Falsche Polizisten bringen Dortmunderin dazu ihr Gold auf den Ostfriedhof zu bringen
Seniorin verängstigt: Betrüger erbeuten Millionen

Auf den Ostfriedhof brachte die Dortmunder Seniorin Goldbarren in Leinenbeuteln, welche die Betrüger abholten. Die Polizei hofft auf Hinweise möglicher Zeugen.    | Foto: Archiv/ Stadt DO
  • Auf den Ostfriedhof brachte die Dortmunder Seniorin Goldbarren in Leinenbeuteln, welche die Betrüger abholten. Die Polizei hofft auf Hinweise möglicher Zeugen.
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Um einen Millionenwert hat eine Betrügerbande eine Dortmunder Seniorin gebracht.  Erneut sind Mitglieder einer Bande in Dortmund als falsche Polizisten aufgetreten, haben eine 79-Jährige stark verängstigt und ausgenutzt. Sie erbeuteten Goldbarren, Goldmünzen und Schmuck im Wert von einer Million Euro. Die Kriminalpolizei hofft auf Zeugen, denen am Ostfriedhof Personen mit schwer beladenen Stoffbeuteln aufgefallen sind.

Die Betrüger arbeiteten mit einer bekannten Masche: Am Telefon wiesen sie sich mit leichtem ausländischem als Polizisten aus und informierten ihr Opfer, einer 79-jährige Dortmunderin, von der Festnahme einer rumänischen Einbrecherbande. Sie sei in der Nachbarschaft des Opfers aktiv gewesen.

Angst mit Einbruch gemacht

Bei den Ermittlungen habe die Polizei eine Notiz mit der Anschrift der Frau entdeckt. Zur Sicherheit solle sie ihre Werte für kurze Zeit besser bei der Polizei aufbewahren, da noch nicht festgenommene Einbrecher bei ihr zur Tat schreiten könnten. Die falschen Polizisten forderten die verängstigte Frau auf, die angeblich unbedingt zu schützenden Werte zwischen einer kleinen hölzernen  Kompostanlage und einer Restmülltonne auf dem Ostfriedhof abzulegen. 

Wer hat etwas beobachtet?

Die immer wieder durch starken Druckaufbau verunsicherte Frau folgte
an vier Terminen dieser Aufforderung. Sie deponierte auf dem Friedhof in Stofftaschen Goldbarren, Goldmünzen und Schmuck. Sie ging über den Friedhofseingang "Von-der-Goltz-Straße" vorbei an der gleichnamigen Haltestelle der Buslinie 452 (Hauptbahnhof - Geßlerstraße) zu folgenden Zeiten:
13. Juni, circa 13.15 Uhr: stabile dunkelblaue Stofftasche mit Holzgriffen.
Um 17 Uhr: roter Leinenbeutel einer Apotheke und weiß-blaue Stofftasche der Buchhandlung Thalia.
24. Juni, circa 11 Uhr: blau-grauer Stoffbeutel mit Aufdruck einer Winzergenossenschaft.
1. Juli, circa 18 Uhr: Stoffbeutel "Schleichers Buchhandel" Berlin.

Die Taschen waren kiloweise mit Beute beladen. Mögliche Zeugen  sind Friedhofsbesucher, Anwohner, an der Haltestelle wartende Fahrgäste oder Passanten. Sie könnten jemande, der die Beutel abgeholt haben, beobachtet haben. Die Dortmunder Polizei bittet Zeugen um Hinweise unter Tel. 0231/132 7441.

Senioren vor Betrügern warnen  

Den Fall nimmt die Dortmunder Polizei zum Anlass, erneut vor den Methoden falscher Polizisten zu warnen und bittet Familienangehörige, Nachbarn, Gemeinden und andere Institutionen, Senioren auf das Thema anzusprechen. Auf Wunsch besuchen erfahrene Polizeibeamte des Kommissariats für Kriminalprävention und Opferschutz auch Gruppen, um sie zu informieren. Kontakt: Tel. 0231/132 7950.
Der Schutz vor den Methoden der Betrugsbanden ist simpel. Hier
fünf Hinweise, mit denen ein Betrugsversuch scheitert:
- Die Polizei bewahrt für Bürger keine Wertgegenstände oder Bargeld auf.
- Werden Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Polizist vorstellt und mit Ihnen über Geld oder Wertgegenstände sprechen möchte.
- Informieren Sie unter dem Notruf 110 sofort die Polizei, wenn Sie den Verdacht haben, dass Betrüger am Werk sind.
- Erwähnt der Anrufer die Festnahme von Einbrechern und den Fund eines Zettels mit der Anschrift des Angerufenen, ist äußerste Vorsicht geboten.
- Betrüger bauen Druck auf und nutzen die von ihnen erzeugte Angst als Arbeitsgrundlage, um ihre Opfer weiter zu beeinflussen. Lassen Sie sich nicht
einschüchtern.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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