Satire Made in Düsseldorf
Interview mit Deutschlands bekanntestem Satiriker Jacques Tilly

Autor Andreas Vogt (links) und Jacques Tilly (rechts)
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Satire Made in Düsseldorf Germany

Ein Interview mit Deutschlands bekanntestem Satiriker, Provokateur und Künstler Jacques Tilly
Einige Tage nach Rosenmontag 2021 treffe ich den Düsseldorfer Künstler und Satiriker Jacques Tilly in der Wagenbauhalle des Düsseldorfer Carneval Comitees e.V. im Stadtteil Bilk.

Jacques Tilly gibt sich immer gern bescheiden und reduziert gern seine beruflichen Fähigkeiten und Aufgaben als „Wagenbauer im Düsseldorfer Karneval“, der „nur“ Figuren und Clowns baut.
Dabei gibt es nur im Düsseldorfer Karneval die Figur des Hoppeditz.

Der Hoppeditz verkörpert den Karnevalisten, den Jecken, den Narren, der jeweils am 11.11. um 11:11 Uhr zum Leben erweckt wird und mit seinem Spott über die Obrigkeiten ungestraft freien Lauf lässt.
Vielleicht ist ja gerade Jacques Tilly ganzjährig der beste Freund des Hoppeditz und wurde quasi zu seinem Lebens- und Weggefährten?

Wie lange macht er noch seinen (Lebens) Job in der Wagenbauhalle, wie bewertet er selbst seine Arbeit und wie sieht er den politischen Rosenmontag in Zukunft?

Ich vermute da viel mehr; denn die von ihm kreierten, illustrierten und mit seinem Team gebauten Figuren werden seit vielen Jahren nicht nur im Karneval präsentiert, sondern werden weltweit bei unterschiedlichen Anlässen öffentlichkeitswirksam eingesetzt. Das schmerzt und tut so mancher Obrigkeit auch einmal weh, regt zum Nachdenken und Schmunzeln an und bewirkt (vielleicht) letztendlich etwas bei der Zielperson, dessen Umfeld und setzt einen bleibenden Impuls für was auch immer bei den Menschen weltweit, deshalb Düsseldorf Made in Germany. Seine Kunst der „ummantelten Luft“ ist mittlerweile ein weltweiter Exportschlager.

Ob beim G 20 Gipfel in Hamburg im Jahre 2017, bei Brexit Demonstrationen in England, Demonstrationen der Opposition in Polen, Tschechien oder anlässlich der Bischofskonferenz im Februar 2021 in Köln, überall löst seine Kunst bei den verantwortlichen Obrigkeiten Panikattacken und negative Reaktionen aus. Spätestens dann hat Jacques Tilly alles richtig gemacht mit seiner humorvollen Provokation und das Ziel wurde erreicht.

Während die meisten Figuren nach Rosenmontag direkt entsorgt, bzw. vernichtet werden, bleiben die Bilder seiner Wagen den Menschen im Kopf, in den Medien und im digitalen Netz, werden immer wieder gern zu speziellen Anlässen hervorgeholt und die Betroffenen dem Spott und Kritik ausgesetzt.

„Ein Karikaturist beschreibt auf komische, überzeichnete Darstellung die Menschen oder gesellschaftliche Zustände auch mit politischem Hintergrund. Gerade durch die Übertreibung wird das Gemeinte besonders deutlich. Jacques, als was verstehst Du Dich genau?“

„Ich verstehe mich als Satiriker, Auftragsbildhauer und moderner Hofnarr zugleich, der seinen Spott über die lokalen und weltweit großen Obrigkeiten ausschüttet – und das nicht nur im Karneval. Die Ideen und Skizzen kommen von mir, und mein Team macht daraus dann XXL-Karikaturen“.

„Gibt es da eigentlich für Dich Grenzen als Satiriker?“

„Ja, es gibt Grenzen. Beispielsweise sollte die betroffene Person nicht wahrheitswidrig verleumdet oder in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt werden. Hier die Balance hinzubekommen ist nicht immer einfach“.

