Bundestagswahl 2017: Wie kann Martin Schulz Kanzler werden?

Was muss er tun, um sich gegen Angela Merkel durchzusetzen? Martin Schulz gibt sich selbstbewusst. | Foto: SPD / Dietmar Butzmann
  • Was muss er tun, um sich gegen Angela Merkel durchzusetzen? Martin Schulz gibt sich selbstbewusst.
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Kaum steht er als Kanzlerkandidat für die SPD fest, schon scheinen die deutschen Sozialdemokraten von einer lang nicht mehr gesehenen Euphorie getragen zu werden. Nachdem Sigmar Gabriel – für viele überraschend – verzichtet hat, soll nun Schulz die SPD wieder zu altem Ruhm verhelfen. Was muss er dafür leisten?

Bei seinem Besuch im Mondpalast von Wanne-Eickel gab sich der ehemalige EU-Präsident kämpferisch, an der Parteibasis kommen soziale Themen gut an: Mehr Gerechtigkeit, höhere Löhne, Politik für die kleinen Leute – Schulz präsentierte sich im Ruhrgebiet als personifizierte Sozialdemokratie. Konkreter wurde er allerdings nicht, markige Allgemeinplätze müssen den Genossinnen und Genossen vorerst reichen.

Martin Schulz, der Erlöser?

Dass Martin Schulz im Moment gut damit fährt, zeigen auch aktuelle Umfragewerte. Laut einer Forsa-Erhebung vom 1. Februar liegt die SPD derzeit bei 26%, CDU/CSU hingegen büßten einige Prozentpunkte ein und zählen 35 Prozentpunkte. Dass viele in Schulz einen sozialdemokratischen Heilsbringer sehen, wird auch durch den augenzwinkernden Personenkult deutlich, der sich in sozialen Netzwerken verbreitet hat. Unter #schulzfacts sammelten sich Tweets wie diese:

Martin Schulz ist so erfolgreich, kaum jemand erinnert sich noch an Sighart Gabriel. #SchulzFacts

— ZDF heute-show (@heuteshow) 1. Februar 2017

Wenn Martin Schulz ins Wasser springt, wird er nicht nass. Das Wasser wird sozialdemokratisch. #SchulzFacts

— wags (@wagshadow) 1. Februar 2017

Selbstverständlich bekommt Schulz auch viel Gegenwind. Auf bundespolitischer Ebene hat er so gut wie keine Erfahrungen; auch sein mutmaßlicher Bildungsgrad sowie seine Alkoholerkrankung sind Gegenstand der Kritik. Zudem wittern politische Gegner eine Neuauflage der SPD unter Gerhard Schröder, der mit der Agenda 2010 viele SPD-Wähler verprellte.

Die Fragen sind: Was muss Schulz leisten, um seine Partei als Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat auf lange Sicht konkurrenzfähig zu machen? Welche Erwartungen haben die Wähler an ihn? mit welcher Politik kann er Bundeskanzler werden? Worüber kann Schulz stolpern? Wir sind gespannt auf eure Kommentare.

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Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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