Keine Debatte um 2. Corona-Welle/ Dortmunder Krisenstab zieht Bilanz: vieles richtig gemacht
Gesundheitsamt wurde verstärkt

"Wir werden noch eine lange Zeit vor uns haben", schätzt der Dortmunder Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken die Entwicklung der Corona-Pandemie ein.    | Foto: Schmitz
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  • "Wir werden noch eine lange Zeit vor uns haben", schätzt der Dortmunder Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken die Entwicklung der Corona-Pandemie ein.
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Die Ferien sind fast vorbei und der Verwaltungsvorstand in Dortmund zog heute ein positives Fazit aus dem Umgang mit dem Corona-Virus. "Das hat uns über die Ferien erheblich beschäftigt", sagt Oberbürgermeister Ullrich Sierau angesichts gestiegener Fallzahlen, "aber nicht in dem Umfang, wie es anderswo der Fall ist." An einer Debatte um eine 2. Welle wolle man sich im Rathaus nicht beteiligen. "Damals, als wird den Krisenstab eingerichtet haben, haben wir gesagt alles zu tun, damit das Gesundheitssystem handlungsfähig bleibt und die Krankenhäuser ihre Versorgungsfunktion wahrnehmen können, das hat absolut gut geklappt auch sonst im Gesundheitssektor und das ist beruhigend", meint Sierau.  
Im Dortmunder Krisenstab sei man immer davon ausgegangen, dass sich durch Lockerungen  das Infektionsgeschehen verändern werde. Das habe sich bewahrheitet. Seitdem sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten in Dortmund testen lassen können und müssen, sind bei den täglich gemeldeten Fällen auch Urlaubsrückkehrer dabei.
  

Schulen: steigende Zahlen erwartet 

"Wenn wir Menschen direkt bei der Wiedereinreise identifizieren können, muss das Gesundheitsamt keine zeitaufwendige Nachverfolgung machen", erklärt Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner.  Und es sei wichtig auch Menschen, die auch keine Symptome aufweisen und trotzdem Virenträger seinen, gleich identifizieren zu können. "Wir erwarten auch steigende Zahlen, wenn jetzt der Regelbetrieb in Schulen wieder losgeht und müssen uns darauf einstellen, dass wir auch Schulen dann schließen müssen und uns das dann über die nächsten Monate begleiten wird", stellt sie klar. 
Dortmund pendle in der NRW-Corona-Fall-Statistik pro 100.000 Einwohner zwischen dem 2. und 3. letzten Platz in NRW. Dazu müsse man wissen, dass Dortmund jeden Tag alle Corona-Fälle meldet, einige Städte am Wochenende nicht.  

Viele Menschen kommen zum Test

"Es war eine richtige Entscheidung die Teststelle am Klinikum einzurichten für Reiserückkehrer. Dort kommen viele Menschen hin. Auf den ersten Blick haben sie nichts, doch oberstes Ziel bliebt die Verhinderung und Unterbrechung von Infektionsketten um die Pandemie unter Kontrolle zu halten", sagt Zoerner und ist sicher: "Unser Einsatz wird sich auf der Strecke auszahlen, das wird sich in den Zahlen nieder schlagen.

Heute neue Coronaschutz-Verordnung

Heute wird es neue Coronaschuzuverordnung geben, der Inhalt sei noch nicht bekannt.
In Dortmund wurde in den letzten Wochen und Monaten das Gesundheitsamt immer weiter personell verstärkt. "Das hat dazu geführt, dass wir auch bei 35 neuen Fällen es geschafft haben, alle Fälle nach zu verfolgen, das zeigt, dass wir da viel richtig gemacht haben", blickt die Dezernentin zurück.  
"Mich fragen viele Leute, wie lange das so weiter gehen wird", berichtet sie, "So lange, bis es ein wirksames Medikament geben wird", antwortet die Leiterin des Krisenstabes dann. "Bei zunehmenden Infektionen gehen wir davon aus, dass die Pandemie noch ein Jahr andauert und das ist keine Vorhersage, sondern der Versuch, damit umzugehen", fügt sie hinzu. 

"Jeder Einzelne ist gefragt"

Zum Ziel der Stadt Infektionsketten zu unterbrechen zähle auch eine breite Teststrategie und dass auch Schwererkrankte gut versorgt seien. Ein wichtiges Ziel des Krisenstabes, wo viele Fragen rund um Corona in der Stadt zusammen laufen, sei auch, dass das normale Leben gut funktionieren kann, dass Kitas und Schulen geöffnet sind, Menschen arbeiten gehen können. "Das gelingt, wenn wir Infektionsketten unterbrechen und dazu zählt, das sich jeder Einzelne an die Maßnahmen hält",betont Birgit Zoerner, "jeder Einzelne ist gefragt und wir haben noch eine lange Strecke vor uns und und ich bin mir sicher, dass, wenn jeder seine Beitrag leistet, wir das weiterhin schaffen und einen Lockdown vermeiden.

"Noch lange Zeit vor uns haben"

Damit es in den nächsten Monaten einen weiter guten Weg nimmt." 
Und Dr. Frank Renken sagt zu den gestiegene Corona-Zahlen als Leiter des Gesundheitsamtes: "Wir haben ein lebhaftes Infektionsgeschehen in den letzten Wochen in Dortmund, doch haben wir uns auch am Erkennen des Geschehens sehr gut beteiligt. Es ist besser fünf Tage vorher die Daten zu  erfahren und  so vor der Lage zu sein, um damit fertig werden zu können." Seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung ist klar: "Wir werden noch sehr lange Zeit vor uns haben", sagt er.

"Wir werden noch eine lange Zeit vor uns haben", schätzt der Dortmunder Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken die Entwicklung der Corona-Pandemie ein.    | Foto: Schmitz
Bei der Bekämpfung der Pandemie setzt die Stadt Dortmund auf eine breite Test-Strategie. Hier an der Teststelle am Klinikum Nord werden Reiserückkehrer getestet, die aus Ländern kommen, die vom Robert-Koch-Institut als Risikogeebiet eingestuft sind.    | Foto: Schmitz
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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