„Wie wurdest Du eigentlich zum gefürchteten Schrecken für die Obrigkeiten?“

„Mein Fundament ist ja erst einmal der Karneval. Im Karneval darf der Narr ungestraft alles sagen, was er denkt. Das hat mir immer schon gefallen. Als ich ein kleiner Junge war, war der Karneval natürlich das Größte, wie alle anderen habe ich mich verkleidet und Spaß gehabt. Doch später war ich eher politisch interessiert und auch schon mal auf der Startbahn West, bei Hausbesetzungen, Demos in Brokdorf, sowie bei anderen politischen Demonstrationen anzutreffen. Doch vor allem die friedlichen, kreativen Arten des Widerstandes haben mich geprägt. Mit einem selbst gemalten, provokanten Schild stand ich mit 17 Jahren bereits im Ehrenhof und protestierte lautstark gegen Franz-Josef Strauß“.

„Was stand auf Deinem Schild?“

„Das war eine Straußkarikatur und ein Zitat von ihm, in dem er sich ein Deutschland in den Grenzen von 1937 wünscht.“

„Da stand Karneval aber nicht mehr bei Dir auf Platz 1 Deiner Prioritätenliste als Jugendlicher?“

„Nein, überhaupt nicht, denn Karneval galt in den 70 er und 80 er Jahren noch als sehr verstaubt und konservativ“.

„Aber scheinbar hat Dir da gerade der Karneval viel Potential und Angriffsfläche geboten darüber einiges zu ändern, etwas zu bewegen und zu verändern?“

„Ja, im Alter von 20 Jahren kam ich zum ersten Mal in die Wagenbauhalle. Ein Schulfreund von mir hatte sich an die vielen Lehrer-Karikaturen erinnert, die ich damals in unserer Schülerzeitung am Gymnasium gezeichnet hatte. Er fragte mich, ob ich Lust hätte, einen Karnevalswagen zu bauen. In der Session 83/84 baute ich das erste Mal meinen ersten politischen Wagen für den Rosenmontagszug. Helmut Kohl war damals gerade Kanzler geworden. Und man ließ mich einfach mal machen, während ich Kommunikationsdesign in Essen studierte und mit dem Wagenbau mein Studium finanzierte“.

„Und so wurde aus einem Studentenjob eine Lebensaufgabe, bzw. Beruf?“

„Ja genau. Da, wo sich Politik und Humor treffen, fühle ich mich wohl. Helmut Kohls Provinzialität war damals eine erstklassige Zielscheibe. Doch ich hätte nie gedacht, dass dies der Auftakt für eine lebenslängliche Tätigkeit im Karneval sein sollte. Das war weder so geplant, noch beabsichtigt. Das entwickelte sich einfach so“.

„Scheinbar sollte es wohl nicht sein, dass Jacques Tilly in irgendeiner Werbeagentur als Unselbständiger und Unfreier Arbeitnehmer wirken sollte?“

„Nach meinem Examen in 1994 wurde die Situation beim Wagenbau immer besser. Hermann Schmitz wurde Zugleiter und wir erhielten die neue Wagenbauhalle am Steinberg, in der wir erstmals ganzjährig arbeiten konnten. Wozu dann in eine Agentur wechseln? Mit Andre Heller realisierte ich dann 1998 die Bühnenbauten für ein Riesenevent bei RWE. Das hatte mir großen Spaß gemacht spätestens da, war für mich klar: In Zukunft arbeite ich nicht in Werbeagenturen, mache kein Design mehr, sondern nur noch Großplastiken“.

„Warst Du überhaupt schon einmal Arbeitnehmer?“

„Ja, für 3 Monate. Da arbeitete ich in einer Agentur und sehnte mich bereits nach einigen Tagen in meine Wagenbauhalle“.

„Große Freiheit Karneval?“

„Am Anfang meiner Tätigkeit für den Karneval hatte meine Freiheit noch starke Grenzen. Wir Wagenbauer durften nichts zum Thema Krieg, Leid oder Religion machen. Selbst harmlose Entwürfe mit religiösem Bezug wurden abgelehnt“.

„Was war Dein erster politischer Wagen?“

„Mein erstes Wagenmotiv war Kanzler Kohl, der faul in der Hängematte liegt, ausgestattet mit Cola und Sonnenbrille, während sich hinter ihm die bedrohliche Krake Wirtschaftskrise aufbaute.“

„Wo sind Deine Schwächen im Job? Gibt es die?“

„Für jede Art von Berufsausübung, die Exaktheit und Genauigkeit voraussetzt, bin ich ungeeignet. Ich improvisiere viel, mache viel aus dem Bauch heraus. Ich bin kein Perfektionist“.

