Ab dem 23. Januar bekommen über 80-Jährige Impf-Briefe zur Anmeldung im Dortmunder Impfzentrum
Corona: Weniger neu Infizierte aber mehr Todesfälle

Während Dortmund immer mehr Corona-Tote beklagt, impfen mobile Teams weiter in Pflegeheimen, um Ältere vor einer gefährlichen Erkrankung zu schützen. Am Montag meldete das Gesundheitsamt stadtweit  28 neue positive Testergebnisse, am Sonntag 43. Über 2.000 Dortmunder sind in Quarantäne. Aktuell sind 1632 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert. Der Inzidenz-Wert liegt bei 146,2 neuen Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.  | Foto: Malteser
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  • Während Dortmund immer mehr Corona-Tote beklagt, impfen mobile Teams weiter in Pflegeheimen, um Ältere vor einer gefährlichen Erkrankung zu schützen. Am Montag meldete das Gesundheitsamt stadtweit 28 neue positive Testergebnisse, am Sonntag 43. Über 2.000 Dortmunder sind in Quarantäne. Aktuell sind 1632 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert. Der Inzidenz-Wert liegt bei 146,2 neuen Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.
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Sinkende Zahlen bei den Neuansteckungen, aber viele Todesfälle durch Corona-Infektionen in Dortmunder Pflegeheimen machen das Impfen zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Da Impfstoff immer noch Mangelware ist, wurde entschieden, mit Impfstoff, der in Seniorenheimen übrig blieb, Mitarbeiter in Krankenhäusern und im Rettungsdienst zu schützen.    

"Unsere Infektionszahlen haben leicht sinkende Tendenz und auch die Zahl der Behandlungsbedürftigen ist leicht rückläufig", nennt Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken eine positive Entwicklung in der Pandemie. Doch sehr viele Menschen in Pflegeheimen sind betroffen, "dadurch ist leider die Sterblichkeit sehr hoch", bedauert er. "Wir hatten bis in den Oktober deutlich unter 100 und jetzt eine Verdrei- oder Vervierfachung", sagt er zu den Sterbefällen. Erst gestern meldete das Gesundheitsamt weitere 10 Todesfälle. Bislang starben in Dortmund 128 Menschen ursächlich an Covid-19, weitere 65 Infizierte verstarben aufgrund anderer Ursachen.
 

Ausbrüche in Pflegeheimen

Dies zeige deutlich, dass  es erst jetzt deutliche Ausbrüche in Pflegeheimen gebe. Da für hochbetagte Pflegebedürftigte das Coronavirus innerhalb weniger Tage zu einer tödlichen Erkrankung führen kann, werde in den Pflegeheimen auch zuerst geimpft. "Denn die Menschen dort haben das größte Risiko", so Renken. 
Zu der Frage, ob man in einen Corona-Ausbruch in einer Einrichtung hineinimpfen könne, habe das RKI aus Versuchsreihen publiziert, dass nach aktuellem Stand damit niemand geschädigt werde. "Die Entwicklung des Immunschutzes verhält sich so, wie wir das kennen. Nach allem was wir wissen, kann man es umsetzten", sagt der Leiter des Gesundheitsamtes und erklärt: Eine Reihe von Impfungen sei einsetzbar, auch wenn ich eine Erkrankungen habe, denn der Impfschutz überhole die Infektion und biete dem Körper einen Schutz. Es sei nicht nachgewiesen, dass es zu einer  schädigenden Wirkung komme.

Bei Fieber wird nicht geimpft

Und Dr. Renken stellt klar: "Hat jemand in einem Heim Fieber, werde ich ihn nicht impfen, wenn er aber gesund ist, werde ich ihn impfen." 
Die erste Impfung in den Seniorenheimen in Dortmund werden jetzt von den mobilen Temas zeitnah abgeschlossen. In der nächsten Woche sollten bis Ende Januar dann die zweiten Impfungen durchgeführt werden. In 56 Dortmunder stationären Pflegeeinrichtungen gibt es derzeit  5.686 Plätze und in 41 Wohngemeinschaften rund 480 Plätze. Viele der Bewohner, die bald ihren 2. Schutz erhalten, sind über 80 Jahre alt. 
Zum Inzidenz-Wert sagt Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner: "Sie lag gestern in NRW bei 148,6 in Dortmund bei 148,1. Am 16. Dezember hatten wir 215 und am 23. Dezember 187. Wenn man optimistisch drauf schaut,  kann man den Trend erkennen, dass eine Tendenz nach unten zu erkennen ist." 

