Die Hamborner Leibniz-Gesamtschule setzt auf Toleranz und Respekt
„Das strahlt irgendwie neue Energien aus“

Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Institut für Jugendhilfe ist nicht nur für Schulleiter Karl Hußmann (Bildmitte) ein wichtiger Schritt für nachhaltige Hilfe bei persönlichen Problemen der Schüler.
Foto: GS Leibniz
  • Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Institut für Jugendhilfe ist nicht nur für Schulleiter Karl Hußmann (Bildmitte) ein wichtiger Schritt für nachhaltige Hilfe bei persönlichen Problemen der Schüler.
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Respekt, Tolerenz, Vielfalt, Miteinander und Haltung sind Begriffe, die in der Hamborner Gottfried Wilhelm Leibniz-Gesamtschule einen hohen Stellenwert haben. Schulleiter Karl Hußmann: „Das alles wird bei uns im, aber auch neben dem Unterricht vermittelt, gelebt unmd erlebt.“

Und das sogar auf vielfältige Weise. So haben jetzt im Rahmen eines Unterrichtsvorhabens zum Thema Toleranz und Vielfalt Schüler des evangelischen Religionskurses der Q1 gemeinsam mit ihrem Lehrer Dr. Steffen Leibold das VielRespektZentrum in Essen besucht.

Über eine Stunde führte der Leiter des Zentrums, Ali Can, die Schüler durch das Haus und zeigte ihnen die verschiedenen Räume: Arbeits- und Lernräume, den Raum der Stille, einen Snoezelenraum und auch einen muslimischen Gebetsraum, direkt neben einem Gesprächsort für homosexuelle und „queere“ Menschen. Im Anschluss nahm er sich noch viel Zeit für ein langes Gespräch mit der Schülergruppe.

Ali Can ist Initiator des bekannten „Hashtags #meTwo“, über den viele Deutsche mit Migrationshintergrund von alltäglichen Rassismuserfahrungen berichten. Für Ali Can ist dieser Hashtag eine starke Motivation, sich weiterhin intensiv für Vielfalt und Toleranz einzusetzen.
Die Begegnung in Essen hat alle tief beeindruckt. Eine Schülerin formulierte das so: „Die Exkursion ins VielRespektZentrum fand ich wirklich sehr schön, da der Ort irgendwie eine Energie ausgestrahlt hat, die einem als Besucher suggerierte, dass man an einem Platz ist, an dem alles toleriert, akzeptiert und gefördert wird.“ Der Besuch soll nun Auftakt für gemeinsame Aktivitäten werden. Das wünschen sich Ali Can, Dr. Steffen Leibold und nicht zuletzt die Schüler der GS Leibniz.

Fairness steht auch
beim Sport obenan 

Auch bei den Sportangeboten der Schule steht die Fairness im Vordergrund. So wurde kürzlich bereits zum zehnten Mal der beliebte Fußball-Fairness-Cup, das Duell Lehrer gegen Oberstufen-Teams, ausgetragen. Vor komplett vollen Rängen in der Schul-Sporthalle spielten alle Teams gegeneinander.

Nachdem das starke Lehrerinnen-Team mit Oxana Riesner, Kerstin Hellmann, Anna Novak, Miroslava Markovic, Vanessa Gorski, Serap Kantar und Schlüsselspielerin Madeline Gier sich durch klare Siege gegen den 12. Jahrgang und anschließend gegen den 11. Jahrgang durchsetzen konnte, kam es zu einem Finalspiel gegen die Titelverteidigerinnen aus dem Jahrgang 13, die ebenfalls ihre ersten beide Spiele gewannen. In einem spannenden Match setzten sich schließlich die Mädchen um Carolin Harti mit 2:0 durch und konnten ihren Titel verteidigen.

Bei den Herren konnte das ersatzgeschwächte Team der ersten Lehrer-Mannschaft leider nicht den Titel verteidigen. Zwar gewann das Team mit Bilgehan Yigit, Ingo Rademacher, Benjamin Radloff, Moritz Küster, Ali Seckin, Sören Golisch und Thomas Facklam gegen den späteren Champion, den 13. Jahrgang, mit 2:1, belegte aber nach der Gruppenphase punktgleich mit dem Jahrgang 11 nur den dritten Platz. Verdienter Sieger wurde der 13. Jahrgang dann mit einem starken und darüber überglücklichen Torwart Ramiz Yasar. Die „Wilde 13“ bezwang den 11. Jahrgang im Finale glatt mit 3:0.

Zudem gibt es weitere, nicht alltägliche Aktivität, die einen besonderen Hintergrund hat. Karl Hußmann: „Junge Menschen sind aktiv, engagiert und belastbar. Aber sie sind auch einer Menge Stress ausgesetzt, im familiären Umfeld, beim Planen der persönlichen Zukunft und natürlich auch in der Schule. Und diese Belastungen wachsen bei manchen dieser jungen Menschen so an, dass sie Unterstützung benötigen.“

Gemeinsam die Schüler
gezielt unterstützen

Deshalb machen sich die Leibniz-Gesamtschule und das Institut für Jugendhilfe gemeinsam auf den Weg, um Schülerinnen und Schüler gezielt zu unterstützen und zu stärken. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, frühzeitig und unkompliziert Hilfestellungen zu leisten. Neben schulinternen Unterstützungsmaßnahmen wird auch professionelle Beratung schnell und unbürokratisch bereitgestellt.

Im gemeinsamen Austausch mit den Mitarbeitern der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche, Eltern und junge Volljährige des Instituts für Jugendhilfe der Stadt Duisburg entstand die Idee, die bereits bestehende gute Zusammenarbeit zu intensivieren. Durch ein direktes Beratungsangebot in der Schule wird Schülern der Zugang zu Beratung und therapeutischer Unterstützung ermöglicht. Die Mitarbeiter versuchen gemeinsam mit den ratsuchenden Schülern, Probleme und Konflikte zu erkennen und Lösungswege zu entwickeln.

Zum Auftakt der intensiveren Kooperation und gemeinsamen Präventionsarbeit von Schule und Beratungsstelle haben Oberstufenschüler bereits die Beratungsstelle des Instituts besucht. Hemmnisse und Berührungsängste gegenüber Beratung und Therapie wurden dadurch gemindert.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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