„Das fällt gar nicht auf bei Deinen Arbeiten, denn diese sind einmalig und prägend“.

„Für Perfektionisten ist die Wagenbauhalle definitiv der falsche Ort. Ein Schreinermeister oder Handwerker würde hier bei uns verzweifeln. Hier muss man schnell und flüchtig arbeiten können.“

„Was bleibt von Deiner Arbeit?“

„Die Bilder und die erzielten Effekte bleiben, was diese auch immer ausgelöst haben mögen bei den Menschen. Die Figuren selbst müssen nicht ewig weiterleben. Irgendwann sind sie einfach nicht mehr aktuell und sind dann ohne Kontext oft nicht mehr zu verstehen. Daher bin ich völlig einverstanden, wenn die Figuren direkt entsorgt werden. Nach Rosenmontag stören sie nur noch, wie die Zeitung von gestern“.

„Viele Figuren finden aber trotzdem weiter Verwendung. Ein gutes, zweites Standbein für Dich und Dein Team?“

„Ja, sicherlich. Aktuell stand der Eichelbischof auf der Kölner Domplatte anlässlich der jüngsten Bischofskonferenz. So leben die Wagen weiter und die Figuren werden von noch mehr Menschen gesehen. Das entspricht übrigens meiner Lebensphilosophie. Ich möchte nicht, dass von mir etwas bleibt“.

„Wieso denn das? Von Dir ist doch schon so viel Gedankengut unterwegs. Da bleibt eine ganze Menge“.

„Mein Werk lebt im Augenblick. Wenn ich einmal nicht mehr da bin, ist es vorbei.“

„Jetzt untertreibst Du aber etwas. Du produzierst den Menschen weltweit so viele Bilder im Kopf. Über Deine Arbeit gibt es bereits TV Dokumentationen, Filme, Kalender und viele Bücher. Vielleicht ist Dir bei all der Arbeit gar nicht bewusst, was Du bei den Menschen positiv oder negativ bewirkst? Das bekommst Du ja auch nicht mit. Aber Du bekommst nicht immer nur Komplimente, sondern auch gehässige, drohende Nachrichten. Bei dem damaligen Kruzifix Wagen versuchte dann die Kirche Dir die Sponsoren abspenstig zu machen. Wie gehst Du damit um?“

„Nachdem der Kirche 1996 ein Wagenentwurf nicht gefallen hatte, drohte man den Karnevalisten mit dem Verlust der Sponsorengelder. Streitkultur ist ok, aber sich gegenseitig das Existenzrecht abzusprechen geht eindeutig zu weit. Der Streit um diesen Wagenentwurf hat mich bis heute zu einer kritischen Haltung gegenüber Kirche und Religion gebracht.“

„Nach jedem Rosenmontagszug hagelt es auch Drohungen und Hassmails?“

„So einen Shitstorm gibt es regelmäßig, meist per E-Mail. Grundsätzlich nehme ich Kritik aber sehr ernst, denn manche Kritik ist ja auch berechtigt. Nur Gewaltdrohungen überschreiten natürlich die rote Linie“.

„Wie siehst Du den Karneval in den nächsten Jahrzehnten?“.

„Ich bin kein Hellseher, aber der Karneval wird sich verändern, wie er sich immer verändert hat. Ich denke, Party machen wird noch mehr im Vordergrund stehen“.

„Verliert der Karneval dann inhaltlich, wenn dieser auf das Feiern reduziert wird?“

„Ja, das könnte passieren. Und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass es weiterhin Satire und politische Rosenmontagszüge gibt und sich das Feiern nicht nur auf Musik, Feiern und Tanzen reduziert. Der rheinische Karneval sollte auch weiterhin immer eine politische Bedeutung haben. Das gehört zu seiner DNA“.