Klinikpersonal wird geimpft 

Ab dem 18. Januar soll es mit den Impfungen in den Krankenhäusern losgehen für das Personal. 
Zuerst in Bereichen mit Covid-19 Patienten, dann auf Intensiv-Stationen und dann in der Onkologie. "Und wir reden nach wie vor über eine Mangelverteilung, es ist einfach noch nicht für alle, die in Kliniken arbeiten Covid-19-Impfstoff da", stellt Zoerner klar.  
Ein Schreiben vom NRW-Gesundhetisminister Laumann, den die Stadt an die rund 38.900 über 80-jährigen Dortmunder weiterleiten wird, traf jetzt im Rathaus ein. "Das ergänzen wir um ein Anschreiben von Oberbürgermeister Westphal und schauen noch, welche Informationen wir noch  geben müssen", kündigt die Krisenstabsleiterin ab dem 23. Januar Post für alle über 80-Jährigen an rund 23.000 Adressen an.

Ab dem 25. Januar Termin machen

Denn ab dem 25. Januar sollen sie sich zum Impfen im Zentrum auf Phoenix-West anmelden können. Ab dem 1. Februar soll mit den Impfungen dann begonnen werden. "Etwa 10 Wochen wird das Verfahren in Anspruch nehmen, den größten Teil dieser Bevölkerungsgruppe geimpft zu haben", rechnet Birgit Zoerner hoch.  
2300 Impfvorgänge würde das Team im Impfzentrum schaffen, "da wären wir schnell fertig, aber das Thema ist weiter: Wieviel Impfstoff bekommen wir?", gibt sie zu bedenken.  
Sobald feststehe, wieviel Impfstoff geliefert werde, werde festgelegt, wie viele Impfstraßen geöffnet werden. Im Krisenstab hofft man, dass dies zeitnah geschehe, damit die über 80-Jährigen an dem Termin, für den sich sich online eintragen oder telefonisch melden, auch geimpft werden können.
Fest stehe bis jetzt, dass NRW-weit 85.000 Impfdosen ab dem 18. Januar für das  Krankenhauspersonal angekündigt sind.  

2. Impfstoff  von Moderna

"Und auch für 2. Impfstoff von Moderna, der jetzt kommen soll, müssen wir wissen, wann der kommt, um die Rahmenbedingungen auf den Weg zu bringen", denkt Zoerner weiter. Und sie nennt ein Beispiel, wo auch der Informationsfluss hakt:  Was noch nicht funktioniere und was die Stadt sich wünsche, wäre ein tägliches Reporting darüber, wieviel Bewohner und Pfleger tatsächlich geimpft wurden. Diese Zahlen melde der impfende Arzt nur automatisch zum RKI. Daher reagierte man flexibel und habe  Impfstoff, der in Heimen nicht verimpft wurde, schon sofort in Krankenhäuser übergeben, um alles zu verimpfen. Oder wo noch Fläschchen übrig blieben, wurde der Rettungsdienst angerufen und geimpft.
Ende Februar rechnet die Stadt mit der ersten Impfstoff-Lieferung von Moderna. Dann müsse
darauf geachtet werden, dass die Erstgeimpften auch beim 2. Mal den gleichen Impfstoff bekommen.  

Hoffnung aus Pandemie zu kommen

In einem ist sich Oberbürgermeister Thomas Westphal sicher: "Diese nächsten Wochen und Monate, wie wir mit der Pandemie verfahren und wie es uns gelingen kann da rauszukommen, werden entscheidend für das Jahr sein. Wir haben berechtigte Hoffnung wenn wir im Sommer sagen können, wir haben uns aus der Pandemie herausgearbeitet." Doch dazu gehöre nicht nur, die Impfung und die Struktur, sondern vorerst alle Kontakte, die nicht nötig sind, zu reduzieren.

Während Dortmund immer mehr Corona-Tote beklagt, impfen mobile Teams weiter in Pflegeheimen, um Ältere vor einer gefährlichen Erkrankung zu schützen. Am Montag meldete das Gesundheitsamt stadtweit  28 neue positive Testergebnisse, am Sonntag 43. Über 2.000 Dortmunder sind in Quarantäne. Aktuell sind 1632 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert. Der Inzidenz-Wert liegt bei 146,2 neuen Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.  | Foto: Malteser
38.934 über 80-Jähige Dortmunder bekommen ab dem 23. Januar Post und können sich ab dem 25. Januar für einen Termin im Impfzentrum ab Februar anmelden.
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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