die bewährten Print Formate. In der heutigen, schnell-lebigen Zeit, heißt es so flott und einfach wie möglich Informationen zur Verfügung zu stellen. Das machen wir!"

Hilmar Schulz (Klanghelden): "Moderne, schnelle Kommunikation ist mein tägliches Brot. Schnelles Feedback in meinem Job unerlässlich. Facebook und Co. sind da gute Plattformen, um als Dienstleister Kunden zu informieren. Ich bin der Meinung, dass ohne diese Formate nichts mehr geht. Was interessant ist ist, wen ich wie adressiere. Facebook ist gerade für 40+ die Plattform. Instagram für die Jüngeren. Hier muss man den Mix finden. Ich könnte mir ein berufliches Leben ohne diese Kanäle nicht vorstellen. Wichtig ist, dass man immer up to date bleibt."

Sandra Maas (vape & smoke): "Mit Facebook und Instagram erreichen wir die Leute, die wir sonst über die Printmedien nicht erreichen. Wir lassen sie an unserem Leben teilhaben und posten wichtige Informationen, die weit über unsere Arbeit hinaus gehen. Ich unterstütze zum Beispiel ehrenamtlich mit meiner Arbeit das Weseler Tierheim. Facebook und Co verbindet uns alle. Es macht Spaß, die Menschen zu informieren und mit diversen Aktionen auch ein tolles Feedback zu bekommen. Wichtig ist aber, informativ zu bleiben!"

Anika Zimmer (Autohaus): "Als modernes Unternehmen kann man in der heutigen Zeit nicht mehr auf einen Account bei Facebook, Instagram, TikTok und Co verzichten. Als Autohaus verkaufen wir 90 Prozent unserer Fahrzeuge mittlerweile deutschlandweit übers Netz. Teileweise komplett ohne Kundenkontakt. Kunden informieren sich über Angebote, Kundenbewertungen und Service im Netz. In den Sozialen Netzwerken können Angebote und Informationen breit und günstig gezielt beworben werden. Man muss aber ständig am Ball bleiben und für seine Follower „interessant“ bleiben. Aktuelle Infos, Witziges und Persönliches, Angebote, Gewinnspiele, kurze Filme sollen die Menschen zu Fans machen. Kommunikation mit Kunden und Information für Kunden laufen schneller und unkomplizierter ab. Der persönliche Kontakt zum Kunden ist durch Social Media aber nicht zu ersetzen. Social Media ist der Angelhaken mit Köder, den ich auswerfe. Letztendlich entscheidet aber der Kunde, ob er ein Auto bei dem Händler mit den lustigen TikTok-Videos kauft oder bei uns."

Christoper Kloß (Lauffreunde HaDi): "Bei den Lauffreunden HADI Wesel nutzen wir unterschiedlichste Formen der Kommunikation. Dabei sind Instagram und Facebook sehr wichtig. Aber darüber erreicht man nicht jeden, daher ist ein guter Mix wichtig. Die Koordination der Kommunikationskanäle stellt dabei eine immer komplexere Aufgabe dar."

Mareen Hufe (Triathletin): "Als Leistungssportlerin ist die Leistung das Wichtigste. Aber die Erwartungen von Sponsoren und Partner sind auch hinsichtlich Social Media-Aktivitäten in den letzten Jahren stetig gewachsen. Auch ist es ein zunehmend wichtiger werdendes Tool der Selbstvermarktung. Das gilt insbesondere für Individualsportler. Aber ich versuche dabei, mein Privatleben auch privat zu halten. Das ist als Sportlerin nicht immer einfach.
Wieviel Zeit ich investiere, hängt viel von meiner verfügbaren Zeit ab. Training und Regeneration sind definitiv wichtiger. Ich habe den Zeitaufwand noch nicht nachgehalten. Ich schätze ihn im Jahresschnitt auf 1 Stunde pro Woche. Die Resonanz ist messbar, das halte ich nicht nach. Es gibt aber nach jedem Beitrag neue Freundschaftsanfragen auf FB oder Follower auf Insta. Das merkt man schon."

Marco Launert (Rockschule und Kulturbahnhof Niederrhein): "Über Facebook bin ich mit Musikerkollegen, Musikdozenten, Förderinstitutionen, Kunden und Gästen meiner Angebote und Einrichtungen sowie internationalen Kontakten direkt verbunden. Über Gruppen schlage ich Brücken in andere Bundesländer und für mich wichtige Orte, in denen ich mit Musikprojekten aktiv bin - bestes Beispiel : Insel Helgoland. Mein Tagesgeschäft läuft zu 95 Prozent über WhatsApp und Facebook. Wenn ich all' die Korrespondenz abtelefonieren müsste, würde ich maximal 20 Prozent davon schaffen. Die digitale Vernetzung will ich nicht mehr missen. Sie ist auch die Basis meiner Digitalangebote im Rahmen der Musikförderung regional und überregional."

Elke Verlande (Firlefanz): "Facebook finde ich gut , ich erreiche viele Menschen , kann meinen Kunden schnell Neuigkeiten mitteilen und bekomme sofort Feedback. Es macht Spaß, ist informativ , interessant. Allerdings poste ich nicht viel Pivates."

Uwe Heinrich (NaBu und NaJu Wesel): "Die Nutzung der Sozialen Medien ist in der Vereinsarbeit - und so auch im Naturschutz - unverzichtbar. Was man in der Presse und im Lokalkompass breit und ausführlich darstellen kann, muss man allerdings manchmal arg komprimieren. Auf Facebook geht´s noch, aber auf instagram, das für die jüngeren Jahrgänge in ist, sind ein paar Bilder und wenige flotte Sätze eher gefragt. Beide Zielgruppen und damit auch beide Medien müssen natürlich bedient werden und das versuchen wir vom NABU und von der NAJU aus auch zu leisten. Die Aufgabe teilen wir uns nach den jeweiligen Vorlieben auf und das klappt ganz gut. Wir freuen uns auf Rückmeldungen, können aber nicht versprechen, auf alle zu anworten - auch wenn wir uns fachlichen Auseinandersetzungen gerne stellen, sind manche Kommentare doch einfach zu unsachlich."

Anne Kolkmann (Malteser Integrationsdienst) : "Wir nutzen soziale Medien, um auf diesem Wege schnell und unkompliziert viele Menschen zu erreichen. Das Wichtigste in unserer Arbeit mit den Neuzugewanderten ist jedoch der persönliche Kontakt. Das findet wöchentlich Café International statt und ist unverzichtbar."

Charlotte Quik (Landtagsabgeordnete): "Ohne Social Media geht‘s überhaupt nicht mehr! Meine Facebook- und Instagram-Kanäle sind für mich nicht nur eine gute und schnelle Möglichkeit, Informationen zu erhalten oder zu teilen, sondern auch eine sehr direkte Form der Kommunikation. Bei aller Notwendigkeit des authentischen Umgangs mit sozialen Medien muss es aber doch auch die Möglichkeit zum Abschalten geben: Wenn man das Handy nicht mehr aus der Hand legen kann, ohne nervös zu werden, läuft das in die falsche Richtung."
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Wir veröffentlichen einen Teil der Statements in gekürzter Form im Weseler, im Xantener und im Niederrheinanzeiger.
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Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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