„In diesem Jahr waren es Pandemiebedingt nur acht Wagen, welche am 15.02.21 die Wagenbauhalle verließen und versetzt durch Düsseldorf gefahren wurden. Warum gab es in diesem Jahr keinen Wagen mit lokalem Düsseldorf-Bezug?“

„Der Machtwechsel im Rathaus ging bisher recht geräuschlos und skandalarm vonstatten, ohne große Streitereien und Fehlentwicklungen. Und wenn man keinen Stein im Köcher hat, sollte man nicht mit Dreck werfen. Wir hatten schon oft keine lokalen Wagen im Zoch. Es sollte davon auch nicht allzu viele geben, denn Nicht-Düsseldorfer verstehen die ja kaum“.

„Also so einen lokalen Wagen muss man sich erst einmal verdienen? Da kann man sogar stolz drauf sein, wenn man es sportlich sieht“.

„So ist es“.

„Wurdet Ihr auch schon von anderen Karnevalsvereinen aus NRW mit einem Wagenbau beauftragt?“

„Ja, unsere Wagen sind mittlerweile ein Düsseldorfer Exportartikel. Wir haben inzwischen an die sechs Wagen in den Aachener Zoch gebaut, wir kreierten einen Prinzenwagen für Oberhausen und für Trier, wir bauten für Ratingen und Monheim. Wir brauchen halt mehrere Standbeine, um finanziell über die Runden zu kommen. Wir haben auch einmal eine Figur für die Walpurgisnacht im Harz produziert, welche nun jährlich am 30. April den Menschen präsentiert wird bei der Erstürmung des Rathauses in Wernigerode“.

„Zur Bauweise der Wagen.“

„Die Bauweise ist einfach und preisgünstig. Unsere Figuren bestehen aus einem einfachen Holzgerüst, aus Maschendraht und einer einzigen Schicht Kaschierpapier. Mit Styropor wäre unsere Arbeit in dieser Schnelligkeit und für diesen Preis nicht machbar, alleine die Entsorgung wäre ein Fiasko. Wir ummanteln quasi nur die Luft und hauchen diesen Figuren in Windeseile Leben ein“.

„Hat noch niemand versucht, Dich zu imitieren?“

„Nein, hat noch niemand versucht. Wir zeigen den Menschen ja sogar in unseren Workshops, wie man Wagen und Figuren baut. Da mache ich mir keine Sorgen. Ich lebe von den Ideen und nicht von der Technik. Wir möchten eine gute Bildformel umsetzen und eine Sache oder ein Thema auf den Punkt bringen, dafür werde ich bezahlt“.

„Um gute Bildformeln und Ideen zu haben, benötigst Du Auszeiten. Woher nimmst Du Deine Kreativität?“

„Ich arbeite sehr gern, schlafe aber immer ausreichend. Schlafmangel geht gar nicht. Ohne Schlaf bin ich ungenießbar und unkreativ. Einen Burnout hatte ich glücklicherweise noch nie. Ich habe ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann. Jogging am Rhein und neuerdings Fahren mit meinem E-Bike halten mich fit. Ich mache sehr viel mit dem Fahrrad in Düsseldorf. Hinzu kommt der jährliche Urlaub mit der Familie. Ich bin nicht so der typische Familienvater, der abends zu Hause sitzt und für alle da ist. Dafür ist dann der jährliche Urlaub mit meinen zwei Söhnen und meiner Frau Teil unserer Familientradition. Ich plane unseren Urlaub, bereite diesen vor und berichte dann vor Ort viel über die besuchten Länder und originelle Orte. Meine Söhne haben jetzt beide Freundinnen. Keine Ahnung, ob die noch einmal mit ihren Eltern in den Urlaub fahren möchten“.

Was machst Du sonst so, wenn Du keine Wagen baust?“

„Meine Interessenschwerpunkte sind Geschichte, Philosophie und Religionswissenschaften. Meine Bibliothek wächst stetig. Ich habe immer ein Thema, mit dem ich mich gerade beschäftige. Letztes Jahr war das die Geschichte Chinas und die australischen Ureinwohner, davor die Reformation und Martin Luther. All das schärft mein Urteilsvermögen und auch meine Treffsicherheit bei meiner satirischen Arbeit“.

