8.Mai 1945 - 8.Mai 2014 - Brief an den Rat der Stadt Dortmund

Heute vor 69 Jahren - 8. Mai 1945 - Ende des 2.Weltkriegs
Heute am 8.Mai 2014 geht der nachfolgende Brief an den Rat der Stadt Dortmund. Es ist der 3.Brief der Bürgerinitiative "Rettet das ehemalige Museum am Ostwall" an den Rat. Die Entscheidung über das Museum am Ostwall ist für den 15.Mai geplant. ----------------------------------------------------------------------

Dortmund 8.Mai 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

Als Erstes möchten wir uns im Namen der Bürgerinitiative „Rettet das ehemalige Museum am Ostwall“ für Ihre Entscheidung, die Abstimmung über die Zukunft des Museums am Ostwall zu vertagen, bedanken.
„Erinnern für die Zukunft“ hat der damalige Bundespräsident Richard von Weizäcker in seiner Rede am 8.Mai 1995 zum 50ten Jahrestag des zweiten Weltkrieges gefordert. Die Stadt Dortmund existierte 1945 nahezu nur noch auf dem Papier. WDR , 2013, Heimatabend Dortmund http://youtu.be/FXKLv2m3Qmk Die Erinnerungen an die Grauen des Nationalsozialismus aber sind verblasst. Die regelmässigen Naziaufmärsche in Dortmund und die NSU – Morde sprechen ihre eigene Sprache. Das bundesweit öffentliche Bild der Stadt Dortmund ist negativ geprägt.
Das Museum am Ostwall in seiner jetzigen Erscheinung wurde als entschiedenes Bekenntnis zum Antinazismus von den damaligen Verantwortlichen dieser Stadt konzipiert. Kann es sich die Stadt Dortmund leisten dieses öffentliche antinazistische „Bekenntnis in Stein“ als „Würdigung“ zum 70ten Jahrestag des Ende des braunen Terrors abreissen zu lassen?
Die Stadt Dortmund und ihr Rat ist mit dem Museum am Ostwall erneut in den Focus der bundesweiten Medien gerückt. Hier noch einmal eine Auswahl:
Süddeutsche Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/kultur/dortmund-und-das-museum-ostwall-mehr-als-nur-borussia-1.1924394
Westfalenspiegel, Ausgabe 2/2104: https://www.westfalenspiegel.de/wp-content/uploads/2014/04/WSP0214_54-55.pdf
Bodo:http://www.bodoev.de/artikel/ostwallmuseum.html
Die Welt : http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article116751339/Barbaren-vor-dem-Denkmal.html

Und noch am 24.April 2014 berichtet die FAZ unter dem Titel „Rettung in letzter Minute?“ über den aktuellen Stand . Und dies sind die wichtigsten Aussagen des Artikels: Der Minister für Städtebau des Landes NRW, Michael Groschek, hat Landesmittel für die Finanzierung des Hauses bewilligt. Das Bündnis zur Erschliessung, Sicherung und Erforschung der Baukunst in NRW, das allen interessierten Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürgern offensteht , der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW hat umfassende Pläne zur Nutzung des Gebäudes vorgelegt.
Die detaillierten Ausführungen des Fördervereins sind einzusehen auf der Homepage der Bürgerinitiative unter :tinyurl.com / rettet-das-ostwall-museum.jimdo.com
„Das Haus der Baukunst“ ist in greifbare Nähe gerückt. Ein Haus, von dem die Stadt Dortmund als Standort ebenso profitieren könnte wie das Land NRW, das bisher als einziges Bundesland nicht über ein eigenes Baukunstarchiv verfügt. Das Alte Museum am Ostwall stellte somit nicht nur das Landesbaukunstarchiv NRW, sondern könnte nach den vorliegenden Nutzungsplänen des Fördervereins sowohl ein Gründerzentrum für junge Designer und Architekten beinhalten, als auch „vergessenen“ Dortmunder Künstlern und Persönlichkeiten wie dem jüdischen Bildhauer Benno Elkan, dem international renommierten Maler Martin Kippenberger oder dem Dada-Künstler Richard Hülsenbeck eine neue Ausstellungsheimat geben.
Nun ist es an Ihnen! „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.“ sagt der Künstler Francis Picabia.
Sie, die Mitglieder des Rates, werden über die Zukunft des Alten Museums am Ostwall entscheiden. Bedenken Sie bei Ihrer Überlegung die Worte des Publizisten Martin Tschechne: "Wer nur kaufmännisch denkt und handelt, verliert leicht die Essenz der Gemeinschaft aus den Augen: Ihre Werte, ihre Identität, ihre Kultur. Und das kann womöglich teuer werden“ .
Sie, die Mitglieder des Rates, tragen die Verantwortung für die jetzigen und vor allem die zukünftigen Bewohner dieser Stadt. Wer diese Stadt liebt und sie stärken will , erhält das alte Museum am Ostwall , erhält die Erinnerung für die Zukunft !

Autor:

Uta Rotermund aus Dortmund-City

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