„Jacques, Du gehst stramm auf die 60 zu. Wirst Du so lange im Düsseldorfer Karneval aktiv bleiben, bis man Dich aus der Halle trägt?“

„So an die acht Jahre harte Arbeit gebe ich mir noch, danach will ich mich so langsam von der Halle lösen. Grundsätzlich ist mir mein Alter völlig egal, denn ich habe mich auf eigentümliche Weise immer alterslos gefühlt. Schon als junger Mensch habe ich mein eigenes Ding gemacht, das Urteil meiner Umwelt war mir eigentlich immer schnuppe“.

„Hattest Du Verbindungen in den 80 ern zur Punker, Mod oder Popper Szene in Düsseldorf?“

„Nein, Punks habe ich nie verstanden, gerade deren Weltverweigerung nicht. No Future als Lebensprinzip, das erschien mir schon damals reichlich kurzsichtig. Ich war eher ein Ökofreak, ein gewaltfreier Gandhi-Anhänger mit fragwürdiger Garderobe“.

„War das eine andere Zeit als heute?“

„In den 80ern war man gegen den Staat, gegen den Kapitalismus, gegen BILD, gegen alles. Die Gegenkultur war links-alternativ. Heute hingegen erleben wir eine starke Gegenkultur von rechts, welche die Grundlagen unseres liberalen Rechtsstaates angreift und Kanzlerin Merkel als Diktatorin beschimpft. In so einer Situation sollten auch Satiriker zu einem Positionswechsel fähig sein und sich vor diesem Staat und seine Institutionen, sowie Repräsentanten stellen können. So bin ich neuerdings zum „Systemling“ geworden. Jedenfalls bin ich von rechts oft als solcher beschimpft worden. Aber im Kern stimmt das ja auch.“

„Meinst Du, unsere Gesellschaft hält den Angriffen der Rechten noch lange Stand?“

„Ich denke, unsere Gesellschaft besitzt ausreichend Immunkräfte, genügend Antikörper gegen die rechtsextremen Angriffe und Narrative. Das Bewusstsein, das sich die grauenhafte NS Zeit und ihre Verbrechen niemals wiederholen dürften, ist zumindest in Deutschland einfach noch zu stark. Noch.“

„Spielt die NS-Zeit in Deinem Denken eine große Rolle?“

„Ja, ich würde sagen, der Nationalsozialismus ist eines meiner zentralen Lebensthemen. Mein Leben lang habe ich versucht zu verstehen, wie es überhaupt zu diesen grauenvollen Ereignissen kommen konnte, warum das alles passiert ist, wie das zu erklären ist. Und das auch nach all den Jahren der intensiven Beschäftigung mit diesem Themenfeld stehe ich im Grunde vor einem Rätsel. Ab einem gewissen Punkt versagen alle Erklärungsversuche“.

„Meinst Du, dass in den nächsten Jahren Nationalität, Herkunft, Staatsangehörigkeit usw. überhaupt noch eine Rolle spielen wird? Unsere Welt verändert sich. Wir haben auf unserer Erde ganz andere Probleme. Fridays for Future macht es uns vor.“

„Ich sehe mich weniger als Deutscher, eher als Europäer, als Weltbürger. Ich habe eine Aversion gegen alle Konzepte, wie etwa Nationalismus oder auch Religion, die die Menschen in Gruppen aufspalten und damit Gewalt und Konflikte hervorrufen. Wir Menschen sollten uns vielmehr alle als Teil einer einzigen Menschheitsfamilie verstehen, über alle Grenzen und Schranken hinweg“.

„Es ist sicherlich keine Selbstverständlichkeit, dass wir in einer Zeit leben, in der mittlerweile so viele bitter erkämpfte Freiheiten existieren und Satire keinen Maulkorb mehr erhält. Bewahren wir uns diese von anderen Menschen erkämpften Freiheiten, treten wir dafür ein und kämpfen selbst dafür. Und genau das macht der Karneval Made in Düsseldorf Germany im Jahre 2021 aus.

Mögest Du und Dein Team noch viele Jahre viele Figuren mit Luft ummanteln, Leben einhauchen und den Menschen damit Freude, Humor und Impulse bringen. Du hast Lebenslänglich für Karneval in Düsseldorf bekommen. Und das ist gut so.

Danke für das Gespräch.

Dir und Deinem Team alles Liebe und Gute!“

Andreas Vogt
Düsseldorf, 23.02.2021

Autor:

Andreas Vogt aus Düsseldorf

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